Menden. Austragung des Spiels am Freitag bei der TSG Harsewinkel steht lange auf der Kippe. Jetzt muss mit einem Rumpfkader gespielt werden.

Die Erkältungswelle macht auch vor den Handballern der SG Menden Sauerland nicht Halt. Mit Folgen: Die Austragung des Meisterschaftsspiels am Freitag bei der TSG Harsewinkel war stark gefährdet. Erst am Spätnachmittag kam die Nachricht, dass doch gespielt wird.

Wer Andy Palm am Donnerstag am Telefon hatte, der überhörte nicht, was derzeit beim Handball-Viertligisten los ist. „Ich bin heute Morgen aufgewacht und wusste sofort, dass da was im Anmarsch ist“, sagt der Trainer mit belegter Stimme. Kein Einzelfall bei den Wölfen. Ein großer Teil des Rudels liegt flach. Unter der Woche lichteten sich die Reihen im Training zunehmend.

„Sechs Spieler haben nicht trainieren können. Ob es dabei bleibt, müssen wir abwarten, weil wir nicht ausschließen können, dass sich weitere Spieler infiziert haben“, erklärt Andy Palm, dessen Co-Trainer Bernward Rieke ebenfalls betroffen ist und die Mannschaft am Freitag wohl nicht betreuen kann. Da sich das Virus auch in der zweiten Mannschaft austobt, ist derzeit guter Rat teuer, wie die Mannschaft am Freitag aussehen wird.

Palm kann Harsewinkel verstehen

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Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder reisen die Wölfe mit einem absoluten Rumpfkader nach Harsewinkel und laufen Gefahr, sich dort die dritte Saisonniederlage abzuholen oder sie bekommen das Spiel noch verlegt. Letzteres hat Andy Palm am Donnerstag versucht. „Ich habe meinen Trainerkollegen aus Harsewinkel am Donnerstagmorgen angeschrieben und ihm erklärt, wie es bei uns aussieht. Mein Vorschlag wäre, dass wir das Spiel am 23. Dezember nachholen“, verrät Palm. Die Antwort des TSG-Trainers Manuel Mühlbrandt folgte im Laufe des Nachmittags. Harsewinkel will am Freitag spielen.

Böse ist Andy Palm trotz der aktuellen Situation nicht darüber. „Ich kann die Entscheidung schon nachvollziehen. Die Anfrage kam sehr kurzfristig, was der Situation geschuldet war. Harsewinkel hatte einiges vorbereitet, weil es deren letztes Heimspiel des Jahres ist. Die haben ihre Jugendmannschaften eingeladen und der Nikolaus sollte wohl auch vorbeikommen. An einem Freitagabend kommen da 600 Zuschauer, was ja für den Verein eine gute Einnahmequelle ist, hinzu kommen noch Einnahmen durch den Verzehr“, gibt Palm zu bedenken, was alles an der kurzfristigen Verlegung gehangen hätte.

Seit Wochen nur Zuschauer: Marcel Tarlinski.
Seit Wochen nur Zuschauer: Marcel Tarlinski. © Dietmar Reker

Tarlinski immer noch nicht fit

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Neben den Krankheitsfällen hat Andy Palm auch noch mit Verletzungen zu kämpfen. So lässt die Genesung von Marcel Tarlinski weiter auf sich warten. „Er hat zuletzt mehrfach das Training abgebrochen. Es wird noch ein wenig dauern, bis er wieder richtig fit ist“, erklärt Palm. Marcel Tarlinski verletzte sich beim Spiel gegen die zweite Mannschaft von Eintracht Hagen am 25. September am Fuß und fällt seitdem aus.

Jetzt geht es ans Überlegen, mit welchem Kader die Wölfe die Reise antreten werden. Siebenmeter-Ass Nils Flor nimmt Antibiotika und darf nicht spielen, Johannes Degenhardt hat Fieber, Nick Surowka und Luca Giacuzzo sind ebenfalls betroffen. Torhüter Nic Preuß fehlte im Training. So werden die Wechseloptionen deutlich weniger.

Jetzt haben die Wölfe das Malheur. „Sportlich wird es schwierig. Wir werden auf jeden Fall nicht über 60 Minuten unser gewohntes Tempo gehen können“, befürchtet Andy Palm, dass der Mendener Tempo-Handball, der in dieser Saison die Zuschauer begeistert hat, in Ostwestfalen keine Option sein wird. Denn die Harsewinkler haben eine äußerst gefährliche Mannschaft. Zuletzt gab es einen Auswärtssieg beim TuS Bommern, außerdem gelang es nur der TSG, dem Tabellenführer TSG Altenhagen-Heepen einen Punkt abzuluchsen.