Menden/Lanzarote. Die Profi-Triathletin bereitet sich in der Sonne auf die neue Saison vor. Ob Wettkämpfe stattfinden werden, ist noch nicht klar.
Vorbereitung ins Blaue hinein: Die Profitriathletin Verena Walter (Marathonclub Menden) hat ihr Training für die kommende Saison aufgenommen - auf Lanzarote.
Ein paar kleine Wölkchen trüben den Blick auf den ansonsten strahlend blauen Himmel, der sich auf der Oberfläche des atlantischen Ozeans spiegelt. Hier, an der steinigen Küste des Nationalparks Timanfaya im Nord-Westen der Insel, dreht Verena Walter auf dem Fahrrad ihre Runden.
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Denn unter der Sonne der kanarischen Insel ist harte Arbeit auf der Tagesordnung der 39-Jährigen. „Ich bin nun schon seit drei Wochen auf Lanzarote in einem Sporthotel“, erklärt die Profi-Athletin. Der Vorteil am Training auf der Insel: „Hier können die Athleten auch in einem 25 Meter-Outdoorpool nutzen. Der Pool war für mich letztendlich der Auslöser, der mich veranlasst hat, hierher zu kommen. Denn zuhause war es mit dem Schwimmtraining ja eher schwierig“, sagt Verena Walter, die vor Ort die bestmöglichen Trainingsbedingungen vorfindet.
Die Vorbereitungen laufen erstmal unabhängig von der Wettkampf-Wahrscheinlichkeit ab. „Ich bereite mich wie in einem normalen Wettkampfjahr vor, in der Hoffnung, dass ich bald irgendwo an der Startlinie stehen kann“, betont Verena Walter, dass die Vorbereitung gerade für sie keinen Unterschied macht.
Konzentration aufs Wesentliche
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Der Vorteil an dem Trainingslager auf Lanzarote: Der Kopf ist frei und wird nicht abgelenkt. „Ich verfolge das Corona-Geschehen nicht täglich, da es mich belasten und negativ herunterziehen würde. Ich bekomme hier alles nur am Rande mit“, sagt die in Iserlohn lebende Triathletin. Ob es eine Chance auf Wettkämpfe in diesem Jahr gibt, vermag Verena Walter nicht zu beurteilen.
„Ich wage keine Prognosen, sondern schaue einfach spontan, was sich so ergibt.“ Auch die Frage, welche Auflagen es für die Athleten bei Wettkämpfen geben könnte, ist in der Vorbereitung kein Thema. „Auch das schaue ich mir erst an, wenn es relevant wird. Die Veranstalter haben da Konzepte erarbeitet, nach denen so ein Rennen dann ablaufen kann. Der größte Unterschied wäre, dass es kein Massenstart mehr gibt, sondern die Athleten beispielsweise im 10-Sekunden-Takt auf die Strecke gehen“, gibt Walter ein Beispiel für mögliche Konzepte.
In ihren Wettkampfkalender hat die Triathletin nur zwei Wünsche eingetragen. „Ich würde gerne zwei Langdistanzen bestreiten. Das wäre dann meine 25. Langdistanz. Die anderen Rennen baue ich spontan drum herum“, erklärt die Profisportlerin, die 2004 mit dem Triathlon begonnen hat und seit 2014 eine Profi-Lizenz besitzt. „Wo ich starten werde, ist auch noch offen und muss spontan entschieden werden.“
Nur keine anderen gefährden
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Ein wenig überrascht ist Verena Walter darüber, dass die Pandemie auch mehr als ein Jahr nach dem Ausbruch, weiter die Schlagzeilen bestimmt.
„Ich hätte vermutet, dass wir mittlerweile schon mehr aus der Krise heraus sind, doch dem ist ja nicht so. Und irgendwie schein alles noch chaotischer zu werden, habe ich das Gefühl. Man kann nur versuchen, nach bestem Gewissen zu handeln, sich selbst und keinen anderen zu gefährden und sich die erlaubten Lücken suchen, um das beste aus der Situation zu machen“, lässt sich die stets gut gelaunte Athletin die Lebensfreude nicht verderben.
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Motivationsprobleme hat Verena Walter, trotz des wettkampfarmen Jahres 2020 nicht. „Hier in der kleinen Triathlon-Trainingsblase auf Lanzarote funktioniert das eigentlich ganz gut, da man unter Gleichgesinnten ist. Meine Nachbarin war zwischenzeitlich sogar schon bei einem Rennen in Dubai. Also irgendwo auf der Welt findet schon mal etwas statt, das macht Hoffnung. Ich wäre auch bereit, weiter zu reisen, um meinem Zweit-Beruf als Triathletin gerecht zu werden. Das Reisen ist halt nur etwas komplizierter als gewöhnlich“, sagt Verena Walter, die auch als freiberufliche Grafikdesignerin arbeitet.
Schutzmaßnahmen im Alltag
Auch auf Lanzarote sind die Athleten abseits des Trainings mit Corona- Schutzmaßnahmen konfrontiert. „Überall besteht auch hier eine Maskenpflicht, die natürlich nicht während des Sports gilt. Ansonsten merke ich sonst keinen Unterschied zu einem normalen Trainingslager, das außerhalb der Coronazeiten stattfindet“, gibt es der MCM-Athletin auch ein Stück gewohnten Alltag zurück.
Einen Vorteil hat das Corona-Trainingslager: „Die Bedingungen sind hier einfach perfekt. Zudem noch weniger Verkehr auf den Straßen ist, da weniger Touristen auf der Insel sind. Ideal“, freut sich Walter.