Menden. Jörg Treese führt die Fangruppe des Fußball-Landesligisten an. Dabei hat er viele kreative Ideen, um sein Team zu unterstützen.
Wenn beim Fußball über den Begriff Fankultur gesprochen wird, stellt man fest, dass es dafür verschiedene Bedeutungen geben kann. So werden im großen Fußball, wie zu Beispiel der Bundesliga die Fankultur mit Inhalten wie Ultras oder Hooligans in Verbindung gebracht. Der Hönnestädter Jörg Treese und seine Freunde haben ihre eigene Fankultur entwickelt. Sie sind mit viel Herzblut bei den Spielen des BSV Menden dabei.
„Das ist für uns noch der ehrliche Fußball. Der Fußball ganz oben in der Bundesliga ist doch einfach nur Geschäft“, sagt Jörg Treese für sich und seine BSV-Fangruppe. Eine Unterstützung, die beim Verein auch deutlich ankommt.
BSV Menden hat eigene WhatsApp-Gruppe
„Die Truppe ist doch einfach klasse. Das sind prima Typen. Ich finde es wunderbar, dass sie unseren Verein und die Mannschaft so unterstützen“, sagt BSV-Vorsitzender Dirk Henneböhl. Und auch die Mannschaft genießt die Unterstützung ihrer Fans. „So etwas gibt es nur ganz selten. Diese Fans gehören zu uns“, sagt Tim Kießler, der Mannschaftskapitän des heimischen Landesligisten. „Das sind Supertypen und für uns immer eine große Portion zusätzliche Motivation“, freuen sich die Fußballer vom Oesberner Weg wenn die Fangruppe von Jörg Treese und seinen Freunden im Huckenohl auftaucht oder dem Team auswärts den Rücken stärkt. „Das ist ein besonderes Gefühl, wenn du auswärts aus der Kabine kommst und siehst, da sind einige aus Menden mitgekommen“, sagt Tim Kießler, der zusammen mit seinen Kollegen vor dem Engagement ihrer Fans den Hut zieht. Mittlerweile sind die Bande zwischen Fußballern und Anhängern recht eng geworden. „Wir haben da sogar eine „WhatsApp-Gruppe“, erzählt Tim Kießler von regen Kontakt mit den BSV-Fans.
Wurzeln in der BSV-Jugend
Und das ist es, was Jörg Treese auch den Spaß am Fußball vor der Haustür bringt. „Ich trinke lieber mein Bier beim BSV und unterstütze damit die ehrenamtlich für ihren Verein tätigen Menschen, als dass ich irgendwo in der Bundesliga mein Bier trinken würde“, sagt Treese, für den der Besuch im Huckenohl eine Herzensangelegenheit ist. Wobei bei Treese die Wurzeln in der eigenen sportlichen Vergangenheit liegen. „Ich habe eine Zeit lang beim BSV in der Jugend gespielt. Die Verbindung ist dann eigentlich nie abgerissen“, erzählt Jörg Treese.
Auch zu Zeiten, als er aus beruflichen Gründen gar nicht in der Hönnetadt lebte. Dass Jörg Treese ein Mendener mit Leib und Seele ist, zeigt auch die Geschichte der Entstehung des Fanclubs. „Ein früherer Arbeitskollege ist vor einigen Jahren beruflich in der Region gelandet. Er fragte mich damals, wohin er hinziehen sollte. Da habe ich ihn Menden ans Herz gelegt und er ist dann auch hier sesshaft geworden. Und irgendwann sind wir dann mal Sonntags gemeinsam zum Fußball ins Huckenohl gegangen. Der Grundstock für einen BSV-Fanclub war gelegt.
Konfetti-Aktion des BSV Menden in Kierspe
Und da hat man auch schon einige Geschichten erlebt. „Wir waren mit dem BSV in der vergangenen Saison in Erlinghausen. Eigentlich ein Auswärtsspiel, wo unsere Mannschaft nie viel geholt hat. Aber wir haben die Mannschaft mit Trommeln angefeuert. Das muss dann Erlinghausen so aus dem Takt gebracht haben, dass ein RWE-Kicker wutentbrannt den Ball in unsere Gruppe schoss“, erinnert sich Jörg Treese.
Tim Kießler erinnert sich noch an eine Konfetti-Aktion beim Auswärtsspiel in Kierspe, als dann der Himmel ziemlich bunt war. „Sie sind sehr wichtig für uns“, sagt Tim Kießler, der ebenso wie seine Mitstreiter. Eine Sympathie, die auf Gegenseitigkeit beruht. Zum Schluss verrät Jörg Treese, dass es noch einen zweiten Klub in seinem Fußballherzen gibt. Das ist Fußball-Drittligist TSV 1860 München. Das Stadion an der Grünwalder Straße hat es ihm angetan. Aber auch bei den Spielen der 60er wird darauf geachtet, dass man pünktlich beim BSV Menden ist. Denn klar ist: Einmal BSV Menden, immer BSV Menden...