Menden. Im Duell der Handball-Landesligisten trifft Niklas Bichmann von der DJK Bösperde auf seine Cousins Dennis und Alex vom TV Westfalia Halingen.
Die Düsseldorfer Punk-Band „Die Toten Hosen“ brachte Ende der 1990er-Jahre ein Lied mit dem Titel „Ich würde nie zum FC Bayern gehen“ heraus. Ganz so deutlich wie Campino und Co. ihre Antipathie gegen den Fußballverein aus dem Süden formulierten, ist es zwischen den Landesliga-Handballern der DJK Bösperde und dem TV Westfalia Halingen allerdings nicht. Die treffen am Samstag um 19.30 Uhr im fälligen Meisterschaftsspiel in der Sporthalle Bösperde aufeinander.
Mehr Schärfe im Training
Zwei Akteure schließen einen Wechsel zum Konkurrenten allerdings aus. „Das kann eigentlich nicht passieren. Ich will hier in Bösperde bleiben. Die Mannschaft ist top und ich fühle mich einfach wohl“, sagt Niklas Bichmann von der DJK Bösperde. Der 20-jährige Bichmann trifft heute Abend übrigens auf Verwandtschaft im Dress der Westfalia. „Dennis und Alex sind meine Cousins“, klärt Niklas Bichmann auf. Während der junge Kreisläufer der DJK dabei ist, sich einen Namen in der Handballszene zu machen, ist Cousin Dennis dort schon eine Institution. „Ich bin ja schon einige Jahre älter. Allein deshalb ist, war und wird das nie ein Thema sein“, so der Rückraum-Shooter über einen Wechsel ans andere Ende des Osterfeldes.
In einem sind sich aber die beiden Cousins einig – das Lokalderby ist schon ein besonderes Spiel. „Das hat man in dieser Woche halt bei der Vorbereitung gemerkt. Irgendwie war da schon ein wenig mehr Schärfe drin“, sagt Niklas Bichmann. Auch Dennis Bichmann machte eine andere Stimmung aus. „Natürlich will man jedes Spiel gewinnen. Aber hier ist schon eine besondere Rivalität drin“, erklärt Dennis Bichmann. Zumal sich beide Mannschaften mit dem bisherigen sehr guten Saisonverlauf schon ein wenig unter Druck gesetzt haben. „Wir wollen natürlich aus den letzten beiden Spielen in diesen Jahr das Optimale herausholen“, sagt Dennis Bichmann. Nach dem Spiel gegen den Nachbarn steht für die Westfalia noch die Partie beim TV Brechten an. „Es weiß jeder, worauf es ankommt. Die Vorbereitung ist wie vor allen Spielen. Eigentlich braucht es da keine besonderen Ansprachen“, sagen beide Handballer.
Nur 30 Karten für die Gäste
Dass das Derbyfieber langsam steigt, zeigt auch eine Geschichte aus dem Vorfeld der Partie. So geben die Gastgeber gerade einmal 30 Karten an die Nachbarn ab. „Es ist für sie ein Heimspiel. Da können sie natürlich machen, was sie wollen. Aber dadurch können ja praktisch keine Zuschauer aus Halingen mitkommen. Das wäre schon schöner, wenn wir ein paar Karte mehr bekommen würden. Denn das kleine Kontingent ist ja praktisch durch Spieler, Verletzte oder der zweiten Mannschaft schnell aufgebraucht. Es ist schade, aber wir müssen das hinnehmen. Aber es gibt ja noch ein Rückspiel“, sagt Dennis Bichmann.
Prognosen über den Verlauf der Partie mögen beide nicht abgeben. „Ich bin mir aber sicher, das es sehr spannend wird“, sagt Niklas Bichmann. Das sieht Dennis Bichmann genauso. „Unser Trainer wird sich sicherlich noch irgendwas einfallen lassen“, weiß der Halinger, dass erst am Samstag ab 19.30 Uhr alle Karten auf den Tisch kommen. „Beide Mannschaften haben ja ihr Derby gegen die SG Menden Sauerland II gewonnen. Doch ein Sieg am Samstag wäre schon etwas besonderes. Damit dürfte klar sein, dass der „Kampf ums Osterfeld“ immer etwas Außergewöhnliches sein wird. Oder wie es Niklas Bichmann sagt: „Am Ende will jeder der Held sein“.