Menden. Introvertierte Spielmacher, reaktionsschnelle Torhüter und geniale Rückraumspieler- das sind Mendens beste Handballer.

Menden ist Handball! Ein Satz der dokumentiert, dass der Handballsport in der Hönnestadt einen hohen Stellenwert hat. Das große Jugendturnier, der Sauerlandcup, hat seit nunmehr drei Jahrzehnten den Ruf Mendens als Handballstadt zementiert. Hinzu kommen die deutschen Meistertitel von Jugendmannschaften des SV Menden. Und es hat sehr viele Akteure gegeben, die dafür sorgten, dass der Handball „Made in Menden“ einen ausgezeichneten Ruf in Deutschland genießt. Die WP-Sportredaktion stellt in der heutigen Folge des Jahrzehnt-Rankings einmal die Handballer heraus, die in der vergangenen Dekade für Schlagzeilen in der Hönnestadt sorgten.


Neben den erwähnten gibt es auch zahlreiche Handballer, die außerhalb der Mendener Grenzen ihren Weg gegangen sind. So wie Oliver Krechel, der in der Jugend für den SC Magdeburg spielte und heute in der zweiten Bundesliga für den ASV Hamm spielt.

Oder Philip Jungemann, den es als Jugendlicher nach Leipzig zog. Heute spielt Jungemann für den HC Elbflorenz. Nicht zu vergessen Justin Murköster, den es vom TV Schwitten zum THSV Eisenach zog. Das WP-Ranking beginnt natürlich beim Torwart.

1. Matthias Kohl (Torwart)

Matthias Kohl,
Matthias Kohl, © Unbekannt | Dietmar Reker


Über „Matze“ Kohl etwas zu erzählen, würde jeden Rahmen sprengen. Der Routinier ist ein Phänomen auf seiner Position. Noch heute kann der Keeper mit seinen unglaublichen Reflexen Spiele entscheiden. Kohl ist als Spieler genau das Vorbild, die Leitfigur, die sich jedes Handballteam wünscht. Eine echte Legende der SG Menden Sauerland. Und wenn es sein muss, dann tauscht Kohl auch schonmal das Torwarttrikot gegen das Headset und kommentiert SG-Spiele im Livestream bei Sportdeutschland.tv, wo er ebenfalls eine gute Figur abgibt.

2. Florian Bußmeyer (Rückraum Mitte)

„Florian war ein unglaublich intelligenter Spieler mit großem Charakter“, lobt Stefan Giacuzzo den einstigen Chefstrategen der HSG Menden/Lendringsen. Bußmeyer, der mittlerweile nicht mehr als Handballer, sondern als Zahnarzt aktiv ist, organisierte das Spiel mit unglaublicher Effizienz und brachte seine Mitspieler immer wieder in Position.

3. Tihomir Knez (Rückraum Mitte)

„Tiho war einer der Besten auf dieser Position. Er war dafür verantwortlich, dass der TV Menden Schwitten mit dem Durchmarsch in die Oberliga noch einmal tolle Jahre erlebte. Mit seinen Ideen hat er dem Gegner einige Kopfschmerzen beschert“, sagt der heimische Handball-Experte Stefan Giacuzzo über die einstige Schwittener Handball-Ikone. Von Knez hat damals eine ganze Mannschaft profitiert. „Das muss man so deutlich sagen“, betont Giacuzzo. Zuletzt war Knez Trainer beim HTV Hemer.

4. Marcel Vogler (Rückraum links)

Ein weiterer Handballer, der sich mit seiner engagierten Art viele Sympathien erarbeitet hat. „Marcel ist einiger derjenigen, der den Handball in die Wiege gelegt bekommen hat“, sagt Stefan Giacuzzo mit Blick auf Voglers Papa, der einst für den TV Schwitten in der Regionalliga spielte. Sowohl in der Abwehr als im Angriff: Wenn Marcel Vogler auf der Platte stand, war er für seine Mannschaftskameraden und den Trainer stets die Verlässlichkeit in Person.

5. Christian Thiele (Rückraum links)

Christian Thiele hat sich einen Platz unter den besten Handballern vor allem durch seine Dynamik gesichert. Er verschaffte sich großen Respekt wenn er in die Lücken stieß und zum Wurf hochstieg. Thiele schonte sich nie - vielleicht auch der Grund, warum er nach mehreren Kreuzbandrissen seine Karriere frühzeitig beendete. Thiele wurde als ersten Handballer in Menden die Ehre zu Teil, dass seine Rückennummer zukünftig nicht mehr vergeben wird.

6. Matthis Vornhold (Linksaußen)

„Ein Spieler, der unglaublich effektiv gespielt hat. Besser geht es nicht auf seiner Position“, gehört nicht nur für Stefan Giacuzzo der Linksaußen mit zu dem Besten, was der heimische Handball zu bieten hat. Vornhold war stets zielgerichtet in seinen Spiel. Schade, dass er aus Studiengründen nicht mehr in der Hönnestadt spielen kann. Er war der Leader, den sich jeder Trainer für das Spiel seiner Mannschaft wünscht. Einer, der die Ansagen macht.

7. Ansgar Heunemann(Kreisläufer)

Heute ist der einstige Klassehandballer als Unternehmensberater tätig. Dort bewegt er sich auf schwierigem Terrain. Allerdings war die Zeit als Handballer am Kreis gewiss auch kein Urlaubsaufenthalt. Sowohl im Angriff und auch in der Abwehr ragte Heunemann heraus. Doch für Heunemann ging vieles einfacher, da ihm seine große Intelligenz vieles erleichterte.

8. Bogdan Wittke (Rückraum rechts)

Ein Spieler, der sich vor allem durch seine Kompaktheit einen Platz unter den besten Handballern sicherte. „Abwehr und Angriff - bei Bogdan Wittke stimmte das komplette Paket“, sagt Stefan Giacuzzo.

9. Sebastian Loos(Rechtsaußen)

Wer Sebastian Loos das erste Mal sieht, kann leicht den Eindruck erhalten, dass er einer der stillen Spieler ist. Doch „Seb“ zählt zu den diszipliniertesten Handballern in der Region. Er lässt sich durch nichts ablenken und erfüllt die an ihn gestellten Anforderungen stets. Ein Spieler, auf den man als Trainer nicht verzichten will.

10. Christopher Weber (Torwart)

„Webster“ ist eigentlich das krasse Gegenstück zu den Torleuten, die bei ihren Paraden stets die großen Gesten bevorzugen und jeden gehaltenen Ball lautstark feiern. Weber wirkt stets in sich gekehrt, ist aber trotzdem stark fokussiert auf das Spielgesehen. Und wird somit auch immer wieder zum Rückhalt seiner Mannschaft.