Bösperde. Die Verbandsliga-Handballerinnen empfangen den Tabellenführer. HTV Hemer. Deshalb sieht DJK-Torhüterin Maren Seeling ihr Team im Soll.
Mit dem Begriff Spitzenspiel wird im Sport manchmal ein wenig inflationär umgegangen. Am Samstag steht zumindest auf dem Papier eines in der Handball-Verbandsliga der Frauen an. DieDJK Bösperdeerwartet um 17.30 Uhr in der Sporthalle an der Bahnhofstraße in Bösperde den Tabellenführer HTV Hemer.
Es ist das Duell des Tabellenzweiten gegen den Tabellenführer. Doch bei genauerem Hinsehen scheint die Brisanz nicht ganz so groß. Der Spitzenreiter aus Hemer kommt mit blütenweißer Weste und zwei Spielen weniger nach Bösperde. Auf dem Konto der DJK-Damen haben sich sechs Minuspunkte angesammelt.
Oberes Tabellendrittel als Ziel
„Wir sind sicherlich nicht der Favorit in diesem Spiel. Aber wir wissen auch, dass Hemer schon vor uns Respekt hat“, sieht DJK-Torfrau Maren Seeling ein Spiel auf Augenhöhe auf ihre Mannschaft und sich zukommen. Dass der amtierende Meister nicht so souverän durch die Spielzeit rast wie in der Meistersaison 2021/2022 ist für Maren Seeling kein Problem. „Wir wollen ins obere Tabellendrittel und da sieht es als Tabellenzweiter gut für uns aus“, sagt die erfahrene Torfrau. Dass es für ihre Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf etwas wackelig lief, ist leicht zu erklären. „Es hat ja auch einige personelle Veränderungen gegeben“, denkt sie zum Beispiel an den Rückzug von Kathrin von Estorff. Oder Maren Seelings Schwester Lea steht aus beruflichen Gründen nur noch sporadisch zur Verfügung.
Die neuen Spielerinnen wie zum Beispiel Alexia Gutzeit oder eine Lea Roland wachsen ja gerade erst in die Mannschaft hinein. Dass es spielerisch nicht immer gleich rund läuft, ist deshalb für Maren Seeling auch nicht verwunderlich. „Der Spielfluss fehlt eben noch. Das ist aber nicht verwunderlich, wenn man die zahlreichen Pausen im Spielplan sieht. Nach einem Spiel gibt es gleich wieder eine Pause“, so Maren Seeling. Hinzu kommt das Dilemma beim Training. „Wir haben schon seit einigen Wochen nur die halbe Halle zum Training“, erzählt die DJK-Torfrau. Der Grund für die eingeschränkten Platzmöglichkeiten sind Renovierungsarbeiten in der Sporthalle Bösperde. Ein Ausweichen in die Sporthalle Platte Heide ließ sich scheinbar nicht realisieren.
Studium vor dem Abschluss
Trotz aller kleinen Problemchen blickt Maren Seeling optimistisch nach vorne. Das mag vor allem daran liegen, dass der Rückhalt bei den Spielen der Damen groß ist. „Die Halle ist gut besucht“, freuen sich Maren Seeling und ihre Mitstreiterinnen über ein spürbar gestiegenes Interesse am Damen-Handball. Sie mag da auch keine Vergleiche mit den Männern ziehen. „Der Handball der Männer ist athletischer, bei uns steht das Spielen im Mittelpunkt“, so Seeling, die zuletzt einen persönlichen Erfolg verbuchen konnte.
Die Studentin der Sonderpädagogik konnte sich über eine erfolgreiche Master-Arbeit freuen. „Jetzt warte ich auf die Note und dann gibt es noch die mündlichen Prüfungen. Danach geht es dann ins Referendariat“, erzählt die zukünftige Pädagogin. Sportlich steht jetzt erst einmal das Duell mit den Kolleginnen aus Hemer an. Und da möchte man sich für die deutliche 18:41-Packung aus dem Hinspiel schon revanchieren. Ob das gelingt? Am Samstag gegen 19 Uhr wissen die Handballerinnen der DJK Bösperde mehr.