Halingen. Jan Philipp Köhler spielt seit 19 Jahren in Halingen Handball. Deshalb glaubt er fest an den Klassenerhalt in der Verbandsliga.
Der TV Halingen steht seit langer Zeit für ein familiäres Umfeld. Viele Handballer, die nun in der ersten oder zweiten Mannschaft spielen, sind seit Kindesjahren im Verein verankert. Ein Paradebeispiel für den Halinger Weg ist Jan Philipp Köhler, der diese Saison um den Klassenerhalt in der Verbandsliga kämpft. Nachdem die Westfaliaim vergangenen Jahr mit dem Landesligatitel auch den damit verbundenen Aufstieg feiern konnte, muss der TVH nun zusehen, dass er die neue Spielklasse auch halten kann.
Dabei stehen die Grün-Weißen auf dem sechsten Tabellenplatz und damit im Mittelfeld. „Dieses Jahr ist das Problem, dass von elf Mannschaften schon alleine vier Teams direkt absteigen. Dann müssen noch einige Teams in die Relegation. Erst ab dem fünften Tabellenplatz hat man die Klasse sicher gehalten“, schildert Köhler die aktuelle Situation im Kampf um den Klassenerhalt. Mit einem ordentlichen sechsten Tabellenplatz, kann man als Aufsteiger definitiv von einem gelungenen Saisonverlauf reden, dass sieht auch der Rechtshänder so. „Ich fand die Hinrunde eigentlich gar nicht so schlecht, trotzdem glaube ich, dass mehr drin gewesen ist. Wir hatten zwei oder drei Spiele dabei, die wir ärgerlich verloren haben. Dennoch stehen wir nicht schlecht dar“, zieht der Halinger ein kleines Zwischenfazit.
Gladbeck-Sieg ist für TV Halingen elementar
Für den TVH ist das Positive an der Tabellenkonstellation, dass das Team alles in der eigenen Hand hat. „Wir wollen auf jeden Fall den Klassenerhalt schaffen“, sagt der Linksaußen. Am vergangenen Wochenende konnte der TV Halingen die nächsten zwei Punkte im Abstiegskampf einfahren. Gegen die Zweitvertretung vom VfL Gladbeck gab es einen Heimerfolg. „Das war wohl der wichtigste Sieg diese Saison. Das war ein typisches Alles-oder-nichts-Spiel. Hätten wir das Spiel verloren, hätte wir den Blick mit Sicherheit eher nach unten richten müssen. Deshalb war dieser Sieg für uns immens wichtig“, freut sich der Sportler.
Der Sieg war auch nicht unverdient. In einer guten zweiten Hälfte, konnte das Team von Trainer Sebastian Swobodaden Sieg eintüten. „Das war eine richtig gute Halbzeit. Da war Biss und Kampf dabei. Genau das brauchen wir, denn jetzt ist eigentlich jedes Spiel entscheidend. Mit dem Sieg über die Reservemannschaft aus Gladbeck hat das Handballdorf schon einmal den Grundstein für die heiße Phase der Saison gelegt. Um jetzt auch den Klassenerhalt zu sichern, muss man sicherlich an die Leistung aus der letzten Woche anknüpfen. „Darauf müssen und können wir aufbauen. Wir wollen die Leistung auf jeden Fall bestätigen und müssen zusehen, dass wir vielleicht noch eine Schippe drauf legen“, weiß Köhler, worauf es im Abstiegskampf ankommt.
Klassenerhalt hat für die Westfalia oberste Priorität
Und der Klassenerhalt ist auch Ziel Nummer eins. Nicht nur für den Verein, sondern auch für den Linksaußen. Der TVH wolle beweisen, dass er keine Fahrstuhlmannschaft ist. „Wir wollen natürlich beweisen, dass wir in die Liga gehören. Das Niveau ist dort so hoch, dass man sich ständig weiterentwickelt und weiter lernt. Wir gehen ja nicht umsonst drei Mal in der Woche in die Halle zum Training“, verrät der 25-Jährige.
Für Köhler ist klar, was er zum Klassenerhalt beitragen kann. „Ich denke, dass meine Schnelligkeit und meine Wurfvariabilität zu meinen Stärken gehören. Dagegen muss ich aber vor allem in der Abwehr an mir arbeiten. Außerdem muss ich vor dem Tor abgezockter werden und mit mehr Konstanz meine Tore werfen.“ Für das Swoboda-Team heißt es jetzt erst einmal spielfrei. Erst am 18. März geht es für die Handballer wieder um Punkte. Und dann wartet direkt ein Kracher. Nachbar HTV Hemer kommt zum Derby in die Mehrzweckhalle.
Eng mit dem TV Halingen verbunden
„Dass wir spielfrei sind, ist immer etwas ärgerlich, weil man so ein bisschen aus dem Rhythmus kommt. Dann kommt aber Hemer und ich hoffe auf ein gutes Spiel mit unseren Fans im Rücken. Vielleicht gelingt es uns ja einen oder zwei Punkte zu erkämpfen, denn ein Derby hat ja meist seine eigenen Gesetze. Da wird aber die Tagesform entscheidend sein“, freut sich der Sportler schon auf das nächste Heimspiel.
Seit 19 Jahren ist Köhler nun schon im Verein und kennt quasi nichts anderes als den Handballeralltag. Er durchlief dort jegliche Jugendabteilung und ist eng mit dem Verein verbunden. „Ich komme aus Halingen und das ist ja nicht nur der Handballverein. Das Umfeld ist einfach super familiär. Man kennt alle seit klein auf, spielt mit Freunden zusammen und ist mit jedem per Du.“