Iserlohn. Die Iserlohn Roosters siegten mit 8:3 gegen das Top-Team aus München. Einer, der glänzte: Alex Grenier. Das fordert sein Trainer jetzt von ihm.

Alexandre Grenier klopfte kurz mit seinem Schläger auf das Eis – erzürnt. Denn Mannschaftskollege Philip Riefers folgte in diesem Moment nicht seiner Idee, lief in eine andere Richtung und der Pass der Nummer 82 der Iserlohn Roosters ging ins Leere. Grenier wurmt selbst so eine vermeintliche Kleinigkeit. Für größeren Ärger war in dieser 35. Minute aber keine Zeit, denn das Duell gegen denEHC RB München tobte auf Augenhöhe. Später grinste nicht nur Grenier breit. Was sein Trainer jetzt von ihm fordert.

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Am Ende gewannen die Roosters nach der Pleite in Nürnberg ihr erstes Heimspiel in der so genannten Verzahnungsrunde der Deutschen Eishockey Liga überraschend deutlich mit 8:3 und feierten wichtige drei Punkte im Kampf um den Einzug in die Play-offs.

München – seit Dezember 2019 hatten die Roosters gegen dieses Top-Team keinen Sieg mehr einfahren können. „Auf uns wartet ein echter Prüfstein. Wir dürfen uns von dem Druck, den München sicherlich phasenweise entwickeln wird, nicht beeindrucken lassen und müssen mit den für das Roosters-Hockey typischen Tugenden dagegenhalten“, sagte Brad Tapper, Interimstrainer der Iserlohner, im Vorfeld fordernd.

Seine Mannschaft tat wie geheißen – und zwar von der ersten Minute an. Überfallartig tauchte Casey Bailey plötzlich vor dem Gehäuse von Münchens Torwart Danny aus den Birken auf und traf zur 1:0-Führung (2. Minute). Ihr zweites Powerplay der Partie nutzten die Sauerländer sogar, um auf 2:0 zu erhöhen. Alexandre Grenier traf ziemlich abgezockt (7.).

Zum Endstand zweimal ins leere Tor

Allerdings wäre München nicht München, wenn es sich von so einem Fehlstart aus dem Konzept bringen ließe. Trevor Parkes (14.) während einer Überzahl und Daryl Boyle (16.), der Glück hatte, dass Roosters-Verteidiger Jens Baxmann seinen Schuss abfälschte, glichen zum 2:2 aus.

Doch Alexandre Grenier dirigierte seine Mannschaft unbeeindruckt weiter und sorgte mit dem Treffer zum 3:2 (24.) persönlich für die erneute Führung. Selbst den schnellen Ausgleich von Yasin Ehliz nur 53 Sekunden später schüttelten die Roosters wieder ab. Joe Whitney nach Pass von Grenier (31.) und Jake Weidner (32.) mit einem Doppelschlag innerhalb von 34 Sekunden trafen zur 5:3-Führung.

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Zu sicher durften sich die Roosters deshalb nicht fühlen, weshalb Grenier kurzzeitig zürnte, als eine seiner Ideen nicht fruchtete. Doch hinten trieb Torwart Andy Jenike die Gäste mit seinen Paraden bis zur Verzweiflung – und vorne erhöhte Jens Baxmann sogar auf 6:3 für die Gastgeber (44.). Joe Whitney und Brody Sutter trafen zum Endstand jeweils ins leere Tor der Gäste (56./58.).

Die Prüfung? Bestanden. „Ich bin stolz auf die Art und Weise, wie wir auf das Spiel in Nürnberg reagiert haben“, sagte Brad Tapper nach der Partie: „Jetzt müssen wir uns auf Augsburg vorbereiten.“ Am Freitag (19.30 Uhr) empfangen die Sauerländer die Panther.

Das sagt Brad Tapper

Und Alexandre Grenier? Der fuhr mit einem breiten Grinsen über das Eis und klatschte mit seinen Kollegen ab. „Er ist sehr wichtig für diese Mannschaft. Wenn er hart arbeitet, gehört er zu den zehn besten Spielern in der Liga“, sagte Brad Tapper, um zu ergänzen: „Wenn er etwas nachlässig agiert, gehört er nicht dazu. Er weiß das. Aber wenn er Verantwortung übernimmt und defensiv arbeitet, bekommt er auch Torchancen. Spielt er hart, gehört er zu den besten Spielern der Liga – und heute Abend hat er sehr hart gespielt. So brauchen wir ihn für den Rest der Saison.“