Menden. Der Neuzugang aus Hemer ist ein Führungsspieler, aber nun droht ihm eine lange Pause.

Es war eine Szene, wie sie immer wieder in einen Spiel vorkommt. Doch für Lars Henkels, Drittliga-Handballer der SG Menden Sauerland kann jener Zusammenstoß mit dem Gegenspieler aus der Anfangsphase der Partie beim ASV Hamm-Westfalen 2 weitreichende Folgen haben. Der vom HTV Hemer zu den Wölfen gewechselte Henkels scheint sich eine schwere Knieverletzung zugezogen zu haben und den „Wölfen“ für längere Zeit zu fehlen. Das Heimspiel gegen die SG Schalksmühle/Halver Dragons am Samstag wird er nur als Zuschauer erleben.

Die genaue Diagnose nach der MRT-Untersuchung zur Wochenmitte liegt noch nicht vor. Doch die Anzeichen deuten auf eine schwere Knieverletzung hin. Bänder, Meniskus und möglicherweise Kreuzband scheinen in Mitleidenschaft gezogen zu sein. „Dabei war das eine ganz normale Szene. Ich will Max Klein in der Abwehr helfen, doch der Halblinke von Hamm läuft praktisch in mich hinein“, erinnert sich der 29-jährige Handballer an die Anfangsphase der Partie in Hamm.

Bislang wenige Verletzungen

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Irgendwie war dem Handballer da schon klar, dass da mehr passiert sein muss. Denn bislang bewegten sich seine Verletzungen in einen überschaubaren Rahmen. „Da habe ich mir schon mal den Finger verstaucht“, erinnert sich Lars Henkels an seine bislang überschaubare Krankenakte.

„Es gibt ja die alte Handball-Weisheit die besagt, dass man selbst schuld ist, wenn man sich in der Abwehr verletzt“, sagt der neue Wolf über den Mannschaftsteil, in dem schon mal kräftig zugepackt wird. Doch bislang hat er Glück gehabt. „Meine längste Handballpause war ein gutes halbes Jahr. Aber da waren andere gesundheitliche Gründe ausschlaggebend“, konnte er seinem Hobby zumeist ohne Probleme nachgehen.

Guter Teamgeist

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Dass jetzt eine längere Pause ansteht, trifft Henkels schon ein wenig. „Das ärgert mich schon. Denn ich bin in eine richtig gute Mannschaft gekommen. Mir macht das Handball spielen bei den Wölfen wieder richtig Spaß“, ist er mit seinem Wechsel zum heimischen Branchenführer hochzufrieden. „Eigentlich wollte ich ja nicht mehr so weite Fahrten als Handballer machen. Ich lebe ja in Remscheid nicht gerade um die Ecke“, war ihm in der vergangenen Saison das Leben auf der Autobahn zum Training und den Spielen schon schwer gefallen. Zumal es sportlich in Hemer auch nicht gerade rund lief.

Nun also das neue Kapitel in Menden. „Die Truppe ist klasse, die Jungs haben sich schon alle bei mir gemeldet und sich erkundigt wie es mir geht“, gefällt dem Orthopädietechnikermeister der Teamgeist bei den Wölfen.

Und der genießt auch bei seinem Trainer Ingo Stary großes Ansehen. „Lars ist für uns eigentlich bei unseren kleinen Kader nicht zu ersetzen. Sei es in der Abwehr oder beim Tempo-Spiel über die schnelle Mitte“, sagt der Trainer. Lars Henkels sieht sich aber mehr als Teil einer Mannschaft. „Natürlich hört man gerne ein Lob. Bei uns werden alle Spieler gebraucht“, sieht sich Henkels als Teamplayer. Der Handballer hält die Wölfe in dieser Saison keinesfalls für chancenlos.

SG krasser Außenseiter

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Auch wenn die Mendener am Samstag im Heimspiel gegen die SGHS Dragons klarer Außenseiter ist. „Da muss man wohl nicht drüber reden. Das ist ein ambitionierter Gegner“, hat Ingo Stary den notwendigen Respekt vor dem Tabellendritten der vergangenen Saison.

So wird es am Samstag zunächst auf die Abwehrarbeit ankommen. Denn da lief beim Spiel in Hamm nicht alles rund. Die 38 Gegentore belegen dieses ja deutlich. „Schalksmühle hat einen individuell stark besetzten Kader“, weist Stary auf die Klasse des Gegners hin. Und vielleicht passiert es ja am Samstag wieder, dass dem David SG Menden Sauerland gegen den Goliath Schalksmühle ein großer Wurf gelingt. Die heimischen Handball-Fans hätten nichts dagegen einzuwenden.