Menden/Balve. Die Maskenpflicht auf den Sportplätzen haben die meisten Besucher am Wochenende mitgetragen. Aber wie lange geht das noch gut?
Die Corona-Pandemie schlägt (wie erwartet) mit der zweiten Welle zurück und bringt damit auch Veränderungen für die Sportvereine mit sich. Erste Auswirkungen gab es am Wochenende bereits auf den Sportplätzen. Dort mussten die Besucher während ihres kompletten Aufenthalts einen Mund-Nasenschutz tragen und noch mehr als vorher auf die Abstände achten. Gleichwohl haben die meisten Funktionäre die Befürchtung, dass die nächste Zwangspause bevorstehen könnte.
Gerade die Kassierer dürften die Auswirkungen der neuen Regelungen schon gespürt haben. „Es sind deutlich weniger Leute gekommen als sonst. Einige haben auch schon im Vorfeld gesagt, dass sie zuhause bleiben würden, wenn sie die ganze Zeit den Mund-Nasenschutz tragen müssten“, erklärt Manfred Mösta, Geschäftsführer des Fußball-Bezirksligisten Sportfreunde Hüingsen.
Frühhzeitig informiert
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Diejenigen, die den Weg ins Ohl gefunden haben, verhielten sich laut Mösta „absolut vorbildlich.“ Am Samstag informierten die Sportfreunde ihre Mitglieder noch einmal über die sozialen Netzwerke, um möglichst viele Besucher zu erreichen. Am Eingang zum Sportplatz wiesen auch die Helfer noch einmal die Fans auf die Neuerungen hin.
„Das hat auch wirklich sehr gut geklappt. Alle Besucher haben sich an die Maskenpflicht gehalten. Es gab überhaupt keine Probleme“, lobt Mösta das Verhalten der Anwesenden beim Spiel gegen Gevelsberg. „Auch beim Vorspiel unserer Zweiten gegen Hemer Erciyes gab es keinerlei Zwischenfälle. Bei beiden Spielen haben sich auch die Gästefans an alle Vorgaben gehalten“, ergänzt der Hüingser Geschäftsführer.
Eigenverantwortung gefragt
Auch im Lendringser Max-Becker-Sportpark war die Maskenpflicht ein Thema. „Zu 95 Prozent musst du bei diesen Regelungen auch an die Eigenverantwortung jedes Besuchers appellieren. Im Großen und Ganzen haben sich die Leute daran gehalten, aber einige Unvernünftige hast du ja immer dabei“, weiß Torsten Strott, Vorsitzender des BSV Lendringsen, der am vergangenen Wochenende Gastgeber des SV Oesbern im Derby der Kreisliga A Iserlohn war.
Abbruch mögliche Alternative
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Trotz des Derbycharakters stießen die Lendringser nicht an die Grenzen des Erlaubten. „Wir durften 150 Zuschauer zulassen und die haben wir noch nichtmals erreicht“, sagt Strott, der gemeinsam mit dem BSV das Hygienekonzept des Vereins penibel umsetzt. „Wir achten da sehr drauf, aber man weiß ja auch, dass es Vereine gibt, die das nicht so ernst nehmen“, weiß der Lendringser.
Wie lange der Spielbetrieb auf Kreisebene und darüber hinaus noch aufrecht erhalten wird, ist eine Frage, die die Vereine gerade beschäftigt. Zu frisch sind noch die Erinnerungen an die Situation im Frühjahr, als die laufende Saison abgebrochen wurde.
Angst vor der 50er-Grenze
Die Angst vor einem ähnlichen Szenario machte sich am Wochenende bereits auf den Sportplätzen breit. „Möglich ist alles. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das noch zwei bis drei Wochen gut geht. Wenn man mal nach links und rechts in die Nachbarkreise guckt, dann sieht man schon die hohen Zahlen. Wenn uns das erreicht, wird es bestimmt noch einmal einen Lockdown geben“, ist Strott sicher.
Eine Vermutung, die er mit Manni Mösta teilt. „Es geht ja nur um die Zahlen. So lange die nicht über 50 liegen, wird es weitergehen. Kommen wir drüber wird es sicher Überlegungen geben. Wenn ich auf unsere nächsten Spiele in Sümmern und Hennen gucke, dann bin ich noch optimistisch, dass die beide noch stattfinden können, weil die Zahlen im Märkischen Kreis ja noch unter der Marke liegen. Aber ich wäre auch nicht verwundert, wenn es jetzt wieder einen Lockdown der Sportplätze geben wird und wir wieder pausieren müssen. Es wird davon abhängig sein, was die Landesregierung entscheidet“, sagt der Hüingser.
Noch keine Signale bekommen
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Noch keine Signale vom Verband hat Horst Reimann vernommen. Der Vorsitzende des Fußballkreises Iserlohn ist bei den Vereinen gerade äußerst gefragt. „Ja, es haben mich schon einige Vereine angerufen. Aber ich kann immer nur die gleiche Antwort geben: Wir wissen noch nicht, wie es weitergeht. Der Verband hat sich noch nicht geäußert und wir warten erst einmal ab“, erklärt der Iserlohner.
Geht es nach seiner persönlichen Meinung, dann wird es wohl noch einmal zu einer Unterbrechung des Spielbetriebs kommen. „Ich glaube nicht, dass an diesem Wochenende schon etwas passieren wird. Aber wir müssen bedenken, dass die Herbstferien enden und viele Familien aus dem Urlaub zurückkehren. Wenn sich dort jemand etwas eingefangen hat, dann wird sich das erst in den kommenden Wochen in der Statistik wiederfinden. Davor habe ich etwas Angst“, gibt Reimann zu bedenken.
Kreispokal findet statt
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Noch keine akute Gefahr besteht für die Kreispokalspiele unter der Woche. „Die werden - Stand jetzt - ganz normal ausgetragen. Ich gehe davon aus, dass sich die Situation bis Mittwoch nicht ändern wird. Ausnahmen sind natürlich die Spiele unter Beteiligung von Mannschaften aus dem Kreis Unna“, betont Reimann.
Egal wie es weitergeht, eines ist in diesen Tagen wichtiger als Tore und Tabellenstände. „Der Fußball spielt doch gerade gar keine Rolle. Es geht in erster Linie um die Gesundheit aller. Wenn wir unser Hobby noch ausüben können, ist das schön, aber die Gesundheit hat immer noch oberste Priorität“, sagt Torsten Strott abschließend.