Menden. Einmal die eigene Mannschaft als Kapitän gegen den FC Bayern München auf das Feld führen – Moritz Kickermann vom BSV Menden hat das erlebt.
Es gibt Fußballspiele, die sind einfach für die Ewigkeit bestimmt. Moritz Kickermann, Fußballer des BSV Menden, hat das Glück, dass gleich zwei Spiele sein Leben als Fußballer mitbestimmt haben. So wie jene Partie am 3. August 2013. Als Moritz Kickermann mit seinem SV Lippstadt 08 in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals auf Bayer Leverkusen traf. Oder rund drei Jahre später, als der Rekordmeister seine Visitenkarte bei Kickermanns Ex-Verein am Lippstädter Bruchweg abgab.
Dass beide Spiele verloren gingen, ist für Moritz Kickermann auch heute nur eine Randnotiz. So unterlag man Bayer Leverkusen mit 1:6, den Bayern rang man ein 3:4 ab. „Diese beiden Spiele sind sicherlich etwas außergewöhnliches. Zumal ich bei beiden Partien meine Mannschaft als Spielführer auf den Platz geführt habe“, erinnert sich Kickermann.
Erinnerungen, die er nicht missen möchte. „Bei Leverkusen war Simon Rolfes Kapitän und bei den Bayern war es Philip Lahm – und ich durfte mit solchen Fußballern die Mannschaften auf den Platz führen“ Ein Mendener Fußball traf auf Kicker mit internationaler Klasse.
Rasen für die Werkself zu lang
„Dass wir beide Spiele verloren haben, war ja nichts überraschendes. Es war aber gewaltig, was vor den Spielen los war. Wir haben uns zwar normal im Training bewegt. Doch wir haben schon mitbekommen, dass drumherum einiges passierte“, erinnert sich Moritz Kickermann. So gab es von den Leverkusener Kritik, dass der Rasen zu lang gewesen wäre. „Für uns war der damals in einem optimalen Zustand. Auch die langen Grashalme hinderten den Werksklub nicht, sich letztlich deutlich am damaligen Lippstädter Waldschlösschen durchzusetzen.
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Drei Jahre später, am 16. Juli 2016, war die Aufregung ungleich größer. Denn der deutsche Rekordmeister FC Bayern München kam zu einen Testspiel nach Lippstadt, dass sogar bei einem privaten Sportsender live übertragen wurde. „Es war das erste Spiel von Carlo Ancelotti als Bayern-Trainer. Der Medien-Hyp war da schon gewaltig“, erinnert sich der Hönnestädter.
„Natürlich ging das an uns Spielern nicht vorbei, wenn da Zusatztribünen aufgebaut werden“, so Moritz Kickermann, der sich auch an die vielen Zusatzwünsche der Bayern erinnerte. „So mussten wir unsere Kabine abgeben, weil die größer als die Gästekabine war. Oder es mussten noch Entmüdungsbecken angeschafft werden. Das waren damals große Tonnen, die mit Eiswasser gefüllt wurden. Hinzu kamen noch einige Spinning-Räder, damit die Bayern nach Spielschluss noch radfahren konnten“, erzählt Kickermann über die Lippstädter Bemühungen, dem hohen Besuch mit Weltstars wie Philipp Lahm, Arjen Robben, Frank Ribery, Rafinha, Javi Martinez und Co., alle Wünsche von den Augen abzulesen.
Spieler benötigen Akkreditierung
Mit einem Schmunzeln erinnert sich der heutige BSV-Fußballer daran, dass seine Mannschaftskameraden und er sich für dieses Spiel auch akkreditieren mussten. „Der Wachdienst konnte ja nicht wissen, dass wir Lippstädter Spieler waren“, so Moritz Kickermann.
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Gut in Erinnerung hat Moritz Kickermann den Umgang auf den Platz. „Das war sehr locker und normal. Die haben sich da schon sehr natürlich gegeben“, berichtet der Hönnestädter von normaler Kommunikation während der Spielzeit. Wobei er vor allem sich an ein Laufduell mit Arjen Robben in der ersten Halbzeit erinnerte. „Ich dachte erst, da werde ich wohl ziemlich alt aus sehen.
Doch dann war das ganze schnell vorbei, weil sich Robben an den Oberschenkel fasste und ausgewechselt werden musste. Ich bin dann sofort hin und habe ihn gute Besserung gewünscht“, erinnert sich Moritz Kickermann an sein spezielles Aufeinandertreffen mit dem Fußball-Weltstar. Wenige Stunden zuvor hatte ihm ein BVB-Fan, der sein damaliger Nachbar war, noch bei der Abfahrt zugerufen: „Hau den Robben um.“ Als der dann im Spiel auf einmal tatsächlich vor mir am Boden lag, war ich zunächst erschrocken.