Menden. Das war ein souveräner Auftritt der DJK Bösperde in der Kreissporthalle bei den Wölfinnen.

Der Rahmen passte eigentlich für ein Derby in der Handball-Verbandsliga der Frauen. Gut 250 Zuschauer wohnten dem Lokalkampf zwischen der SG Menden Sauerland und der DJK Bösperde in der Kreissporthalle bei. Allerdings erlebten diese eine recht einseitige Partie, die von der DJK Bösperde mit 29:22 (15:8) verdient gewonnen wurde. Die Gastgeberinnen kamen eigentlich nie für einen Erfolg in Frage. Kein Wunder, dass vor allem SG-Trainer Thomas Dautel vom Ergebnis enttäuscht war.

„Es ist schwer, so ein Spiel einzuordnen. Wir haben praktisch nie einen Zugriff auf den Gegner bekommen“, haderte der Coach der Wölfinnen mit seiner Mannschaft. „Dabei haben die alles versucht“, erinnerte Bösperdes Trainer Martin Centini an einige Deckungsvarianten des Gegners, die ohne Ertrag blieben. Oder an den Einsatz von Harz, mit dem die SG Bösperde aus den Konzept bringen wollte.

„Es ist schön, dass nicht immer alles funktioniert“, freute sich Centini darüber, dass einiges des Gegners im Sand verlief. „Eine Zeit lang war das Spiel ein bisschen wild. Doch dann hatten wir das recht gut im Griff“, verlebte der Bösperder Trainer einen entspannten Abend an der Werler Straße. Und er fand dabei auch noch einmal die Gelegenheit, den Grund für die gute Form seiner Mannschaft herauszustellen. „Der Teamspirit in dieser Mannschaft ist einfach stark“, war nicht nur für ihn die geschlossene Mannschaftsleistung wichtig.

Ausgeglichene Anfangsphase

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Auf Seiten der SG-Damen hatte der Coach ja vor dem Spiel deutlich gemacht, dass die Mendenerinnen zeigen wollten, dass sie auch Handball spielen können. Und zunächst schien das auch zu funktionieren - die SG leistete einigen Widerstand. Deborah Eisenberg traf nach 10. Minuten zum 4:4 - die Partie schien offen. Doch mit fortlaufender Spielzeit verloren die Gastgeberinnen den Kontakt zu den Kolleginnen von der Bahnhofstraße in Bösperde. Lena Haags Treffer zum 10:7 für die DJK bedeutete die erste Führung mit drei Toren für den Tabellenzweiten.

Um die Offensivmöglichkeiten der Wölfinnen schien es dann schnell geschehen. „Unsere Abschlüsse waren auch nicht gut“, monierte Thomas Dautel die große Hektik vor dem Tor des Gegners. Kein Wunder, dass der SG bis zur Pause nur noch ein Treffer gelang. Bösperde war dagegen mit seinem treffsicheren Rückraum um Lena Haag und Luisa Köck viel effektiver und holte sich eine 15:8-Halbzeitführung heraus. Ein Vorsprung von sieben Toren - das Derby hatte nach 30 Minuten seine Vorentscheidung erlebt.

Johanna Voß feiert ihre kurze Rückkehr nach überstandenem Kreuzbandriss.
Johanna Voß feiert ihre kurze Rückkehr nach überstandenem Kreuzbandriss. © Dietmar Reker

Johanna Voß feiert Rückkehr

Die Geschichte der zweiten Spielhälfte ist schnell erzählt. Während die Wölfinnen resignierten, arbeitete die DJK die Spielzeit herunter. Marie Harnischmacher sorgte in der 50. Minute mit ihrem sechsten Treffer für einen zweistelligen Vorsprung der DJK - 28:18. Aus DJK-Sicht war das aber nur eine Nebensache. Denn in der Mannschaft von Martin Centini rückte auf einmal Johanna Voß in den Blickpunkt. Die Abwehrchefin kehrte nach rund sechsmonatiger Verletzungspause wegen eines Kreuzbandrisses wieder auf die Platte zurück und verwandelte bei ihrer Rückkehr gleich zwei Siebenmeter.

Die SG konnte dann die nachlassende Konzentration bei Bösperde für Ergebniskosmetik nutzen. Vier Treffer in Folge - dreimal Anna-Lena Rüping, einmal Lena Müller - ließen die Partie nicht so dominant enden, wie sie über weite Strecken eigentlich verlaufen war.