Halingen. In dieser Saison sind die Halingerinnen noch ohne Punktgewinn.

Aus sportlichen Gründen nachvollziehbar, aber doch überraschend haben sich die Landesliga-Handballerinnen des TV Westfalia Halingen von ihrem Trainer Stephan Nocke getrennt. In dieser Saison war die Bilanz bislang ernüchternd.

0:14-Punkte sind es inzwischen und damit das Tabellenende der Frauen-Landesliga Staffel 5. Eine Bilanz, die selbst von den größten Optimisten schwer schönzureden ist. Insofern kommt der Schritt nicht überraschend. Noch vor dem vergangenen Wochenende haben die Verantwortlichen des TV Halingen ihrem Trainer Stephan Nocke mitgeteilt, dass er die Mannschaft zukünftig nicht mehr betreuen wird. „Wir bedauern die Trennung von Mopsi sehr und wünschen ihm auf seinem weiteren Trainerweg alles Gute“, betont Halingens Teammanager Torsten Ortloff, dass es kein böses Blut zwischen beiden Parteien gibt.

Der richtige Zeitpunkt

Ausschlaggebend war bereits der Auftritt der Halinger Frauen beim Spitzenreiter HTV Hemer, der in einer deftigen 18:48-Niederlage endete. „Leider hat uns die hohe Niederlage am vorletzten Samstag beim Spitzenreiter Hemer und der schlechte Saisonstart mit 0:12-Punkten keinen weiteren Handlungsspielraum mehr gelassen“, erklärt Ortloff, der am vergangenen Samstag beim Heimspiel gegen die HSG Lüdenscheid (24:25) gemeinsam mit Co-Trainer Colin Ried die Verantwortung übernahm. „Wir mussten handeln. Es war jetzt der Zeitpunkt, wo was passieren musste, wenn man die Saison noch irgendwie retten möchte“, sagt Olaf Pokroppa, Vorsitzender des TV Westfalia Halingen.

Stephan Nocke übernahm 2019 die Regie bei den Halinger Handballerinnen, die damals noch in der Bezirksliga aufliefen. In seiner ersten Saison führte er die Damen - zum Zeitpunkt des coronabedingten Abbruchs - auf den dritten Tabellenplatz, der dank der Quotientenregel des Handballverbandes Westfalen den Aufstieg in die Landesliga ermöglichte. Nach der kurzen Vorsaison, in der die Halingerinnen nur ein Spiel austragen konnten, sollte es dieses Jahr nach intensiver Vorbereitung besser laufen. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Zwischenzeitlich bei drei Vereinen gleichzeitig

Neben seiner Tätigkeit im Mendener Norden, ist Nocke parallel auch als Torwarttrainer beim Frauen-Bundesligisten HSG Bad Wildungen Vipers tätig gewesen. Bis Sommer war er darüber hinaus auch noch für die Landesliga-Herren der HSG Lüdenscheid als Trainer tätig. Ein schwieriger Spagat.

Wer als Nachfolger für Nocke demnächst in Halingen auf der Bank sitzt, wird sich schon bald zeigen. „Wir sind in sehr guten Gesprächen mit einem potenziellen Nachfolger und hoffen, dass wir bald Vollzug melden können“, sagt Olaf Pokroppa, Vorsitzender des TV Halingen.

Zwei Wochen Vorbereitungszeit

Bis ein neuer Trainer oder eine neue Trainerin gefunden wurde, werden Ortloff und Ried die Mannschaft weiter betreuen. Durch das Totensonntag-Wochenende hätte ein Neuer eine fast zweiwöchige Vorbereitungsphase mit der Mannschaft, bevor es am Sonntag, 28. November im nächsten Meisterschaftsspiel gegen die HSG Wetter/Grundschöttel geht, die auf dem siebten Tabellenplatz steht. Genügend Zeit also, um die Mannschaft kennenzulernen und von der eigenen Spielidee zu überzeugen.

Den Glauben an den Klassenerhalt haben die Halingerinnen noch nicht aufgegeben. „Wenn man das letzte Spiel gegen Arnsberg gesehen hat, da haben die Mädels gekämpft und alles versucht, um die Punkte zu holen. Das stimmt mich dann schon wieder optimistisch, dass sie die Saison noch nicht abgehakt haben“, glaubt der Vorsitzende daran, dass die Mannschaft die Qualität hat, um noch einmal eine Aufholjagd zu starten.