Menden. Spieler kommen, Spieler gehen und manchmal schafft es auch ein Mendener in den Profifußball.

Im Fußball sorgen Vereinswechsel immer für erhöhte Aufmerksamkeit bei den Fans. Der aufnehmende Klub erhofft sich durch den neuen Balltreter mehr Qualität. Dabei gab es in der Vergangenheit durchaus Transfers bei den Balltretern aus der Hönnestadt, die für reichlich Schlagzeilen sorgten. So schaffte es ein Hönnestädter Kicker 1983 sogar in das Endspiel des DFB-Pokals. Und dann war da noch ein junger Fußballer, der im Jahr 2012 sogar einen Vierjahresvertrag beim italienischen Erstligisten Catania Calcio unterzeichnen durfte.


1 Dieter Lemke: Der ehemalige Top-Stürmer des BSV Menden erreichte das, wo viele Jungs von träumen. Er spielte von 1980 bis 1982 in der ersten Bundesliga für den VfL Bochum. Von 1982 bis 1987 schnürte „Titus“ für den Zweitligisten Fortuna Köln seine Fußballschuhe. Im Juni 1983 gab es dann vor über 70.000 Zuschauer im Düsseldorfer Rheinstadion das Kölner Derby um den DFB-Pokal zwischen dem 1. FC Köln mit Weltstars wie Toni Schumacher und Pierre Littbarski gegen Fortuna Köln. Der Erstligist gewann mit 2:1 gegen das Team um die leider schon verstorbene Hönnestädter Fußball-Legende „Titus“ Lemke.

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2 Marco Fiore: Dem heute 31-jährigen spielenden Co-Trainer der Sportfreunde Hüingsen gelang im Jahr 2012 der Sprung in den Profifußball. Marco erhielt einen Vertrag über vier Jahre bei Catania Calcio. Doch das Engagement beim damaligen Seria A-Klub war nicht vom Glück verfolgt. Zum einen war der jüngere Bruder von Django Fiore vom Verletzungspech verfolgt. Und dann wurde er von seinem Klub an Vereine in der dritten italienischen Liga ausgeliehen. Da erfuhr Marco Fiore, dass der große Fußball ein knallhartes Geschäft ist.

3 Kai Hesse: Der Mendener wurde im Jahr 2002 mit der B-Jugend des FC Schalke 04 Deutscher Meister. Ersatztorwart im damaligen Nachwuchsteam der Knappen war Manuel Neuer. Während Neuers Karriere 2014 mit dem Weltmeistertitel getoppt wurde, gelang es Hesse mehr als 12 Jahre als Berufsfußballer tätig zu sein. Beim Regionalligisten VfB Lübeck begann seine Zeit bei den Senioren, danach folgten Klubs wie TSG Hoffenheim, 1. FC Kaiserslautern, Kickers Offenbach oder FC Homburg. Klubs die bis auf Hoffenheim nicht auf Rosen gebettet waren. Das nicht enden wollende Verletzungspech stand Kai Hesse immer wieder im Weg. „Ich bin aber nicht unzufrieden damit, wie es gelaufen ist“, mag sich Hesse - der heute im Nachwuchsleistungszentrum von Eintracht Frankfurt arbeitet - nicht grämen.

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4 Giancarlo Fiore: Der heutige Trainer des Bezirksligisten Sportfreunde Hüingsen erlebte im Jahre 2002 als 22-Jähriger einen Vereinswechsel der nicht alltäglichen Art. Denn auf einmal fand sich „Django“ in der zweiten portugiesischen Liga bei Uniao Madeira wieder. „Eigentlich sollte Peter Peschel damals dort hin“, erinnert sich Django Fiore. Der frühere Bochumer Bundesliga-Profi und Fiore - der damals beim KFC Uerdingen spielte - hatten mit Thomas Kroth den gleichen Berater. So flog statt Peschel dann Fiore nach Madeira und unterschreib dort einen Vertrag. „Eigentlich war fast alles in Ordnung. Tolles Wetter, herrliche Gegend - allein der Fußball passte nicht“, blickt Giancarlo Fiore zurück. Sportlich waren es für den heute 40-jährigen Fiore gleich mehrere Schritte zurück. „Tja und dann gerieten die auch noch in wirtschaftliche Schwierigkeiten und ich bekam kein Geld“, sollte für Fiore das Kapitel Auslandserfahrung als Fußballer bereits ein Jahr später erledigt. „Irgendwie hätte ich mir das schenken können“, gesteht Fiore.

