Menden. Die Fußballer machen weiter, aber wie sieht es mit dem Spielbetrieb in den unteren Handballligen aus? Verband und Kreis sind sich uneinig.

Während die Fußballer noch darüber diskutieren, wie es mit der Saison weitergeht, sind die Handballer schon einen Schritt weiter. Der Handballkreis Iserlohn-Arnsberg lässt seine Mitglieder aktuell darüber abstimmen, wie und ob es nach der Herbstpause weitergehen soll.

Für die Kontaktsportarten, die in der Halle ausgetragen werden, ist die aktuelle Entwicklung der Coronazahlen besorgniserregend. Verteilen sich die Zuschauer beim Fußball recht leicht, so ist das in den engen Sporthallen weniger gut möglich. Egal wie gut das Hygienekonzept auch ist, die Möglichkeiten dort sind endlich. Insofern stellen sich viele Vereine gerade die Frage, was mit dem Spielbetrieb nach der Herbstpause passieren soll.

Auch interessant

Der Handballverband Westfalen hat sich in einer Stellungnahme mit der neuen Entwicklung beschäftigt, denn die Sorgen der Vereine sind groß. „Aus Gesprächen mit Vereinen wissen wir, dass es aktuell eine zweigeteilte Meinung im Verbandsgebiet gibt: die Einen, die unserem schönen Sport weiterhin nachgehen wollen und die Anderen, die vor Hintergrund einer möglichen Ansteckungsgefahr, am liebsten für ein paar Wochen oder Monate pausieren möchten. Es ist naturgemäß schwer, zwischen diesen beiden konträren Auffassungen eine einheitliche Meinung zu finden“, schreibt der Vorstand des HVW auf seiner Homepage.

Verband sieht keinen Grund zur Unterbrechung

Quintessenz der Mitteilung: Auf Verbandsebene bleibt erst einmal alles wie bisher. Die Saison soll am 31. Oktober fortgesetzt werden. „Unter Abwägung aller Punkte hat der HV Westfalen entschieden, an der bisherigen Praxis der ersten Spieltage festzuhalten: die Spiele werden wie geplant ausgetragen“, betont der Verband.

Auch interessant

Allerdings mit einer Einschränkung: „Sofern es sich um Spiele in einem sog. „Risikogebiet“ bzw. gegen Mannschaften aus einem sog. „Risikogebiet“ handelt, ist eine Verlegung möglich. Sofern es in einer Mannschaft bzw. im engen Umfeld entsprechende positive Coronafälle gibt, kann das Spiel ebenfalls verlegt werden. Beides wurde kostenfrei und unbürokratisch bereits an den ersten beiden Spieltagen so praktiziert.“

Blauäugig sind die Verbandsoberen nicht. Welche Folgen diese Entwicklungen auf den Spielbetrieb haben können, ist den Handballern klar. „Wir sind uns bewusst, dass es dadurch in der nächsten Zeit zu vermehrten Spielausfällen kommen wird. Um diese Nachholspiele durchführen zu können, wurde der Spielbetrieb in Absprache mit den Vereinen so geplant, dass dieses möglich sein wird.“

Vereine sind skeptisch

Dass es nach der Herbstpause tatsächlich „normal“ weitergeht, daran haben die Vereine ihre Zweifel. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das noch lange so weitergeht“, sagt Olaf Pokroppa, Vorsitzender des TV Halingen, der damit rechnet, „dass sich in den kommenden Tagen bereits was tun wird und wir die Saison unterbrechen.“ Der Funktionär aus dem Mendener Norden ist sicher, dass der Verband gar keine andere Handhabe hat, denn die Sporthallen drohen von den Kommunen wieder geschlossen zu werden.

Auch interessant

Anders als im Verband gestaltet sich Situation auf Kreisebene. Hier wird offen über eine Aussetzung des Spielbetriebs für den Rest des Jahres diskutiert. Ähnlich wie bei den Basketballern haben der Kreisvorsitzende Stefan Wiesemann und dessen Mitstreiter die Idee in den Raum gestellt, den Spielbetrieb bis zum 31. Dezember ruhen zu lassen und die Situation dann neu zu bewerten. Auch die Idee, nur eine einfache Runde ohne Rückspiele zu spielen wurde in den Raum gestellt, um die Fristen einhalten zu können.

Stimmungsbild einholen

Auch interessant

Mit einer Umfrage soll das Stimmungsbild bei den Vereinen eingeholt werden. Stand Donnerstagnachmittag ist die Tendenz bei den Vereinen eindeutig. Knapp zwei Drittel sprechen sich für eine Unterbrechung des Spielbetriebs aus.

„Wir werden mal abwarten, was die Umfrage ergibt. Ich gehe aber davon aus, dass sich alle Kreise auf eine gemeinsame Lösung einigen werden. Was der Verband dann macht, kann ich nicht einschätzen“, sagt Volker Kreckeler, Spielwart im Handballkreis Iserlohn/Arnsberg, der gemeinsam am Donnerstagabend in einer Vorstandssitzung über das weitere Vorgehen beraten hat. Geht es nach dem Spielwart, sollte der Spielbetrieb erst einmal pausiert werden.

„Das ist meine persönliche Meinung. Und dann muss man ja auch ehrlich sagen, dass es wahrscheinlich nichts nützt, wenn man die Saison für drei Wochen unterbricht“, spricht sich der Schwerter für eine Pause bis zum Jahresende aus.

In den kommenden Tagen soll es zu einer Entscheidung der Funktionäre kommen.