Menden. Die Emotionen waren nach dem Schlusspfiff regelrecht greifbar. Die SG Menden Sauerland triumphiert gegen Minden II. Das waren die Gründe.

Einen solchen Abend hatten die „Wölfe“ so lange vermisst. Die Drittliga-Handballer der SG Menden Sauerland absolvierten gestern eine erfolgreiche Heimpremiere der Saison 2020/2021in der Kreissporthalle. Der heimische Branchenführer bezwang die Zweite des TSV GWD Minden II mit 27:19 (8:7) und der deutliche Erfolg war hochverdient. Kein Wunder, dass die Emotionen nach dem Schlusspfiff regelrecht greifbar waren.

Dabei hatte der Abend vor 300 Zuschauern schon sehr emotional begonnen. Raimund Giacuzzo erinnert mit bewegenden Worten an dem im Sommer verstorbenen Peter Blankenhagen, der das Ehrenamt wie kein Zweiter bei den „Wölfen“ darstellte. Und danach entwickelte sich eine Partie, bei der man vom Anwurf an merkte, dass die SG dieses Spiel unbedingt gewinnen wollte. „Das war ein völlig verdienter Sieg unserer Mannschaft. Eine starke Abwehr und eine überragende Torwartleistung - Minden ist nichts dagegen eingefallen“, war nicht nur SG-Chef Frank Schlücking nach der Schlusssirene mächtig stolz auf den Auftritt der eigenen Mannschaft.

Disziplinierter Auftritt des Stary-Teams

„Wölfe“-Coach Ingo Stary hatte auch seinen Spaß am disziplinierten Auftritt seiner Schützlinge. „Das war eine kämpferisch starke Leistung meiner Mannschaft“, lobte der Trainer sein Team, um dann seinen Torwart Luca Jannack doch hervorzuheben. „Er war heute der Rückhalt“, freute sich der Trainer über die bärenstarke Leistung des jungen Torwarts, der zu Saisonbeginn von der SG Schalksmühle/Halver zu den Wölfen gewechselt war. Der junge Keeper hatte mit rund einem Dutzend Paraden großen Anteil an der gelungenen Saisonpremiere an der Werler Straße. Er brachte die Gästen aus Ostwestfalen - die eigentlich einen anderen Verlauf des Besuches an der Werler Straße geplant hatten - förmlich zur Verzweiflung.

„Sie sind mit viel Selbstvertrauen hier hin gekommen“, erinnerte Stary an Mindens 35:21-Auftaktsieg. Dafür gab es gestern keinen Bonus in der Kreissporthalle. „Wir wollten unter zehn Gegentore in der ersten Halbzeit bleiben“, verriet Ingo Stary ein Stück des Matchplanes. Die „Wölfe“ arbeiteten sehr effektiv und wenn dann mal etwas durchkam, war ja noch Luca Jannack zur Stelle. Da aber die Ballwerfer aus Minden mit ihrer offensiven Deckung sehr gut standen, blieben Tore zunächst Mangelware. Als Jonas Schulte in der 13. Minute per Siebenmeter traf, war das gerade der Treffer zum 3:1. Und es blieb lange ein Spiel der Abwehr - Rafael Dudczak traf in der 21. Minute zum 6:3 für die Wölfe. In der Folgezeit erhöhte sich bei den „Wolfen“ die Fehlerzahl vor dem gegnerischen Tor. „Wir haben da die Ruhe bewahrt“ freute sich Ingo Stary.

Feiner Pass zur 17:12-Führung

Die SG ließ sich nicht von ihrem Weg abbringen. Die 8:7-Führung zur Pause ließ alle Möglichkeiten offen. Nach dem Seitenwechsel hielten die „Wölfe“ den Kurs bei. Während Minden langsam begann, zu resignieren, konnte die SG den Vorsprung ausbauen. So traf in der 44. Minute Jonas Schulte per Gegenstoß zum 17:12 für die Hönnestädter. Bei diesem Treffer hatte Luca Jannack mit einem feinen Pass die Vorarbeit geleistet. Am Ende war es dann richtig deutlich.