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5 Klaus Huckschlag: Für viele heimische Fußballfreunde ist der Name Klaus Huckschlag eng mit dem BSV Menden verbunden. „Hucki“ war maßgeblich daran beteiligt, dass der Klub vom Oesberner Weg in den 90ern in die Verbandsliga aufstieg. Aber davor hatte der Fußballer ganz andere Ambitionen. „Auch damals war es so, dass diejenigen, die auffielen auch schnell von den großen Klubs beobachtet wurden. So geriet auch Klaus Huckschlag in den Fokus des Oberligisten SuS Hüsten 09. Die Oberliga war in den 80er Jahren die höchste Liga in Westfalen. Der Blondschopf machte in Hüsten seine Rolle so gut, dass schnell Klubs wie der 1. FC Köln, Hamburger SV oder die SG Wattenscheid um Huckschlag buhlten. Der landete dann bei Preußen Münster. „Das war das damalige Bayern München der Oberliga“, so Huckschlag.

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6 Moritz Kickermann: Der Mendener geriet schon als Jugendlicher in den Fokus von Borussia Dortmund. In der C-Jugend ging es dann zu RW Ahlen. Im Seniorenbereich stellt er sich beim damaligen Regionalligisten SC Wiedenbrück 2000 vor und wurde dort nach einem Vorspielen auch angenommen. „Die ersten Monate waren richtig schwer. Ich kam aus der Westfalenliga und war lange verletzt gewesen. Da merkt man schon einen großen Unterschied“, erinnert sich Kickermann an die Gehversuche beim ambitionierten Klub in Ostwestfalen. Im zweiten Jahr lief es dann nicht mehr so. Der Wechsel zum SV Lippstadt 08 folgte und führte Kickermann bis in den DFB- Pokal und in die Regionalliga. „Klar träumt man von mehr. Doch bei mir war der Traum zu Ende, als ich mich 2013 im DFB-Pokal gegen Leverkusen am Arm verletzte.“

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7 Martin Reimann: Der Bösperder weckte früh das Interesse der überregionalen Vereine. So gehörte er in den 80er Jahren lange zum Stammpersonal des damaligen Oberligisten SuS Hüsten 09. Dann meldete 1987 der damalige Zweitligist BVL Remscheid sein Interesse an. „Ich habe das damals alles selbst gemacht. Ich brauchte keinen Berater“, verließ sich Martin Reimann auf das eigene Bauchgefühl. „Und da waren die Gespräche mit Remscheid die besten. Da passte es eigentlich in allen“, erinnert sich der heute 57-jährige Reimann. Der legte vor allem Wert darauf, dass er sein Studium der Betriebswirtschaftslehre weiterführen konnte.

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8 Christopher Jürgens: Es begann alles beim BSV Lendringsen, als Christopher Jürgens fast akribisch den Platz zwischen den Torpfosten einnahm. Schnell merkte man, dass es in Lendringsen nicht weiter ging für ihn. Es wechselte zu den Sportfreunden Oestrich-Iserlohn. Danach ging es über Haspe und Sundern zu Preußen Münster. Als ihn dann der ehemalige Bundesliga-Trainer Michael Lorkowski zu Holstein Kiel holte, schien der Weg nach ganz oben vorgezeichnet. Danach der Wechsel zum Zweitligisten VfL Osnabrück. Dort kam er an Publikumsliebling Uwe Brunn nicht vorbei. Jürgens kehrte wieder nach Menden zurück und entschied sich für seine Familie und einen normalen Beruf. Der Fußball wurde Nebensache.

9 Roger Steiner: Das dürften nicht mehr alle Fußballfreunde wissen. Ein echter Bundesliga-Torwart hat seine ersten Schritte im Tor auf der Hinsel in Beckum gemacht. Roger Steiner wurde in Beckum groß und erlebte dann große Teile seiner Jugendzeit und die ersten Schritte bei den Senioren beim BSV Menden. Nach einen kurzen Zwischenstopp beim TuS Iserlohn ging es dann in der Saison 1987/1988 zu Borussia Mönchengladbach. Der große Durchbruch in der deutschen Eliteliga blieb ihm aufgrund der Konkurrenz zwar versagt. Doch dafür musste Borussia Mönchengladbach reichlich Ausbildungsentschädigung unter anderen an den BSV Menden zahlen.

10 Jennifer Düner: Auf diese Fußballerin sind sie am Habicht beim SV Oesbern heute noch zurechz stolz. Denn Jennifer Düner hat von 2008 bis 2011 für die türkischen Erstligisten Günesspor und Genclikspor gespielt. Davor war die Kickerin - die bis 1999 am Habicht kickte - für Bundesliga- und Zweitligaklubs wie den FFC Flaesheim-Hillen, FFC Heike Rheine und die SG Wattenscheid 09 tätig. Vereine, die heute im Frauenfußball nicht mehr zu finden sind.