Bösperde. Was für eine außergewöhnliche Konstellation: Die DJK Bösperde und der TV Halingen teilen sich Platz zwei - dem Sieger winkt die Tabellenführung.

Als „Straßenfeger“ wurden in den Kindertagen des Fernsehens die Filme bezeichnet, die eine hohe Einschaltquote hatten und so sinnbildlich für leere Straßen sorgten. Ein „Straßenfeger“ wäre sicherlich am kommenden Samstag das Derby in der Handball-Landesliga der Herren zwischen der DJK Bösperde und dem TV Westfalia Halingen - wenn das Corona-Virus nicht auch im Sport seit fast zwei Jahren die Regeln diktieren würde.

350 Zuschauer finden normalerweise in der Sporthalle der Nikolaus-Groß-Schule an der Bahnhofstraße in Bösperde Platz. Doch wenn am Samstag um 19.30 Uhr der Anwurf zum ersten „Kampf um das Osterfeld“ in der Saison 2021/2022 ertönt, werden nur rund 200 Zuschauer Augenzeuge des Lokalderbys sein.

„Wir könnten nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung zwar 350 Zuschauer mit Maske in die Halle lassen. Doch wir haben beschlossen, dass wir maximal 200 Zuschauer in die Halle lassen werden. Die Gesundheit geht eindeutig vor. Wir verzichten dann lieber auf Zuschauer“, steht auch im Duell der beiden Mannschaften aus dem Mendener Norden die Sicherheit für Viktor Cavallho, dem Abteilungsleiter Handball der DJK Bösperde, und seinen Mitstreitern im Vordergrund. Die Einhaltung der vorgegebenen Corona-Schutzbestimmungen hat oberste Priorität. „Dazu gehört, dass bei uns schon seit zwei Wochen die 2G-Regel in der Halle gilt“, sagt der Handball-Boss.

Keine Ausnahme am Einlass

Das bedeutet, dass nur Zuschauer in die Halle kommen, die nachweisen können, dass sie geimpft oder genesen sind. „Und wir empfehlen allen Besuchern, einen Personalausweis mitzuführen. Wir werden jeden Impfausweis überprüfen und die nötige Kontaktverfolgung per App vornehmen. Da werden unsere Mitarbeiterinnen an der Kasse keine Ausnahmen zulassen“, kündigt Cavallho konsequente Kontrollen an.

„Es sollte keiner damit rechnen, dass wir da ein Auge zudrücken“, verspricht Cavallho eine klare Linie durchzuziehen. „Wer das nicht glaubt, der muss dann leider wieder nach Hause gehen“, werden die DJK-Verantwortlichen das Hausrecht konsequent beachten und keine Risiken eingehen. Dass in der Halle die Maskenpflicht gilt, versteht sich da schon selbst.

„Da wir die Karten begrenzen ist es notwendig, dass wir praktisch einen Vorverkauf durchführen. Diejenigen, die kommen wollen, müssen sich vorher anmelden. Es gibt maximal zwei Karten pro Person“, sagt Cavallho, dass am Samstag kein Zuschauer ohne Eintrittskarte an der Halle auftauchen sollte. Das gilt, wie die Bösperder betonen, auch für die Anhänger des Gegners. „Das werden wir der Westfalia auch noch im Vorfeld mitteilen“, wollen die Gastgeber am Samstag nichts dem Zufall überlassen.

Kinder müssen angemeldet werden

Die Besucher müssen beachten, dass Kinder auch angemeldet werden müssen. In den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter wird die DJK frühzeitig alle Informationen zum Vorverkauf veröffentlichen. Dass es kein normaler Samstag in Bösperde sein wird, zeigt allein der Blick auf das Vorspiel. Denn vor der Landesliga-Partie stehen sich die beiden Zweitvertretungen der Vereine ab 17.30 Uhr gegenüber. „Anschließend müssen diejenigen, die beim Vorspiel waren, die Halle erst verlassen. Ist die Halle dann leer, können die nächsten Zuschauer rein“, erklärt Viktor Cavallho das notwendige Prozedere.

Dass das Interesse an der Partie größer ist, als die Halle an diesem Abend Plätze hat, ist den Hausherren bewusst. „Wir wollen für diejenigen, die zu Hause bleiben müssen, auch noch ein Live-Streaming einrichten“, sagt Viktor Cavallho. So könnte dann das Derby zwischen der DJK Bösperde und der Westfalia doch noch zu einem echten „Straßenfeger“ werden.

Das letzte Derby beider Mannschaften gab es übrigens am 10. Januar 2020 - noch vor Corona. Damals siegte Halingen 26:23. In vier Tagen gibt es Chance zur Revanche.