Menden. Nadine Truppat ist 2021 bei der Ü40-WM im Duathlon Vierte geworden. Diese Ziele hat Mendens Sportlerin des Jahres in den kommenden Wochen.

Erst zehn Kilometer laufen, dann 150 Kilometer radfahren und zum Abschluss noch einmal 30 Kilometer laufen. Für die meisten klingt das schon nach einem unmöglichen Unternehmen. Doch Nadine Truppat vom Marathon-Club Menden schafft das in knapp zehn Stunden. Die 41-jährige Duathletin ist im vergangenen Jahr bei der Ü40-Weltmeisterschaft in der Schweiz über diese Langdistanz gestartet und am Ende als Vierte eins Ziel gekommen. Auch aufgrund dieses Erfolges ist sie kürzlich zu Mendens Sportlerin des Jahres 2021 gewählt worden und bekam die Sportlermedaille in Gold.

2019 noch Handballerin

Dabei war sie bis 2019 noch Handballerin bei der SG Menden Sauerland. Als sie im Mai aufhörte, wechselte sie 2019 zum Marathon-Club Menden und trainiert seitdem dort unter Trainer Hans-Jürgen Kasselmann. Zunächst war sie Triathletin, aber aufgrund eines gebrochenen Schlüsselbeins durch einen Sturz beim Radfahren wechselte sie 2021 dann zum Duathlon.

Aktuell befindet sich Nadine Truppat in der Wettkampfvorbereitung. Denn am nächsten Wochenende startet sie beim Marathon in Hamburg. „Ich bereit mich im Moment auf mehrere Sachen vor. Ich bereite ich zum einen auf den Marathon vor, zum anderen kommt danach ein Ultratrail-Lauf von 74 Kilometern. Der Duathlon ist aktuell noch ein weiter Ferne. Allerdings habe ich die Option am 12. Juni über eine Kurzdistanz und einen Sprint in Rumänien teilzunehmen.“ Dass sie bei der Mendener Sportlerehrung als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet wurde, kam für sie trotz ihrer Erfolge überraschend. „Das hat mir schon viel bedeutet. Es ist der Lohn für wirklich harte Trainingsarbeit.“

Hartes Training

Hart sind auch ihre Wettkämpfe. An die Langdistanz-WM in der Schweiz kann sich Nadine Truppat noch gut zurückerinnern. „Dieser Wettkampf war ehrlich gesagt die Hölle. Es hat von morgens an bis abends nur geregnet. Es war sehr kalt und viele mussten aufgeben. Für mich ist aufgeben aber keine Option. Und so habe ich mich irgendwie da durchgekämpft. Aber ich muss zugeben, dass die Kälte in den Bergen schon extrem war.“

Beim Duathlon muss Nadine Truppat große Distanzen Laufen und Radfahren. Um für die Wettkämpfe optimal vorbereitet zu sein, ist ihr Training auf die aktuellen Gegebenheiten exakt abgestimmt. „Es kommt natürlich immer auf die Distanz an. Vor der Langdistanz-WM habe ich 25 Stunden in der Woche und zweimal täglich trainiert. Wenn es über kürzere Distanzen geht, wird das Pensum logischerweise reduziert. Montags ist aber immer mein Ruhetag. Das bedeutet dann aber eher aktive Ruhe. Das heißt, dass ich da schwimme, Yoga mache oder aktiv mit dem Hund spazieren gehe“, erklärt die MCM-Vorzeigeathletin. Generell steht bei Nadine Truppat jeden Tag Training auf dem Programm. In dieser Woche läuft sie mehr, weil am Wochenende der Marathon ansteht. Ab der kommenden Woche geht es dann wieder häufiger auf das Fahrrad.

Lieber Laufen als Radfahren

Wenn sich Nadine Truppat zwischen den beiden Disziplinen entscheiden müsste, würde die Wahl nicht lange dauern. „Ich bin wirklich eine Läuferin. Früher beim Handball lag mir das als Torhüterin noch gar nicht. Aber mittlerweile ist das Laufen für mich besser. Radfahren ist für mich die schwerste Disziplin. Ich kann aber auch nicht genau sagen, woran das liegt. Ich könnte im Radfahren auf jeden Fall noch deutlich besser werden. Deshalb steigen wir dort auch in der nächsten Woche mit dem Training ein“, sagt die MCM-Sportlerin mit einem Lächeln.

Nadine Truppat weiß genau, was es braucht, um im Duathlon erfolgreich zu sein. „Kampfgeist und Durchhaltevermögen sind elementar. Wer das nicht mitbringt, wird solche Wettkämpfe buchstäblich nicht überleben. Dadurch, dass im Duathlon das Schwimmen des Triathlons wegfällt, haben die Sportler die Beine durchgängig in Bewegung. Und das kann sehr anstrengend sein“, weiß die Iserlohnerin. Als Vorbereitung auf den Hamburg-Marathon hat Nadine Truppat am Ostermontag noch einmal einen 30-Kilometer-Lauf absolviert. Wenn der Marathon vorbei ist, gibt es eine Radsportwoche, bevor nach einer kurzen Pause die Vorbereitung auf den Rennsteig-Ultramarathon beginnt. Bei diesem Wettkampf im Thüringer Wald sind 74 Kilometer und 2000 Höhenmeter zu bewältigen. „Beim Rennsteig-Ultramarathon will ich erst einmal nur ins Ziel kommen. Ich bin noch nie über eine längere Distanz als im Marathon angetreten. Beim Hamburg-Marathon nehme ich mir eine Zeit von 3:45 Stunden vor. Wenn es besser wird, nehme ich das auch.“