Wetter/Herdecke. Es ist ein „Start mit großem Aber“: Warum der Handballkreis Hagen/Ennepe-Ruhr den Saisonauftakt nicht verschiebt.

Der Saisonstart im Handball-Kreis Hagen/Ennepe-Ruhr wird nicht verschoben. Anders als die Nachbarkreise Industrie und Hellwig und hat der heimische Kreisvorstand „nach intensiver und kontroverser Diskussion“, so der Kreisvorsitzende Michael Knöpel aus Wetter, mehrheitlich beschlossen, die Spielzeit 2020/21 in den Kreisligen und Kreisklassen wie geplant nach den Herbstferien zu starten. „Es ist ein Start mit einem ganz großen Aber“, betont Knöpel: „Jeder Verein kann für sich individuell entscheiden, wann er in die Saison einsteigt.“ Denn jeglichen Antrag auf Spielverlegung würde der Kreis auch Zustimmung des Gegners und ohne Kosten akzeptieren.

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Uneinheitliches Stimmungsbild der Vereine in Hagen/Ennepe-Ruhr

Dass der Kreis Hagen/Ennepe-Ruhr anders als einige Nachbarkreise - auch die Verbände Mittelrhein und Niederrhein setzten den Spielbetrieb im Gegensatz zum HV Westfalen aus - den Saisonstart trotz der steigenden Corona-Infektionszahlen nicht verschiebt, hat mit dem erfassten Stimmungsbild der Vereine zu tun. „Das ist bei uns nicht so eindeutig wie in den Nachbarkreisen“. sagt Knöpel. Zehn Vereine im Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen haben sich für eine Verschiebung ausgesprochen, sieben Klubs wollen spielen. „Darunter befinden sich aber relativ große Vereine, die eine Großzahl an Mannschaften repräsentieren“, sagt Knöpel, „wir haben ja etliche Klubs, die höher spielen und schon im Spielbetrieb sind.“

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Klub kann auch erst im Februar starten

Bei der Entscheidung des Kreisvorstands, so Knöpel, habe man sehr konträren Auffassungen gerecht werden und einen Spagat zwischen - wie er betont - berechtigten Sorgen und denen, die spielen wollen, schaffen müssen. „Trotz der gestiegenen Infektionszahlen ist es rechtlich noch möglich, Kontaktsport auszuüben“, sagt Knöpel: „Wir sind rechtlich nicht in der Position, dieses Recht zu beschneiden.“ Man gebe die Entscheidung in die Hand jedes Vereins, ähnlich wie es der HV Westfalen mache, sagt er. Anders als auf Verbandsebene könnten aber im Kreis Vereine Spiele auch dann eigenständig ohne Zustimmung des Gegners absagen, wenn sie nicht in Corona-Risikogebieten stattfinden würden. Man empfehle, diese „goldene Brücke“ zu nutzen. „Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Wochen nur vereinzelt gespielt wird“, sagt Knöpel: „Wenn ein Verein sagt, wir steigen erst im Februar ein, dann kann er das tun. Er muss nur die Spiele bis Saisonende hinkriegen, etwa unter Einbeziehung von Terminen in der Woche.“ Offiziell endet die Saison 2020/21 am 30. Juni 2021.

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Bezirksliga muss zeitnah entscheiden

Grundsätzlich aber können Mannschaften, die spielen wollen und auf einen ebenfalls spielwilligen Gegner am jeweiligen Spieltag treffen, unter Beachtung aller gebotenen Hygieneregelungen das Spiel wie geplant austragen. Das gilt für den Bereich der Kreisligen und Kreisklassen ebenso wie für die heimischen Jugendhandballer. In den Bezirksligen, in denen schon zwei Spieltage absolviert sind, entscheiden die fünf Vorsitzenden der beteiligten Kreise - Industrie, Dortmund, Lenne-Sieg, Iserlohn/Arnsberg und Hagen/Ennepe-Ruhr - über die weitere Saison. Er gehe davon aus, dass der Kreis Industrie eine Verschiebung beantragen werde, so Knöpel, Hagen/Ennepe-Ruhr werde für eine Lösung wie auf Kreisebene votieren. Möglicherweise schon am Wochenende gebe es hier eine Entscheidung, die zeitnah notwendig ist. In der Staffel Süd der Herren mit der HSG Wetter/Grundschöttel steht am 31. Oktober der dritte Spieltag an.

Kommt es zu abruptem Ende wie in Vorsaison?

Dass sich der aktuelle Kreis-Beschluss bei Veränderungen der Rahmenbedingungen und der behördlichen Vorgaben schnell ändern kann, ist dem Kreisvorsitzenden bewusst. „Kein Mensch weiß, wo wir in vier Wochen sind, vielleicht kann man dann gar keinen Handball mehr spielen“, sagt Knöpel: „Die Entwicklung in den nächsten Wochen und Monaten wird zeigen, ob die Saison 2020/21 mit dieser Regelung einigermäßen regulär gespielt werden kann. Oder ob es wie in der Vorsaison zu einem abrupten Ende kommen wird.“