Menden/Salou. Profi-Triathletin erlebt einen chaotischen Triathlon in Saiou, der spontan zum Duathlon wurde.

Der Saisonendspurt hat für die Profi-Triathletin Verena Walter (MC Menden) begonnen. Zwei Wochen bevor sie mit dem Ironman auf Mallorca einen Höhepunkt anstrebt, erlebt sie im spanischen Salou einen kuriosen Wettkampf.

Konfetti, überall Konfetti. Von Kopf bis Fuß ist die 40-Jährige nach dem Zieleinlauf in die bunten Papierschnipsel gehüllt „Die waren überall im Zielbereich vom Einlauf der Sieger über geblieben. Da habe ich mich sofort auf den Boden gelegt“, sagt Verena Walter schmunzelnd. Als Siebte der Frauen über die Mitteldistanz kam sie ins Ziel. Es war das Ende eines kuriosen Wettkampfs.

Raues Meer

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Ein blauer Himmel, der sich im Wasser des Balearen-Meeres an der Costa Dorada spiegelt. Das wirkt wie ein Urlaubsparadies. Hat aber auch Nachteile. „Vorm Schwimmen hatte ich große Angst vor Quallen. Mit denen habe ich bereits schmerzhafte Erfahrungen gesammelt. Im Training konnte ich noch im Neoprenanzug schwimmen, beim Wettkampf war das nicht erlaubt“, erklärt Verena Walter ihre Sorgen beim Blick auf die Strecke.

Doch am Wettkampftag präsentierte sich das Wetter eher stürmisch als sonnig. „Da war es morgens sehr windig, da dachte ich nur: ach, du Schande. Da sind aber ganz schön viele Wellen, die das Wasser in Bewegung versetzen“, schildert die Triathletin ihre Eindrücke.

Verena Walter als wandelndes Konfetti. 
Verena Walter als wandelndes Konfetti.  © privat

Schwimmen fällt aus

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Kurz vor dem Start machte dann die Nachricht die Runde, dass das Schwimmen ausfallen würde und nur ein Duathlon veranstaltet würde. Eine Nachricht, die der Veranstalter kurz vor dem Start bestätigte. „Es sollte mit zwei Laufrunden losgehen, was ich schon sehr sportlich fand. Dann hätten wir insgesamt 30 Kilometer zurücklegen müssen, was für einen Wettkampf schon eine Hausnummer ist“, betont Walter.

Nach dem Laufen folgt das Radfahren und im Anschluss noch einmal eine Laufrunde. Entsprechend vorsichtig wollte die Iserlohnerin mit den Kräften haushalten. „Als wir dann gestartet sind, sind die anderen Frauen sofort Vollgas los gelaufen. Das hat mich schon irritiert. Innerhalb von 30 Sekunden war ich plötzlich auf dem vorletzten Platz“, schildert Verena Walter den Start.

Verwirrung über Modus

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Noch größer war die Verwunderung als die Triathletinnen nach der ersten Runde in Richtung Wechselzone geleitet wurden. „Das habe ich nicht verstanden. Plötzlich liefen die alle zu ihren Säcken und haben sich die Radklamotten angezogen. Gefühlt zehn Sekunden später habe ich es dann auch begriffen. Der Veranstalter scheint sich versprochen zu haben und hat es auf spanisch noch einmal korrigiert. Das habe ich dann nicht mitbekommen. Da dachte ich nut: der Wettkampf geht ja schon gut los“, fährt Verena Walter fort.

Auf dem Rad konnte sie dann noch Zeit gut machen. „Laufen fällt mir ja immer noch etwas schwer nach meinem Unfall vor wenigen Monaten. Deshalb habe ich auf dem Rad Gas gegeben. Auch wenn die Strecke alles andere als schnell war“, erläutert die Triathletin. So führte die Radroute zwar über eine Schnellstraße, beinhaltete aber auch eine Steigung und viele Wendepunkte. „Und die kosten immer viel Zeit“, weiß Verena Walter, die sich auf zwei Rädern langsam nach vorne kämpfte.

Profi-Triathletin Verena Walter (MC Menden) erlebt einen chaotischen Wettkampf im spanischen Salou. 
Profi-Triathletin Verena Walter (MC Menden) erlebt einen chaotischen Wettkampf im spanischen Salou.  © Veranstalter

Auf dem Rad nach vorne

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„Vorletzter sein ist ein blödes Gefühl“, sagt sie schmunzelnd. Beim erneuten Wechsel in die Laufschuhe wurde ihr Vorteil zum Nachteil. „Bei einem Duathlon hat man eigentlich zwei Paar Laufschuhe dabei. Ich hatte mir extra noch welche organisiert und habe dann gesehen, wie viele Teilnehmerinnen ihre Schuhe bereits auf dem Rad gewechselt haben. Das ist eigentlich nicht erlaubt.“

Beim abschließenden Lauf konnte sie ihre Position bewahren. „Ich kannte die Strecke aus dem Training und wusste, was ich für einen Schnitt laufen musste. Den habe ich auch sehr gut getroffen und musste nur eine Teilnehmerin vorbeiziehen lassen“, sagt Walter, die dann als Siebte ins Ziel kam. „Ich kann mit dem Ergebnis leben und bin damit eigentlich recht zufrieden. Für die Weltranglistenwertung gibt es dafür noch ein paar Punkte. Mal schauen, vielleicht schaffe ich es ja am Jahresende unter die Top 100 und bekomme noch einen Preis“, resümiert Verena Walter, für die es aus Salou direkt weiter nach Mallorca ging.