Menden. Der Abstieg steht fest. Auf die Planungen hat das keinen Einfluss. Wie der Vorsitzende den Abstiegs einordnet.

Fast genau fünf Jahre ist es auf den Tag - am 29. April 2017 - her gewesen, dass die Handballer der SG Menden Sauerland die Meisterschaft in der Oberliga Westfalen gewannen. Nach einem 28:28 gegen den TuS Spenge ging die Party los. Seit Samstag ist klar, dass die Zeit in der dritthöchsten Deutschen Spielklasse (vorerst) vorbei ist.

Die Wölfe nehmen es mit Fassung. „Es ist jetzt so. Seit dem frühen Samstagabend haben wir die Gewissheit, dass es sportlich nicht mehr möglich ist, die Klasse zu halten und wir in der Oberliga spielen werden“, fasst Frank Schlücking, Vorsitzender der SG Menden Sauerland die Situation noch einmal zusammen. Mit 24:26 verloren die Wölfe bekanntlich bei Handball Hannover-Burgwedel.

Planungen waren zweigleisig

Trübsal ist aber nicht angesagt bei den Mendener Vorzeige-Handballern. „Wir haben die Planungen natürlich so ausgelegt, dass wir eine Mannschaft zusammenstellen, die am Ende sowohl in der Dritten, als auch in der Oberliga hätte spielen können“, erklärt Schlücking. Entsprechend sind auch die Gespräche mit den Spielern verlaufen. „Wir haben keinen Spieler dabei gehabt, der seinen Verbleib vom Klassenerhalt abhängig gemacht hat. Das wäre mir zumindest nicht bekannt“, betont der Wölfe-Vorsitzende.

Mit einer Mischung aus Jugendspielern und erfahrenen Spielern wollen die SGler in der Oberliga Westfalen eine schlagkräftige Mannschaft aufbauen. „Wir ziehen unser Konzept durch, daran ändert auch der Abstieg nichts. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs und aus der Region zu entwickeln und ihnen Spielanteile zu geben“, sagt Schlücking.

Stolz auf die Jahre in Liga 3

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Auf die vergangenen fünf Jahre blicken die Wölfe mit Stolz zurück. „Es war ein toller Erfolg, dass wir es geschafft haben, in der Dritten Bundesliga zu spielen. Das war für den Verein, die Stadt und die Menschen hier wirklich eine super Sache“, weiß der Vorsitzende. Ob sich dieser Erfolg noch einmal wiederholen wird, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

Zwei Spiele stehen für die Wölfe noch in der Abstiegsrunde auf dem Spielplan. Beide zuhause. Zunächst am Samstag das Rückspiel gegen Handball Hannover-Burgwedel und in der darauffolgenden Woche das Duell mit dem abgeschlagenen Tabellenletzten der Klassenverbleibsrunde IV, dem HSC Bad Neustadt. Und die sollen nicht hergeschenkt werden.

Keine Motivationsprobleme

„Da wird sich gar nichts ändern, die Jungs werden die Spiele genauso motiviert angehen, wie die vorherigen Spiele auch. Es gibt Mannschaften die werden Meister und fahren dann vor dem Saisonende nach Ibiza. Aber das wird es nicht geben. Wir haben bislang eine tolle Runde gespielt und das wollen wir in den letzten beiden Spielen bestätigen. Es geht ja auch darum, dass die Mannschaft sieht, dass sie mithalten kann und Selbstvertrauen bekommt“, gibt Schlücking zu bedenken, dass ein „Herschenken“ der letzten beiden Spiele kein guter Stil wäre.

Alleine werden die Wölfe den Weg in die Oberliga nicht gehen müssen. Denn seit dem Wochenende steht auch fest, dass ihr alter Rivale, der TuS Volmetal den Klassenerhalt auch nicht schaffen wird. Die Hagener stehen in der Gruppe IV der Klassenverbleibsrunde auf dem vierten Platz mit nun sechs Punkten Rückstand auf den Zweiten HG Oftersheim/Schwetzingen. Damit bleibt der SG Menden Sauerland das attraktive Derby erhalten.

Der Abstieg wird auch finanziell keine Schäden hinterlassen. „Wir freuen uns sehr darüber, dass alle unsere Partner weiterhin an unserer Seite bleiben und uns weiter unterstützen werden“, verrät Schlücking, dass die Sponsoren auch in der Oberliga weiterhin an den Wölfen interessiert sind.