Hünsborn. Fußballer aus dem Huckenohl wahren eine winzig kleine Chance auf die Meisterschaft in der Landesliga. Da stören auch personelle Probleme nicht.
Die Landesliga-Fußballer des BSV Menden festigen den zweiten Tabellenplatz und holen - zumindest kurzzeitig - zwei Punkte auf Spitzenreiter SC Obersprockhövel auf. Mit 2:0 (1:0) gewann die Mannschaft bei Rot-Weiß Hünsborn.
Sonne, Regen, Schneeflocken - das Aprilwetter machte seinem Ruf in den 90 Minuten alle Ehre und präsentierte die ganze Witterungspalette. Auswirkungen auf das Spielgeschehen sollte das Wetter nicht haben, denn die Partie war deutlich weniger abwechslungsreich.
„Perfektes Auswärtsspiel“ in Halbzeit eins
Vielmehr waren in den ersten 45 Minuten nur die mitgereisten Anhänger aus Menden verzückt von dem, was auf dem künstlichen Grün geboten wurde. „Es war ein perfektes Auswärtsspiel von uns“,freute sich BSV-Trainer Kevin Hines über den souveränen Auftritt seiner Mannschaft. „Wir haben viel Ballbesitz gehabt und haben uns viele Standards und Chancen erarbeitet“, ergänzt Hines. Die Zahlen unterstreichen die Worte des Mendener Trainers.
10:0-Ecken lautete die Bilanz zugunsten seiner Mannschaft. Wohlgemerkt, in der ersten Halbzeit. Einen Vorwurf kann man den Gästen nicht machen. „Wir haben vor dem Spiel noch vier weitere Ausfälle zu verzeichnen gehabt. Das ist bei unserem kleinen Kader schwer aufzufangen“,erklärte Timo Schlabach, Trainer der Hünsborner, warum seine Mannschaft im ersten Durchgang noch keinen Zugriff aufs Spiel bekam.
Zekovic trifft vom Punkt zur Mendener Führung
Doch auch die Mendener, die durch eine aufs Tor gezogene Ecke von Marcel Hoffmann und einen Kopfball von Nils Kraume, nach einem Eckball von Rejhan Zekovic, ihre besten Torchancen hatten, taten sich ansonsten schwer damit, aus dem Spiel heraus Chancen zu erspielen. Da verwundert es nicht, dass auch dem Mendener Führungstreffer eine Standardsituation - genauer gesagt ein Elfmeter - zugrunde lag. Lukas Dettmer kam kurz hinter der Strafraummarkierung im Zweikampf gegen Jan Kießler zu spät, sodass Schiedsrichter Kevin-Lars Papiorek keine andere Möglichkeit blieb, als auf den Punkt zu zeigen. Rejhan Zekovic verwandelte humorlos halblinks zum 0:1 aus Hünsborner Sicht.
Im zweiten Durchgang kamen die Hausherren besser ins Spiel hinein, jedoch ohne sich zunächst Chancen zu erspielen. Die Mendener hatten weiter mehr Ballbesitz und mühten sich ab, um eine Entscheidung herbeizuführen, doch die Hünsborner Abwehr stand sicher und ließ kaum Torschüsse zu. Auf der anderen Seite fehlte Luca Solbach in der 84. Minute das Glück.
Hünsborn nur einmal gefährlich
Nach einem Angriff über die linke Seite landete der Ball auf der rechten Seite bei Solbach, der Hünsborner zog in den Strafraum hinein und schoss den Ball in Richtung des langen Ecks. Doch die Kugel rauschte wenige Zentimeter am Gehäuse vorbei. Die beste Hünsborner Chance im gesamten Spiel.
Die endgültige Entscheidung fiel dann auf der anderen Seite. Natürlich nach einem Standard. Dieses Mal ein Eckball. Marcel Hoffmann flankte den Ball auf den zweiten Pfosten, wo Robin Hilberg von der Hünsborner Abwehr vergessen wurde und zum 2:0 aus Sicht des BSV Menden einköpfte.
„Man kann den Jungs heute absolut keinen Vorwurf machen. Sie haben gekämpft und sich reingehauen. Der BSV Menden ist eine sehr starke Mannschaft, die seit Saisonbeginn oben mitspielt und nicht zu Unrecht auf dem zweiten Platz steht. Die Mannschaften, gegen die wir gewinnen müssen, die kommen noch in den kommenden Wochen“, resümierte Timo Schlabach.
Sehr zufrieden war auf der Gegenseite Kevin Hines, dessen Mannschaft den Rückstand auf Spitzenreiter SC Obersprockhövel zumindest kurzzeitig verkürzen konnte, nachdem der SCO beim SV Brilon nicht über ein 2:2 hinauskam. „In der zweiten Halbzeit wussten wir, dass Hünsborn noch einmal kommen würde, aber wir haben das gut gemacht und am Ende den Deckel drauf gemacht“, analysierte Hines, der in Hünsborn zu einigen personellen Umstellungen gezwungen wurde. Moritz Kickermann fehlte mit der fünften Gelben Karte, Tim Kießler urlaubsbedingt, Paul Schmöle und Simon Steudle verletzungsbedingt. „Es war super zu sehen, wie die Spieler das Heft in die Hand genommen haben. Es hat Spaß gemacht, meiner Mannschaft zuzusehen.“