Hüingsen. Der Stürmer der Sportfreunde Hüingsen hat sich schwerer verletzt als bislang angenommen. Ihm droht das Karriereende.
Die Saison 2021/2022 sollte die Spielzeit des Robyn Schoppe im Trikot des Fußball-Bezirksligisten Sportfreunde Hüingsen werden. 16 Tore steuerte der 26-Jährige dazu bei, dass es am Ende die Vizemeisterschaft in der Staffel 6 der Bezirksliga wurde. Sein Engagement in der gerade zu Ende gegangenen Saison sorgte auch dafür, dass er in den Fokus von höherklassigen Vereinen wie beispielsweise dem Oberligisten TuS Ennepetal geriet. Doch dann kam der 30. April.
Und aus dem strahlenden Stern am Fußballhimmel wurde der tragische Held. In der Partie beim SV Deilinghofen-Sundwig blieb Schoppe ohne Einwirkung eines Gegenspielers im Kunstrasen des Ernst-Loewen-Sportplatzes hängen. Folge: Ein schwerer Knorpelschaden am rechten Knie. Eine Fortsetzung der Karriere erscheint nicht nur den Ärzten als unwahrscheinlich.
Im Rasen hängen geblieben
Vom 2:0-Sieg der Sportfreunde beim Kreisrivalen ist eigentlich nur noch jene Szene in der 43. Minute übriggeblieben, als Robyn Schoppe im Strafraum den verhängnisvollen Schritt machte, der sein Kicker-Dasein durcheinander wirbelte. „Das war ja ohne Einwirkung des Gegners“, stellt Robyn Schoppe heraus. Im ersten Moment rechnete der Stürmer mit einem Kreuzbandriss. „Ich habe sofort an das Kreuzband gedacht. Ich hatte an dem rechten Knie ja schon zwei Kreuzbandrisse“, war dem Torjäger der Sportfreunde klar, dass just bei jener Aktion „etwas kaputt gegangen war“, erinnert sich Robyn Schoppe an jene Sekunden auf den Kunstgrün in Deilinghofen.
Erst zahlreiche Untersuchungen und erste operative Eingriffe brachten definitive Klarheit. „Der Gelenkkörper ist beschädigt und größere Teile des Knorpels sind zerstört“, berichtet Schoppe. Dass von ärztlicher Seite das Kapitel Fußball kein Thema mehr ist, trifft ihn wie ein Blitzschlag. „Und ich hatte gedacht, dass ich wie bei den beiden Kreuzbandrissen nach sechs Monaten wieder an den Ball könnte“, sagte ein hörbar enttäuschter Robyn Schoppe. Jetzt gehen die behandelnden Ärzte in Hellersen von mindestens zwei Jahren Behandlungszeit aus. „Es werden Knorpel entnommen und der wird dann neu gezüchtet und eingepflanzt“, beschreibt Schoppe den langwierigen Heilungsprozess, der von einigen operativen Eingriffen begleitet wird.
Große Anteilnahme
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„Ich muss zugeben, ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehe“, hadert Robyn Schoppe mit seinem Pech. Mit dem Karriereende mag er sich noch nicht abfinden. Wobei es in den vergangenen Tagen viel Zuspruch gab. „Das tut mir persönlich unheimlich leid“, sagt Benny Huygens. Der Hüingser Trainer musste einst selbst mit 27 Jahren die Fußballschuhe an den Nagel hängen. „Er soll an die Zukunft denken. Die Gesundheit geht einfach vor“, sagt der Trainer der Sportfreunde. Auch der Sportliche Leiter des Bezirksligisten ist vom Pech des talentierten Fußballers sichtlich getroffen. „Robyn kann sich der Unterstützung der Sportfreunde sicher sein“, macht Uwe Hausherr deutlich. Der weiß diese Worte zu schätzen. „Dieser Verein ist schon etwas besonderes“, weiß Schoppe.
Dass er den Fußball in Zukunft aus einer anderen Perspektive erleben wird, fällt Robyn Schoppe schwer zu akzeptieren. Statt mittendrin auf dem Platz ist er erstmal nur noch Zuschauer - ein Zustand, der dem jungen Hüingser äußerst schwerfällt. „Das ist eigentlich nichts für mich. Die letzten Spiele nach Deilinghofen konnte ich draußen kaum ertragen“, betont Robyn Schoppe. So verwundert es nicht, dass er einen großen Traum hat. „Vielleicht bin ich ja 2024 mit dabei, wenn wir mit den Sportfreunden in die Westfalenliga aufsteigen“, sagt der Industriemechaniker mit einem Augenzwinkern.
Letzte Tore am 10. April
Bleibt für den Vollblutstürmer Robyn Schoppe zu hoffen, dass auf die lange Leidenszeit noch ein glückliches Ende folgt und seine beiden Treffer am 10. April bei der 2:3-Niederlage der Hüingser beim VfB Schwelm nicht seine letzten Tore waren.