Menden. Irre Geschichte: Eine Entscheidung des Westdeutschen Fußballverbandes kann für den BSV zum Glücksfall werden. Aber es gibt einen Haken.

Diese Nachricht dürfte den Landesliga-Fußballern des BSV Menden noch einmal zusätzliche Motivation verleihen: Wahrscheinlich wird der zweite Platz in der Liga ausreichen, um nach der Saison direkt aufzusteigen. Möglich macht das der Regionalligist FC Düren.

Am Montagabend tagte der Westdeutsche Fußballverband in Duisburg und kam dabei zu einem harten Urteil: Dem Regionalligisten FC Düren soll die Lizenz für die kommende Saison verweigert werden, da der Verein die Vorgaben zum Umbau seines Stadions nicht fristgerecht umgesetzt hatte. „Ich war bei der Sitzung dabei. Die Entscheidung ist so gefällt worden“, bestätigte Friedhelm Spey vom Verbandsfußballaausschuss aus Kaiserau. Rechtskräftig ist sie allerdings noch nicht. „Dem Verein wird die Entscheidung nun mitgeteilt, danach hat er zehn Tage Zeit, um gegen die Entscheidung Rechtsmittel einzulegen. Es ist also noch ein schwebendes Verfahren“, erklärt Spey.

SG Wattenscheid 09 würde Klasse halten

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Dürens Pech könnte Mendens Glück werden: Denn wird dem Verein vom Niederrhein die Lizenz verweigert, würde die SG Wattenscheid 09, eigentlich sportlicher Absteiger aus der Regionalliga, die Klasse halten. Damit gäbe es keinen westfälischen Regionalligaabsteiger. „Das hätte weitreichende Konsequenzen, denn in den Ligen wären plötzlich viele Plätze frei“, verrät Spey. Damit wären die geplanten Entscheidungsspiele hinfällig. „Wenn das Urteil rechtskräftig wird, dann würden die Vize-Meister aus der Westfalenliga und den Landesligen direkt aufsteigen. Einzig die Aufstiegsrunde der Bezirksligisten würde weiter bestehen. Dort gäbe es dann aber zwei statt einen freien Platz“, betont Spey.

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Für den BSV Menden hätte das zur Folge, dass sie theoretisch am Sonntag mit einem Sieg gegen Rot-Weiß Lüdenscheid den Aufstieg klarmachen könnten, aber noch nicht wissen, ob sie wirklich aufsteigen werden. „Wir haben auch schon von dem Fall gehört, dass Wattenscheid die Klasse über den Weg halten könnte. Aber ich blende das erstmal aus, so lange es nicht offiziell ist“; sagt Kevin Hines, Trainer des BSV Menden, über die Nachricht.

Aufstieg ohne Feier?

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Die Vorstellung, den Aufstieg zu sichern, ohne ihn auf dem Spielfeld feiern zu können, ist gruselig. „Das würde mir für die Jungs total leid tun. Die spielen so eine grandiose Serie und könnten dann ihre Freude nicht rauslassen. Aber auch dann würden wir einen Weg finden, um das zu lösen“; verspricht Kevin Hines. Aber bevor es soweit ist, müssen erst einmal die Hausaufgaben gemacht werden. „Wir müssen gegen Lüdenscheid erst einmal gewinnen. Das ist das Wichtigste“, stellt Hines heraus, wo die Prioritäten liegen.

Dem wird auch das Endspiel um dem Kreispokal am kommenden Donnerstag untergeordnet. „Da werde ich nicht mit der besten Elf spielen lassen, sondern die Jungs für Sonntag schonen“, verspricht Hines, das Duell mit dem FC Iserlohn nicht mit voller Kapelle zu bestreiten.

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Der Verband hatte am vergangenen Freitag seine Planungen für die Entscheidungsspiele bekannt gegeben. Wird das Urteil gegen den FC Düren aufgehoben, dann müsste der BSV Menden auf den Vizemeister der Landesliga 1, aktuell der FC Nieheim, um den Aufstieg in die Westfalenliga spielen. In diesem Fall würden nur drei der vier Landesliga-Zweiten aufsteigen. Die Spiele finden auf neutralem Platz statt und sollen am Sonntag, 4. Juni, starten.