Iserlohn. Während der Play-offs äußern sich die Iserlohn Roosters nicht zu Personalien. Ein Scherz lässt in puncto Zukunft von Brad Tapper tief blicken.

Brad Tapper war schockiert. In diesem kurzen Moment brach alles über dem Trainer der Iserlohn Roosters zusammen. Der Traum vom Einzug in die Play-offs schien zu platzen, obwohl seine Mannschaft gegen den ERC Ingolstadt deutlich führte. Ausgerechnet eine Antwort seines Sportlichen Leiters und Co-Trainers Christian Hommel ließ Tapper verzweifeln – kurz wenigstens. Denn am Ende feierten die Sauerländer den Einzug ins Viertelfinale der Play-offs in der Deutschen Eishockey Liga. Wieso ein kleines Flunkern auch ein Hinweis zur Zukunft Tappers am Seilersee ist.

Roosters: Frage und Antwort

Mit 3:0 führten die Roosters im Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt. Vor der Partie hatten Trainerteam und Mannschaft abgemacht, sich nicht über das Ergebnis der Düsseldorfer EG in München unterrichten lassen zu wollen. Zur Erinnerung: Im Fernduell mit der DEG mussten die Roosters einen Punkt mehr holen, um Düsseldorf noch von Platz vier der Tabelle zu verdrängen.

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Doch nachdem seine Mannschaft gegen Ingolstadt so deutlich vorne lag, wuchs in Tapper die Neugierde. Er fragte seinen Sportlichen Leiter und Co-Trainer Christian Hommel, wie der Zwischenstand in München sei. Dessen Antwort – sorgte einen kurzen Moment lang dafür, dass Tapper die Gesichtszüge entglitten.

„Für uns ist viel, viel Spaß dabei“, sagte Hommel später und berichtete weiter: „Das ist auch ein Teil der ganzen Geschichte, dass wir locker miteinander umgehen, aber auch zum richtigen Zeitpunkt ernst sind. Ich habe ihm einfach ein falsches Ergebnis gesagt, bei dem er noch ein bisschen zittern musste. Aber am Ende habe ich dann aufgelöst.“

Iserlohn Roosters- Brad Tapper ist einer von uns

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    Von einer hohen Düsseldorfer Führung berichtete der Sportliche Leiter seinem Coach. Ein Sieg der DEG in München mit drei Punkten – und der Spielausgang in Iserlohn wäre nicht mehr ins Gewicht gefallen, die Roosters hätten die Play-offs verpasst. Es war ein kleiner Scherz, den sich der Manager gönnte, da er wusste, dass seinem Trainer, seiner Mannschaft, seinem Klub die Play-offs nicht mehr zu nehmen waren. Denn nicht Düsseldorf, sondern München führt, und zwar hoch.

    So reagiert Tapper

    Brad Tapper – nahm Hommel den Scherz nicht übel und lachte später selbst über seine Reaktion.

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    Ob der Interimstrainer nach der Saison zum dauerhaften Cheftrainer der Roosters wird, dazu äußern sich alle beteiligten Partien aktuell nicht, weil der Fokus auf dem Sportlichen liegen soll. Doch diese kleine Episode verdeutlicht: Tapper und Hommel sind nicht nur erfolgreich, sondern funken auf einer Wellenlänge.

    Dazu sagte der Sportliche Leiter über den Interimstrainer: „Ich habe immer gesagt, dass Brad Tapper eine Chance bekommt. Man kann sagen, dass er seine Arbeit bis dato sehr, sehr erfolgreich ausgeübt hat. Er ist einer von uns. Die Familie ist enger zusammengerückt. Aber wir werden nach der Saison in Ruhe zusammensitzen und werden das Ganze in Ruhe bekannt geben.“

    Roosters- Play-offs-Party auf dem Parkplatz

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      Das klingt nach einer weiteren Zusammenarbeit in der Konstellation mit Tapper als Cheftrainer. Die Roosters benötigen demnach einen neuen „Co“, da Hommel diese Position nur seit dem Aufstieg von Tapper vom „Co“- zum Interimstrainer übernahm. Auch Wolfgang Brück, geschäftsführender Gesellschafter der Roosters, erklärte zurückblickend auf den Trainerwechsel von Jason O’Leary im Februar zu Brad Tapper: „Ich habe damals gesagt, dass ich mit der Art und Weise, wie wir Hockey spielen, nicht einverstanden war, dass ich mich nicht wohl gefühlt habe. Ich kann mich jetzt sehr mit der Art und Weise identifizieren, wie wir Hockey spielen – egal, ob wir gewinnen oder verlieren. Das hat der neue Trainer hinbekommen.“