Menden. Jan Kießler hat beim Fußball-Landesligisten BSV Menden in dieser Saison schon fast alle Positionen bekleidet. Das sagt er über seine Ambitionen.

Die Landesliga-Fußballer des BSV Menden haben mit Blick auf die aktuelle Tabelle allen Grund zur Freude. Denn die Kicker aus dem Huckenohl rangieren derzeit auf dem dritten Platz und haben nur sechs Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter SV Westfalia Soest. Und auch eine Krankheitswelle in der vergangenen Woche konnte den heimischen Branchenführer nicht aufhalten. Der BSV setzte sich gegen den SV Brilon mit 1:0 durch.

Jan Kießler gehört nicht nur seit dieser Spielzeit zu den absoluten Leistungsträgern im Team von Trainer Kevin Hines. Auf fast allen Positionen kam er bereits zum Einsatz. Allerdings musste auch er in der vergangenen Woche aussetzen. Er ist aber zuversichtlich, dass er an diesem Sonntag, wenn der BSV Menden ab 15 Uhr beim SV Germania Salchendorf zu Gast ist, wieder zum Kader gehört.

Unnötige Punktverluste für den BSV Menden

„Ich bin durch eine Gruppe ein bisschen geschwächt worden. Vorher habe ich mich sehr fit gefühlt. Wir haben ja die ganze Zeit durchtrainiert und auch mit der Vorbereitung auf die Rückrunde früh angefangen. Den Verhältnissen entsprechend fühle ich mich gut“, sagt Kießler. Zum jetzigen Zeitpunkt der Saison blickt der 26-Jährige zufrieden zurück. „Wenn ich auf die Bilanz blicke, haben wir bislang erst zweimal verloren. Allerdings haben wir zu oft remis gespielt. Zum Beispiel wenn ich mich an die Partie gegen Gerlingen erinnere. Wenn ich aber auf die vergangenen Jahre schaue, können wir zufrieden sein, dann da haben wir meistens gegen die vermeintlich schwächeren Gegner Punkte liegen lassen“, erklärt Jan Kießler, der sein Team auf einem soliden Weg sieht.

Kießler sieht die Gründe für den anhaltenden Erfolg des BSV Menden auch in der Kaderstruktur. „Wir haben einen guten Mix aus erfahrenen Spielern, wie Moritz Kickermann oder vielleicht auch meinem Bruder Tim und mir. Wir haben aber auch viele jüngere Spieler, wie Felix Hacker oder Joel Hauser. Wir können eigentlich auf alle Situationen reagieren“, findet der Routinier.

Enger Draht zu Zwillingsbruder Tim Kießler

Auch die Stimmung im Team sei gut, was aber aus Kießlers Sicht fast immer der Fall sei. Und die Ergebnisse spiegeln das auch wider, dass es bei den Mannen vom Oesberner Weg läuft. „Wir haben jedes Training Spaß und es passen alle gut zueinander. Wir sind auch nicht nur Teamkollegen, sondern vielmehr Freunde“, sagt Kießler, der im Teamgeist eines der großen Erfolgsgeheimnisse sieht. Jan Kießler spielt schon seit klein auf mit seinem Zwillingsbruder Tim beim BSV Menden. Die beiden haben dort sämtliche Jugendmannschaft durchlaufen und sind auch heute gemeinsam in der ersten Mannschaft aktiv. Das bedeutet Jan Kießler sehr viel. „Wir haben ein sehr enges Verhältnis. Wir haben eigentlich immer alles zusammen gemacht. Bis auf den Beruf – da haben wir uns das einzige Mal getrennt – machen wir fast alles zusammen und verbringen auch unsere Freizeit miteinander. Wir können uns das auch nicht anders vorstellen.“

Jan Kießler weiß, wie er dem BSV Menden im Kampf um die Landesliga-Meisterschaft weiterhelfen kann. Unter Trainer Kevin Hines kommt er meistens als Rechtsaußen zum Einsatz. Er kann aber auch andere Positionen bekleiden. „Zu meinen Stärken gehört definitiv meine Flexibilität. Ich bin relativ schnell, gut in Eins-gegen-eins-Situationen und ein starker Vorbereiter. Deshalb gehört aber auch die Chancenverwertung zu meinen Schwächen. Ich müsste viel häufiger selbst abschließen. Auch an meinem Defensivverhalten kann ich noch arbeiten – obwohl sich das in den vergangenen Jahren auch verbessert hat“, findet der BSV-Akteur.

Wildes Hinspiel gegen SV Germania Salchendorf

Am Wochenende steht das Auswärtsspiel beim SV Germania Salchendorf an. Das Hinspiel nahm einen verrückten Verlauf, als der BSV im Huckenohl bereits mit 1:3 zurücklag, erst den Ausgleich erzielte und in der Nachspielzeit noch zwei Tore zum 5:3-Endstand nachlegte. Wenn Jan Kießler es sich aussuchen könnte, würde er über ein souveräneres Spiel nicht böse sein. „Ich hoffe, dass wir da Ruhe hineinbekommen und mit 2:0 in Führung gehen. Unser Kader ist nicht komplett, weil viele noch angeschlagen sind. Wir waren gegen Brilon schon froh, dass es für drei Punkte gereicht hat“, so Kießler, der klare Ziele hat.

„Wir wollen natürlich Meister werden. Der Rückstand auf Platz eins ist noch nicht so groß. Den Kreispokal würde ich auch gerne gewinnen“, sagt Kießler über seine Ambitionen mit dem BSV Menden, der ihm als Verein viel bedeutet. „Ich fühle mich hier, wie in einer großen Familie.“