Menden. Was für eine Dramatik in der Mendener Kreissporthalle. 600 Zuschauer sehen gegen Eintracht Hagen II eine späte Entscheidung.

In einem packenden Spiel mussten die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerland vier Sekunden vor dem Schlusspfiff noch einen Punktverlust hinnehmen. Gegen die zweite Mannschaft von Eintracht Hagen hieß es nach 60 Minuten 29:29 (15:13).

An die letzten 30 Sekunden dieses Spiels wird SG-Trainer Andy Palm noch lange zurückdenken. Kevin Peichert hielt einen Ball, die Wölfe führten mit 29:28 und müssen nur noch die Uhr runterspielen. Doch dann wollte Luca Giacuzzo mit dem Kopf durch die Wand, nahm Tempo auf und kam überhastet zum Abschluss. Hagens Torhüter Nils Thorben Schmidt hatte keine Mühe, den Ball zu parieren, nahm die Kugel, warf sie schnell nach vorne, wo Julian Pallasch die Ruhe behielt und zum nicht mehr für möglich gehaltenen Punktgewinn traf.

Palm mahnt: „Da dürfen wir nicht werfen“

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„Da müssen wir cleverer sein und dürfen in so einer Situation nicht mehr aufs Tor werfen. Wenn wir das in Ruhe runterspielen, gibt es vielleicht Zeitspiel und es sind noch drei oder vier Sekunden über. Dann gewinnen wir das Ding“, ist Andy Palm sicher und kündigte an, die Szenen der letzten 30 Sekunden unter der Woche ganz genau mit seiner Mannschaft zu analysieren.

Enttäuschung nach dem späten Ausgleich: Luca Giacuzzo von der SG Menden Sauerland.
Enttäuschung nach dem späten Ausgleich: Luca Giacuzzo von der SG Menden Sauerland. © Dietmar Reker

Dass es nicht mit dem vierten Sieg im vierten Spiel klappte, lag aber letztlich nicht an Giacuzzos Fehlwurf am Ende. Vorher hätten die Wölfe das Spiel schon entscheiden müssen.

600 Zuschauer in der Kreissporthalle

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Aber von vorn: Gut 600 Zuschauer sorgten für eine tolle Atmosphäre in der Kreissporthalle und beflügelten beide Mannschaften, die sich direkt einen offenen Schlagabtausch lieferten. Die Mendener konterten die Eintracht-Tore mit einer schnellen Mitte und jeweils dem direkten Ausgleich. „Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, das Tempo-Spiel der Mendener zu unterbinden. Das haben sie sehr gut gemacht“, fasste Hagens Trainer Pawel Prokopec die ersten 30 Minuten zusammen, in denen die Führung ständig wechselte.

Nach zehn Minuten führten die Volmestädter erstmals mit zwei Toren, bevor die SG das Spiel umbog und angeführt vom starken Dominik Flor mit 11:8 in Führung ging. Das im letzten Spiel von Andy Palm bemängelte Spiel über Außen klappte gegen Hagen deutlich besser. Sieben Treffer gelangen Dominik Flor, fünf steuerte Jonas Schulte bei. Bis zur Pause hielten die Wölfe einen zwei-Tore-Vorsprung.

Jonas Schulte (links) erzielt fünf Tore gegen Eintracht Hagen II.
Jonas Schulte (links) erzielt fünf Tore gegen Eintracht Hagen II. © Dietmar Reker

Dudczak trifft zum 27:21

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Im zweiten Durchgang legten die Mendener weiter vor, doch die Hagener ließen sich zunächst nicht abschütteln. Als Raphael Dudczak zehn Minuten vor dem Schluss das 27:21 für die Hausherren erzielte, schien die Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch plötzlich wurden die Mendener in ihren Aktionen fahriger und die Gäste kämpften sich langsam Tor für Tor heran. Mit einer Fünfer-Serie kam die Eintracht innerhalb von fünf Minuten auf einen Treffer heran. Auch als Nils Flor vom Siebenmeterpunkt den Treffer zum 29:27 (58:04) folgen ließ, reichte es noch nicht aus.

Arvid Dragunski traf zum 29:28, musste jedoch wenige Sekunden später nach einem Zusammenprall mit Luca Giacuzzo mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden. „Wir drücken ihm die Daumen, dass er nicht so schwer verletzt ist, wie es den Eindruck machte“, schickte Hallensprecher Stefan Dose Genesungswünsche hinterher.

Am Ende war die Punkteteilung leistungsgerecht gegen einen starken Gegner. Die Wölfe stehen nun auf dem dritten Platz hinter dem immer noch verlustpunktfreiem Duo Altenhagen-Heepen und Harsewinkel.