Iserlohn. Der Kampf um die Play-offs nimmt an Dramatik zu. Die Iserlohn Roosters punkteten gegen Schwenningen zweifach nach einem emotionalen Auf und Ab.

Christian Hommel hüpfte einige Meter auf der Bank der Iserlohn Roosters hin und her. 18 Sekunden waren im Heimspiel der Sauerländer gegen die Schwenninger Wild Wings noch zu spielen, als ein Zögern der Schiedsrichter im Sportlichen Leiter, der derzeit in Personalunion Co-Trainer ist, die Emotionen aufbrausen ließ. Nach dem Erfolg in Augsburg stand im Kampf um einen Play-off-Platz viel auf dem Spiel.

Roosters: Stolzer Trainer

„Ich bin so stolz auf die Mannschaft“, sagte Brad Tapper, Interimstrainer der Roosters, wenig später und lächelte ebenso glücklich wie erleichtert. Trotz der Zwei-Minuten-Zeitstrafe, welche die Schiedsrichter nach dem kurzen Zögern doch gegen die Gäste aussprachen, weil sich diese einen Wechselfehler erlaubt hatten, ging das Duell in die Verlängerung. In dieser wurden die Nerven auf beiden Seiten strapaziert – doch letztendlich traf Brent Raedeke zum 3:2-Sieg für die Roosters (64. Minute).

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Und diese zwei Punkte können am Ende der Hauptrunde goldwert sein für die Sauerländer. „Wir haben noch drei Spiele, in denen wir Punkte holen können“, sagte Tapper und ergänzte: „Es ist der spannendste Kampf um die Play-offs ever.“ Allerdings: Die Düsseldorfer EG und die Grizzlys Wolfsburg punkteten als direkte Konkurrenten um Platz drei oder vier sogar dreifach.

Roosters: Frühe Führung

Brad Tapper wünschte sich diesen Start. „Hoffentlich gehen wir mal in Führung“, sagte der Interimstrainer der Roosters vor der Partie – und blickte auf sieben Spiele zurück, in denen seine Mannschaft jeweils das erste Tor kassierte. Gegen Schwenningen jubelten die Sauerländer zuerst. Nach einem Schuss von Kapitän Torsten Ankert, der sein 750. Spiel in der Deutschen Eishockey Liga bestritt, hielt Joel Lowry seinen Schläger im richtigen Moment an die richtige Stelle und markierte das 1:0 (9. Minute).

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„Schwenningen wird genauso kratzen, beißen und alles reinhauen. Wir wollen das Team sein, das dieses eine kleine Stückchen mehr geht, um so die Punkte am Seilersee zu behalten“, sagte Tapper außerdem. Seine Spieler befolgten seine Worte. Allerdings traten auch die Gäste wie erwartet auf und glichen bereits in der 11. Minute durch Tyson Spink zum 1:1 aus.

Es entwickelte sich ein intensives Duell auf Augenhöhe, in dem die Roosters in der 33. Minute erneut hätten in Führung gehen können. Jedoch brachte Stürmer Jake Weidner den Puck freistehend nicht an Schwenningens Torwart Joacim Eriksson vorbei. Fast im Gegenzug machten es die Gäste cleverer. Unmittelbar nach einem gewonnenen Bully traf Benedikt Brückner zum 2:1 für die Wild Wings (33.).

Roosters: Ankert gleicht aus

Vor allem zu Beginn des Schlussdrittels schwächten sich die Roosters durch unnötige Zeitstrafen wieder selbst. Hinzu kam fehlende Treffsicherheit in der Offensive – selbst in Überzahlsituationen. Dass Schwenningen nicht erhöhte, war der Verdienst von Roosters-Torwart Andy Jenike. „Er hat brillant gehalten“, sagte Brad Tapper.

Roosters- Brad Tapper nach Sieg gegen Nürnberg erleichtert

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    Umso größer fiel der Jubel aus, als Torsten Ankert in der 57. Minute den Ausgleich zum 2:2 erzielte. Ausgerechnet Ankert – in seinem Jubiläumsspiel. „Es war ein spezielles Spiel für ihn, neben dem Tor hat er wie immer auch viele gute Chancen geblockt“, lobte Tapper. Bis zum Jubel über den Zwei-Punkte-Sieg dauerte es aber noch – erst in der Overtime traf Brent Raedeke (64.), der nach einem Super-Solo von Marko Friedrich abstaubte.

    „Das sind zwei wichtige Punkte“, sagte Brad Tapper: „Aber jetzt müssen wir uns für das Spiel am Donnerstag erholen.“ In Ingolstadt treten die Roosters dann an, bevor es am Freitag in München gegen den EHC RB geht. Und Erholung – die benötigte auch Christian Hommel.