Halingen. Robert Ammelt ist Halingens treue Seele. Der Rückraum-Shooter hat bei den Handballern viel erlebt. Am Saisonende ist Schluss.

Sportlich haben die Handballer des Landesligisten TV Westfalia Halingen eine glänzende Ausgangsposition, um noch den Aufstieg in die Verbandsliga zu schaffen. Für Robert Ammelt wäre es der krönende Abschluss seiner Laufbahn.

Der TV Halingen ohne Robert Ammelt? Eine komische Vorstellung für viele Handballfans aus dem Mendener Norden. 2007, damals im Alter von 17 Jahren gab Ammelt sein Debüt in der ersten Mannschaft. Zuvor hatte er bereits alle Jugendmannschaften durchlaufen. In Halingen wurde er schnell zum Leistungsträger, Kapitän und verlässlichen Torschützen.

Nie über Wechsel nachgedacht

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Doch am Saisonende soll für den 32 Jahre alten Ammelt Schluss sein. „Wir bekommen jetzt unser zweite Kind und da wares für mich der passende Zeitpunkt aufzuhören. Es gibt dann andere Prioritäten“, erklärt der Halinger, der seiner Westfalia immer die Treue gehalten hat, egal, wie verlockend die Angebote auch waren, die er im Laufe der Jahre bekommen hat.

„In jungen Jahren gab es schon viele Angebote und Möglichkeiten, den Verein zu verlassen. Infrage kam das aber nie. In Halingen weiß ich, was ich habe. Hier konnte ich immer mit meinen Freunden zusammenspielen und war froh, in meinem Heimatdorf ein wichtiger Spieler zu sein, als in einem anderen Verein nur einer von vielen“, ist Ammelt heimatverbunden geblieben.

Besonderer Aufstieg 2016

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In all seinen Jahren hat er bewegende Zeiten an der Halinger Dorfstraße durchlebt. Der Aufstieg in die Verbandsliga 2016 wird ihm immer als einer der sportlichen Höhepunkte seiner Schaffenszeit im Gedächtnis bleiben. Als „beste rechte Hand der Landesliga“ bezeichnete ihn sein damaliger Trainer Christoph Gutzeit.

„Die Aufstiege in die Landesliga und Verbandsliga waren schon etwas Besonderes, was natürlich in Erinnerung bleibt. Als wir den Verbandsligaaufstieg in unserer Halle gegen Westfalia Hombruch perfekt gemacht haben, sind die hinterher noch bei uns geblieben und haben mit uns gefeiert. Die haben uns den Aufstieg gegönnt, das war schon klasse. Die sind ja dann ein Jahr später nachgekommen und haben sich dann etwas länger gehalten als wir“, erinnert sich Ammelt an die gute Zeit. Noch heute sehen die Halinger einige Spieler der Hombrucher wieder, wenn sie gegen die zweite Mannschaft der Westfalia spielen.

Als Zuschauer weiter mit dabei

Der Aufstieg in die Verbandsliga wäre auch in diesem Jahr noch drin für die Halinger. Für Robert Ammelt wäre es das perfekte Abschiedsgeschenk nach seiner langen Laufbahn im grünen Trikot des TV Westfalia Halingen. „Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg“, weiß der Halinger.

„Es ist an der Spitze recht eng. Wir haben ja auch noch beide Spiele gegen den ASC Dortmund. Jetzt fällt uns auf die Füße, dass im Januar, als die Inzidenzen noch um die 400 lagen, die Spiele verlegt wurden und wir dann bei den hohen Inzidenzen spielen mussten“, sagt Ammelt. Hoch rechnet er dem ASC Dortmund die Verlegung des Hinspiels an, das mitten in die Halinger Coronawelle gefallen wäre. „Da waren mehrere Leistungsträger von uns in Quarantäne. Das wäre schon ein anderes Spiel geworden“, ist Ammelt sicher.

Nach der Saison ist Schluss sein. „Ich merke auch langsam das Alter. Nach den beiden Spielen gegen Menden und Soest habe ich mich gefühlt wie ein 60-Jähriger“, sagt der Halinger schmunzelnd. Eine Trainerlaufbahn strebt er nicht an und auch ein Zurück aufs Spielfeld soll es nicht geben. „Als Zuschauer werde ich dem Verein treu bleiben“, verspricht Ammelt.