Menden. Das Boxtalent aus Menden hat durch ihre Erfolge im Jahr 2021 neue Trainingsmöglichkeiten. Trotzdem soll die Schule nicht auf der Strecke bleiben.

Wer im Mendener Sport über die großen Erfolge im Jahr 2021 sprechen möchte, kommt nur schwer am 17-jährigen Boxtalent Chrisovalantou „Chrissa“ Koutsochristou vorbei. Die Sportlerin, die für die Boxabteilung des SV Menden aktiv ist, hat im vergangenen Jahr den Vize-Europameistertitel und den Gewinn der deutschen Meisterschaft feiern können. Im WP-Gespräch blickt sie auf das Jahr zurück und erklärt, welche neue Möglichkeiten sich durch diese Erfolge für sie ergeben haben.

Erfolge mittlerweile verarbeitet

Aktuell befindet sich Chrissa Koutsochristou in der Vorbereitung und macht einen entspannten Eindruck. „Mir geht es sehr gut. Ich bin gut in das neue Jahr gestartet. Ich trainiere viel und kümmere mich um die Schule, denn da mache ich im nächsten Jahr mein Abitur“, erklärt sie zufrieden. Auf das vergangene Jahr blickt sie mit großem Stolz zurück. „2021 war ein sehr erfolgreiches Jahr für mich. Ich habe alle Ziele erreicht, die ich erreichen wollte und habe viel dazugelernt. Bei der Europameisterschaft in Georgien habe ich sehr viel Erfahrung sammeln können. Ich hoffe, dass es diesem Jahr wieder so gut läuft“, sagt sie. Über Weihnachten und Silvester hatte die Schülerin Zeit, um zu reflektieren. „Die Erfolge bei der EM und der DM waren schon Schockmomente für mich. Denn es kam alles doch sehr unerwartet. Natürlich bin ich in den Ring gegangen um zu gewinnen, aber damit konnte man jetzt nicht unbedingt rechnen. Mittlerweile habe ich das verarbeitet und realisiert. Jetzt geht mein Blick aber wieder nach vorne“, erklärt das Talent.

Ihre Erfolge haben auch auf anderen Ebenen für Aufmerksamkeit gesorgt. Für Chrissa Koutsochristou haben sich aus sportlicher Sicht neue Türen geöffnet. „Natürlich trainiere ich noch beim SV Menden. Das wird auch immer so bleiben. Ich wurde aber jetzt in den Nationalkader aufgenommen und darf jetzt auch an Olympiastützpunkten trainieren. Unter anderem trainiere ich jetzt regelmäßig in Köln. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich nach meinem Abitur auch dorthin gehe.“ Obwohl Chrissa Koutsochristou sportlich im Höhenflug ist, ist ihr sehr wichtig die Schule nicht zu vernachlässigen. Der Spagat zwischen Schule und Sport fällt ihr aber aktuell nicht immer leicht. „Es ist aktuell schon sehr stressig alles unter einen Hut zu bekommen. Trotzdem bekomme ich das ganz gut hin. Ich habe jeden Tag Schule, meist bis um 15.10 Uhr. Dann gehe ich schnell nach Hause, esse etwas, mache Hausaufgaben und danach gehe ich trainieren, abgesehen vom Wochenende. Entweder am Samstag oder Sonntag mache ich einen Tag Pause“, beschreibt die junge Mendenerin, wie aktuell eine normale Woche in ihrem Leben aussieht.

Neue Alters- und Gewichtsklasse

Zurzeit ist Chrissa Koutsochristou fleißig am Trainieren. Denn in knapp drei Wochen steht die Qualifikation für die Europameisterschaft an. Diese wird in Frankfurt an der Oder stattfinden. Der Deutsche Boxsportverband wählt dort zwei Athletinnen pro Altersklasse aus, die an einer weitere Qualifikationsrunde in Schwerin teilnehmen dürfen. Würde Chrissa Koutsochristou diese beiden Hürden überstehen, dürfte sie im April an der Europameisterschaft in der bulgarischen Hauptstadt Sofia teilnehmen. Der Teenager zeigt sich zuversichtlich und angriffslustig. „Mein Ziel ist es dort teilzunehmen und die Europameisterschaft dann auch zu gewinnen“, sagt sie.

Allerdings wird es für sie nicht leicht. Denn in diesem Jahr boxt sie nicht mehr in der U17 sondern eine Altersklasse höher in der U19. Dort boxt sie im Gegensatz zum vergangenen Jahr nicht mehr dreimal zwei Minuten sondern dreimal drei Minuten. Außerdem boxt sie nun in der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm anstatt in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm. „Das ist schon eine gewisse Umstellung und die Konkurrenz wird dadurch höher und besser. Ich werde auf viele Kämpferinnen treffen, die sehr viel Erfahrung haben. Aber trotzdem werde ich mein Bestes geben“, sagt sie.