Dortmund. Ausgerechnet im Spitzenspiel der Landesliga hat es die Handballer der DJK Bösperde erstmals erwischt. Warum das für den Trainer kein Problem ist.

Die Reise der Landesliga-Handballer der DJK Bösperde durch diese Saison war bislang eine tolle Erfolgsgeschichte. Elf Zähler aus den ersten sechs Spielen belegen die prima Form der Mannschaft von Hendrik Ernst. Am Sonntag gab es für den Dorfverein jedoch einen Dämpfer. Die DJK kehrte mit einer 19:25 (9:12)-Niederlage im Gepäck vom Gastspiel beim ASC Dortmund an die Bahnhofstraße in Bösperde zurück. Der ASC Dortmund übernahm dadurch die Tabellenführung in der Liga von der DJK.

Doch das interessierte in Bösperde keinen so richtig. „Der ASC hat verdient gewonnen. Sie hatten auf alles die passenden Antworten“, gratulierte Hendrik Ernst dem Gegner. „Mit 15 technischen Fehlern konnten wir nicht gewinnen. Zudem fehlte uns diesmal einfach das Schussglück“, zeigte der DJK-Trainer die Hauptursachen für die erste Saisonniederlage auf.

Der Coach mochte sich aber auch nicht lange damit beschäftigen. „Ich bin auf jeden meiner Spieler stolz. Wer hat den geglaubt, dass wir nach sieben Spielen 11:3 Punkte haben? Das ist einfach hervorragend“, lobte der Bösperder Trainer sein Team für deren Einstellung. Hendrik Ernst ahnte bereits, dass es gegen den ASC Dortmund nicht reichen könnte. „Die Vorzeichen waren einfach nicht gut. Für ein Spitzenspiel lief die Trainingswoche aus den unterschiedlichsten Gründen nicht gut“, erklärt Ernst.

Guter Start

Dabei hatte die Partie für den heimischen Landesligisten recht gut begonnen. „Wir sind sehr gut in das Spiel gekommen. Das war eine konzentrierte Leistung“, bilanzierte Ernst den Auftakt in der Sporthalle Eving in Dortmund. Johannes Dame und Damian Cunnett sorgten dafür, dass die DJK nach sechs Minuten mit 2:1 führte. Doch mit zunehmender Spielzeit wurde immer deutlicher, dass dem heimischen Landesligisten ausgerechnet beim Top-Spiel das Schussglück abhanden gekommen war.

Immerhin konnte Bösperde bis zu 14. Minute seine Führung ausbauen. Johannes Dame erzielte das 6:4 aus Sicht der Ernst-Sieben. Das sollte es aber gewesen sein. Die Flaute in der Bösperder Offensive wurde immer größer. Entweder flogen die Bälle vorbei oder landeten in der Deckung der Gastgeber. Die waren deutlich effektiver - nach 23. Minuten führte der ASC Dortmund mit 9:6. Die Partie war gedreht.

Der heimische Landesligist bemühte sich weiterhin, das Spiel in den Griff zu bekommen. Bis zur Halbzeitpause gelangen der DJK nur noch drei Treffer. Der Gegner konnte den Abstand auf drei Tore halten. „Der ASC hatte auf jede unserer Aktionen eine Antwort“, analysierte Ernst. Selbst der Einsatz von Tim Voss sollte sich bei der DJK nicht auszahlen. „Das hat leider nicht den nötigen Effekt gebracht“, sollte der spielstarke Akteur - der studienbedingt nicht regelmäßig zur Verfügung steht - für ein zusätzliches Überraschungsmoment im Spiel der DJK sorgen.

Derby am 11. Dezember

Nach den Seitenwechsel schienen die Handballer aus Bösperde komplett den Faden verloren zu haben. Der ASC konnte seinen Vorsprung bis zur 37. Minute sogar auf sieben Tore ausbauen - Dortmunds Bradtke erzielte das 16:9. Dieser Rückstand sollte sich als zu große Hürde für die Mannschaft von Hendrik Ernst darstellen. Bösperde gab sich allerdings nicht auf und versuchte in der restlichen Spielzeit das Ergebnis so gut wie möglich zu korrigieren.

Doch das sollte an diesem Tag ein Wunsch für die DJK bleiben. Entsprechend mochte sich der Bösperder Trainer auch nicht lange mit dem Spiel beschäftigen. Und auch das für den 11. Dezember terminierte Derby gegen Westfalia Halingen ist für ihn kein Thema.

Mit Blick auf die aktuelle Corona-Entwicklung blicken die DJKler an der Bahnhofstraße in Bösperde nur von Training zu Training. „Wir wissen doch gar nicht, was in den kommenden Tagen passiert“, sagt Hendrik Ernst.

Der Sport droht wieder zur Nebenrolle zu werden.