Menden. Der Vorzeigeschwimmer des SV Bieber Lendringsen und seine Teamkollegen räumen bei NRW-Meisterschaften ab. So geht es jetzt für ihn weiter.

Das Startkommando ertönt, die Schwimmer nehmen ihre Starthaltung ein, ein lauter Pfiff schallt durch die Halle und es geht ins Wasser — um bestmögliche Zeiten und Medaillen abzuräumen. Nach großer Pause mal wieder. Die letzten NRW-Meisterschaften liegen drei lange Jahre zurück, am Wochenende konntenMichael Petersund seine Kollegen des SV Bieber Lendringsen beim großen Wettkampf in Wuppertal mal wieder zeigen, was sie können – mit Erfolg.

Platz fünf und Platz sieben

„Für mich persönlich lief es sehr gut“, berichtet Peters im Nachhinein. Über die beiden Einzeldisziplinen 50 Meter Freistil und 50 Meter Schmetterling erreichte der 22-Jährige das Finale. „Einmal gab’s Platz fünf, einmal Platz sieben.“ Und auch in den Staffeln konnten er und seine Teamkollegen Erfolge verzeichnen. Über viermal 100 Meter Freistil Mixed holten Lukas Linnenbürger, Mandy Wältermann, Kathrin Harnischmacher und Peters den zehnten Platz. „In der Staffel viermal 200 Meter Mixed Freistil konnte ich dann nicht mehr mit schwimmen, da ich am Nachmittag eben das Einzelfinale hatte“, erklärt Peters.

Für ihn sprang dann Tobias Weingarten an, und die Vier holten Platz fünf. Hat also richtig abgesahnt, der SV Bieber Lendringsen. „Kann man so sagen“, lacht Michael Peters. „Es ist schön, wieder Wettkämpfe zu schwimmen.“ Eine Woche zuvor fand für den 22-Jährigen der erste Wettkampf des Jahres statt. Im Prinzip war es für ihn Teil der Vorbereitung auf größere Wettkämpfe wie die NRW-Meisterschaften. „Und das war auch wichtig. Da waren die Zeiten nämlich noch nicht so gut wie an diesem Wochenende“, gibt er lachend zu.

Weniger Training

Seine persönlichen Bestzeiten konnte der junge Physikstudent bisher dennoch nicht toppen. Aber das ist gerade auch erstmal egal. „Seit 2019, also seit vor Corona, bin ich nicht mehr so schnell gewesen wie bei den NRW-Meisterschaften. Deshalb ist das schon gut.“ Mittlerweile läuft das Training wieder regelmäßig seit Sommer 2021, doch davor gab es dank der Pandemie große Pausen. Der Schwimmer ist daher sehr zufrieden mit sich. „Man muss auch bedenken, dass ich — allein wegen meines Studiums — gar nicht so viele Trainingszeiten habe“, erklärt Peters. Seine Konkurrenten sind häufig sieben Mal die Woche im Wasser. „Ich habe zweimal pro Woche zwei Stunden Wasserzeit, einmal eine Stunde, also etwas lockereres Training, und einmal Konditionstraining. Wenn man das vergleicht, ist das natürlich ziemlich cool“, erklärt der 22-Jährige. Dafür, dass er nicht einfach auch häufiger trainiert, hat er auch gute Gründe: „Erstmal passt es mit dem Studium nicht. Dazu wäre ich wahrscheinlich bei den NRW-Meisterschaften nur ein paar Plätze weiter vorn“, so Peters. Ganz vorne schwimmen dann sowieso die Olympiaschwimmer mit. „Und für ein paar Platzierungen jeden Tag zwei Stunden zu trainieren, ist es das Wert? Eine Profikarriere wird es ja eh nicht mehr.“

Stattdessen setzt er sich andere Ziele. Bei den Südwestfälischen Meisterschaften demnächst würde er „gerne eine Medaille mitnehmen.“ Doch eigentlich sind ihm die Platzierungen nicht so wichtig. „Ich lege den Fokus auf meine eigenen Zeiten. Was andere machen, ist letztendlich egal, darauf habe ich ja keinen Einfluss.“ Seine Vorzeigedisziplin sind übrigens die 50 Meter Kraul. Jetzt geht es wieder richtig los — was steht demnächst noch so an? „Beim Schwimmen gibt es immer die Kurzbahn- und die Langbahnsaison. Momentan ist es die letztere.“ Zwei Wettkämpfe finden im Frühling und Sommer noch statt. Dann kommt im Herbst die Kurzbahnsaison. In dieser Zeit sind die meisten Schwimmer schneller, da man auf den kurzen 25-Meter-Bahnen mehr Wendungen hat, und durch das Abstoßen an Tempo gewinnen kann. „Deshalb sind die meisten deutlich schneller auf Kurzbahnen“, erklärt Michael Peters.

Fokus auf Pfingstschwimmfest

In der ersten Jahreshälfte steht jetzt bald das Pfingstschwimmfest in Neheim an. „Das ist auch immer sehr schön, da dort häufig auch internationale Schwimmer antreten — zum Beispiel aus Holland oder tatsächlich sogar Ghana.“ Kurz danach finden dann die Südwestfälischen statt. „Wir als Verein haben für den Sommer keine Events geplant, aber vielleicht machen wir im Herbst ein Turnier.“

Für die Deutschen Meisterschaften hat es für Peters in diesem Jahr nicht gereicht. Da dürfen nämlich 2022 nur die Top 40 mit schwimmen „und da bin leider nicht drin.“ Vor der Corona-Pandemie gab es dagegen Pflichtzeiten, und die hatte der 22-Jährige zweimal erreicht. „Wer weiß, vielleicht schaffe ich es ja nächstes Jahr.“