Hüingsen. Ein wahrer Orkan fegt über die Gäste aus Iserlohn hinweg, obwohl sie sich lange Zeit im Ohl gut verkaufen.
Was für ein Saisonstart für die Fußballer des Bezirksligisten Sportfreunde Hüingsen. Mit 9:1 (4:1) schlägt die Mannschaft von Benny HuygensSinopspor Iserlohn.
„Spielt hinten rum, nicht mehr aufs Tor gehen“, schreit Benny Huygens seiner Mannschaft zu, als sie in der letzten Minute des Spiels noch einmal einen Eckball tritt. Zu diesem Zeitpunkt ist das Duell der benachbarten Bezirksligisten längst entschieden. „Ich bin kein Fan davon, eine Mannschaft zweistellig zu demütigen. Vor Sinopspor muss man heute den Hut ziehen“, gibt sich der neue Trainer im Ohl trotz des hohen Sieges noch demütig.
Seine Mannschaft, die insgesamt auf 14 Spieler verzichten musste, beherrschte den Gegner, ohne dabei zu glänzen. „Wir haben noch einige Chancen liegen gelassen“, fand Huygens noch ein klitzekleines Haar in der ansonsten wohlschmeckenden Suppe, die seine Mannschaft über 90 Minuten vor 150 Zuschauern anrührt.
Schoppe eröffnet Torreigen
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Der Torreigen beginnt in der 14. Minute als Philipp Eckert einen Pass in die Tiefe geschickt durch die Beine passieren lässt, Robin Hartnig den Überblick behält und vor dem Tor Robyn Schoppe bedient. Drei Minuten später ist es wieder Hartnig, dieses Mal bedient er Simon Rausch auf der linken Seite und es steht 2:0. Danach lässt die Konzentration der Hausherren nach, was die ansonsten offensiv äußerst harmlosen Gäste direkt nutzen.
Einen Freistoß von Serdar Oezcan kann SF-Torhüter Dennis Kluy noch aus dem Winkel fischen, gegen den Nachschuss ist er aber machtlos. „Das war ein richtiges Eiertor. In den 90 Minuten hat Sinopspor zweimal aufs Tor geschossen und da machen sie das Ding rein“, analysiert Huygens die Szene.
Hammer mit Sonntagsschuss
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Der schönste Treffer des Nachmittags gelingt dann Dorian Hammer, der aus 25 Metern mit dem linken Fuß in den Knick des Iserlohner Tores trifft. Robyn Schoppes zweiter Treffer (42.) sorgt vor der Pause für die Vorentscheidung.
In der zweiten Halbzeit passiert lange Zeit nichts. Erst nach einer Stunde kommen die Hüingser wieder besser ins Spiel hinein. „Da hat man Sinopspor angemerkt, dass ihre Kräfte nachlassen“, erkennt Huygens. Doch der Ball geht nicht mehr rein. Robyn Schoppe in drei Versuchen, der eingewechselte Tarik Güclü und Philipp Eckert nutzen ihre Großchancen nicht. Gerade für Güclü ärgerlich. „Tarik ist erst aus dem Urlaub zurückgekommen, ihm fehlt noch ein wenig die Dynamik. Gegen seinen Ex-Trainer war er besonders motiviert heute und hätte gerne getroffen“, weiß der Hüingser Trainer.
Eckert mit Hattrick
Doch die Tore schießen in der Schlussphase wieder andere. Philipp Eckert steht nach 74 Minuten am langen Pfosten richtig, um einen Querpass von Robyn Schoppe aufzunehmen, danach staubt der Kapitän selbst zum 6:1 ab (80.). Zu diesem Zeitpunkt haben sich die Gäste in ihr Schicksal ergeben. Philipp Eckert trifft mit einer Volleyabnahme nach Ekinci-Ecke (88.) und danach noch zweimal zum Endstand (89., 90+1.). Nachdem er in der ersten Halbzeit das leere Tor nach einem Querpass nicht trifft, sorgt Eckert damit in den Schlussminuten noch für ein versöhnliches Ende. „Bester Mann war heute der Iserlohner Torhüter, der hat noch einige Dinger gut gehalten“, lobt Huygens Vishal Singh.
Zu hoch bewertet der ehemalige Lendringser den Sieg aber nicht. „Sinopspor schätzen wir als Mannschaft ein, die um den Klassenerhalt spielen wird. Die junge Mannschaft, die wir heute auf dem Feld hatten, hat das aber überragend gut gemacht. Sie waren über 90 Minuten heiß auf Treffer.“