Balve. Jessica von Bredow-Werndl setzt in Balve ihren Siegeszug fort. Die Dressurreiterin gewann den DM-Titel im Special. So reagierte Isabell Werth.
Das, was Isabell Werth noch auf Bella Rose sitzend sagte, klang nicht nur wie eine Kampfansage – es war eine. Die Adressatin war nicht nur Jessica von Bredow-Werndl, aber vor allem Jessica von Bredow-Werndl. Denn die 35-Jährige aus Aubenhausen in der Nähe von Rosenheim verwies Werth, die Königin der Dressurreiter, bereits im Grand Prix zum Auftakt der Deutschen Meisterschaften in Balve auf Rang zwei und gewann auf ihrer Stute Dalera nun auch den Titel der Deutschen Meisterin im Grand Prix Special.
Von Bredow-Werndl wiederholt Titelgewinn
Wie im vergangenen Jahr sicherte sich von Bredow-Werndl den Sieg im Special. „Neue und alte Meisterin hört sich gut an“, sagte sie anschließend und ihr bekanntes Siegerlächeln mochte wieder nicht aus ihrem Gesicht weichen. Die 84,883 Prozent, mit denen sie im Special benotet wurde, waren erneut eine persönliche Bestleistung, „aber ich habe es heute spannender gemacht als geplant“, erklärte von Bredow-Werndl, „es lief nicht so am Schnürchen wie im Grand Prix.“
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Isabell Werth erhielt für ihren Ritt mit Bella Rose 83,902 Prozent. Dritte der DM-Wertung wurde Dorothee Schneider, die nach ihrem Schlüsselbeinbruch noch nicht wieder komplett fit ist, mit Showtime (80,275).
„Ich bin happy mit Bella, sie ist auf dem richtigen Weg“, sagte Isabell Werth mit etwas zeitlichem Abstand zur Prüfung und merkte grinsend an: „Ohne Fehler wäre es noch knapper geworden.“ Mit ihrem Zweitpferd Quantaz erhielt sie 83,490 Prozent, kam in der Prüfung auf Rang drei, aber nicht in die Meisterschaftswertung, da pro Teilnehmer nur ein Pferd zählt.
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Bereits im vergangenen Jahr rüttelte Jessica von Bredow-Werndl am Thron der 51-jährigen Dressur-Königin aus Rheinberg und entschied den Grand Prix Special für sich. In der Kür allerdings schlug Werth zurück und rückte die Verhältnisse wieder zurecht. Ob ihr dies auch am Samstag gelingt, wenn ab 12 Uhr in der Kür der zweite Titel vergeben wird?
Das sagt die Bundestrainerin
Bundestrainerin Monica Theodorescu beobachtet das erwartete Duell der beiden Top-Reiterinnen im Sauerland auf jeden Fall mit Freude. Das nationale Championat ist schließlich auch die erste von zwei Dressur-Sichtungen für die Olympischen Spiele in Tokio, für die Werth und von Bredow-Werndl bereits jetzt als gesetzt gelten. Der dritte Platz dürfte für Schneider reserviert sein. „Alle zeigen sich in sehr, sehr guter Form. Ein paar kleine Fehlerchen sind nicht ungewöhnlich auf der langen Reise in einem Grand Prix oder Special“, erklärte die Bundestrainerin.
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Sie schaute aber auch auf die folgenden Plätze, die Helen Langehanenberg (mit Annabelle auf Rang fünf) und Benjamin Werndl (mit Daily mirror auf Rang sechs) anführten. „Ich glaube, wir haben hier kein Pferd-Reiter-Paar gesehen, das nicht hier hingehört zur Deutschen Meisterschaft. Auch die, die nach den Spitzen-80-Prozent-Superstars kommen, sind alle in toller Form und haben sich alle gesteigert“, sagte Theodorescu.
Und was sagte Isabell Werth noch auf dem Pferd sitzend auf dem Abreiteplatz? „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ und „We are on the way“. Später formulierte sie es deutlicher und kündigte an: „Noch ein, zwei Prüfungen, dann sind wir wieder da, wo wir waren.“