Menden. Willi Hömberg ist aus dem Mendener Boxsport nicht wegzudenken. Als Trainer hat er viele große Erfolge gefeiert.
Das Boxen wurde bereits in der Antike bei den Olympischen Spielen betrieben. Bei den Olympischen Spielen der Neuzeit ging es erstmals 1904 in St. Louis um Medaillen. Aber auch in Menden hat der Faustkampf eine langjährige Tradition - 1928 wurde der Verein Boxsport Menden gegründet. Zahlreiche erfolgreiche Boxer sorgten dafür, dass der Faustkampf auch heute ein fester Baustein des Sports in Menden ist. Das ist in erster Linie den Personen zu verdanken, die sich seit Jahrzehnten für das Boxen engagieren. Leuten wie Willi Hömberg, der Trainerlegende.
Einer, der die Bedeutung von Willi Hömberg für das Mendener Boxen früh erkannte, war der legendäre frühere Nationalmannschaftsboxer Helmut Lange. Lange, der über 150 Kämpfe absolviert hat, machte Willi Hömberg 1975 zu seinem Nachfolger als Trainer der Mendener Boxer. 2019 verstarb Lange und wusste, dass das Boxen bei Willi Hömberg in den besten Händen war. „Ohne Willi Hömberg gäbe es in Menden kein Boxen mehr“, betonte Helmut Lange bereits 2010, dass das Boxen wie viele andere Sportarten gegen die Dauerpräsenz des Fußballs in den Medien keine Chance haben würde. Der Hönnestädter betätigte sich nicht nur als Trainer, sondern sorgte parallel als 1. Vorsitzender und Geschäftsführer dafür, dass auch die organisatorischen Dinge in seinem Verein liefen.
Erst spät zum Boxen gekommen
Eigentlich fand der heute 77-jährige Hönnestädter relativ spät zum Boxen. Er erlernte erst mit 23 Jahren die Kunst des Faustkampfs eben von jenem Helmut Lange. Legendär die Begegnung zwischen den beiden Box-Liebhabern. „Der war auf einmal da“, erinnert sich Norbert Beschorner, der heutige zweite Vorsitzende der Mendener Boxer, an die Erzählungen von Helmut Lange. Und es entwickelte sich eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit. „Der Helmut Lange erzählte immer, dass er alles von Gerhard Deutschmann - einem anderen Mendener Boxsport-Enthusiasten - gelernt hätte. Und Willi Hömberg hätte dann alles umgesetzt, was ihm Helmut Lange gezeigt hat“, erzählt Norbert Beschorner ein Stück Mendener Box-Historie.
Der Boxsport hatte Willi Hömberg immer in seinen Bann gezogen. So war es selbstverständlich, dass er die notwendigen Trainerscheine erworben hat. Lange Zeit hat er auch noch das Konditionstraining bei den Schwimmern des SV Bieber Lendringsen geleitet. Nicht zu vergessen, dass bis zum Beginn der Corona-Pandemie einmal jährlich ein Box-Event mit mehr als 500 Zuschauern in der Mehrzweckhalle in Schwitten stattfand. Boxer aus Belgien und Polen kamen zu Kämpfen in die Hönnestadt.
Chrissa Koutsochristou im Fokus
„Willi Hömbergs große Stärke als Trainer ist sicherlich, dass er eine physische und psychologische Nähe zu seinen Kämpfern aufbaut. Er hat eine besondere Bindung zu seinen Sportlern“, beschreibt Norbert Beschorner das besondere Händchen des außergewöhnlichen Trainers. Der seine Person überhaupt nicht gerne in den Mittelpunkt stellt. Hömberg, dessen Arbeit von den Verbänden auch mit mehreren Auszeichnungen gewürdigt wurde, hat einige Dutzend Boxer hervorgebracht.
Aktuell steht vor allem die Griechin Chrissa Koutsochristou im Blickpunkt, die er im vergangenen Jahr zum zweiten Platz bei den Junioren-Europameisterschaften führte. Aber auch zahlreiche Titel bei Bezirks-, Westfalen- und Westdeutschen Meisterschaften fanden dank des Engagements von Willi Hömberg den Weg nach Menden.