Menden. Einer spielt gegen den FC Bayern München, einer versuchte sich in der Seria B. Auf Mendens Plätzen gibt es außergewöhnliche Mittelfeldspieler.
Im vergangenen Jahrhundert konnte man im Fußball die einzelnen Positionen der Spieler an den Rückennummern festmachen. Die „9“ stand für den Mittelstürmer, die „5“ für den Libero und mit der „10“ lief der zentrale Spielmacher einer Mannschaft auf. Seit dem sich jeder Spieler eine Rückennummer aussuchen kann, sind die Spielertypen nicht mehr so einfach zu identifizieren. Was sich allerdings nicht verändert hat, ist die Bedeutung der einzelnen Mannschaftsteile für das Spiel. Das Mittelfeld ist die Kreativabteilung einer Mannschaft. Die Verbindung zwischen Abwehr und Angriff.
Die WP führt in ihrer Serie „Unsere Besten“ zehn Spieler auf, die im gerade abgelaufenen Jahrzehnt dort einige Ausrufezeichen setzten. Eine Auflistung, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat.
1. Moritz Kickermann
Ein Fußballer, der im zentralen Bereich beim BSV Menden zum einen die defensiven Angelegenheiten des Landesligisten regelt und gleichzeitig mit Ruhe und Übersicht das Spiel ordnet. Die gute Ausbildung in der Jugend von Borussia Dortmund und Rot Weiß Ahlen ist nicht zu übersehen. Auch die Jahre beim Regionalligisten SV Lippstadt 08 haben den Hönnestädter geprägt. „Einfach ein richtiger guter Fußballer“, sagt Torsten Strott, ein Kenner der heimischen Szene.
2. Giancarlo Fiore
Ein Fußballer, der eigentlich alles für die ganz große Karriere mitbrachte. Doch „Django“ war zu oft zur falschen Zeit am falschen Ort. Wer weiß, wo der heutige Spielertrainer des Bezirksligisten SF Hüingsen gelandet wäre, hätte er in der Jugend nicht beim KFC Uerdingen gespielt. Als er zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts abseits des Profi-Fußballs einen Neustart beim BSV Lendringsen wagte, wurde er schnell aufgrund seiner fußballerischen Klasse zur prägenden Figur.
3. Wolfgang Leipertz
Der BSV Menden wäre im vergangenen Jahrzehnt ohne Wolfgang Leipertz nur schlecht vorstellbar gewesen. Der torgefährliche Angreifer verschaffte sich in Südwestfalen schnell großen Respekt. Sein Dilemma war sein Temperament. Denn Wolfgang Leipertz scheute sich vor keiner Auseinandersetzung mit dem Schiedsrichter oder dem Gegenspieler. Das brachte ihm auch den ein oder anderen Platzverweis ein. „Solche Spieler braucht man innerhalb seiner Mannschaft“, sagt Leipertz Ex-Coach Mark Elbracht.
4. Jochen Leipertz
Er ist das krasse Gegenstück zu seinem Bruder Wolfgang. Jochen Leipertz sorgte im Spielaufbau des BSV Menden für die nötige Ruhe und leitete viele Aktionen in Richtung des gegnerischen Tores ein. Jochen Leipertz verschaffte sich mit seiner besonnenen Art schnell den Respekt der Konkurrenz. Beim BSV war er lange Zeit auch der Spielführer. Kein Wunder, dass er jetzt als Trainer aktiv ist.
5. Tim Niermöller
Der Fußballer des BSV Lendringsen verfügt vielleicht in der Hönnestädter Kickerszene nicht über den bekanntesten Namen. Doch Niermöller zeigt, was mit viel Fleiß möglich ist. Beim VfL Platte Heide fing er einst in der Reserve an und arbeitete sich beim BSV Lendringsen kontinuierlich nach oben. Als „Sechser“ sorgt er defensiv für Sicherheit. Gleichzeitig schaltet er sich aber auch in das Offensivspiel ein und ist als Defensiver sehr torgefährlich. „Es ist schon beeindruckend, wie unaufgeregt er in den Spielen ist“, sagt Lendringsens Vorsitzender Torsten Strott.
6. Tim Kießler
Er gehört zu jenen Spielern in der Landesliga, bei denen der gegnerische Trainer schon mal sagt, dass er ihn eigentlich lieber in der eigenen Mannschaft hätte. Denn die eine Hälfte der Mendener Kießler-Zwillinge gilt als sehr zweikampfstark. Er schenkt sich und dem Gegner nichts. Gleichzeitig weiß er aber auch, Aktionen nach vorne zu setzen. Einer, der für den Job in der Kreativ-Abteilung einer Fußballmannschaft prädestiniert ist.
7. Tim Röttger
Er stand eigentlich immer ein wenig im Schatten seines Bruders Kai. Denn der erntete aufgrund seiner vielen Tore oft die Schlagzeilen. Doch Tim Röttger hat nicht nur bei seinem einstigen Trainer Harald Bremkes großen Eindruck hinterlassen. „Tim hatte eine unglaubliche Spielintelligenz. Er war der Kopf“, erinnert sich Bremkes. Wer weiß, wo Röttger der fußballerische Weg hin geführt hätte, wäre er seinen Stammverein nicht treu geblieben. „Jedenfalls einer der besten Fußballer, mit denen ich als Trainer gearbeitet habe“, sagt Bremkes.
8. Nils Specht
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Er war so etwas wie das Laufwunder des BSV Menden. Es war schlicht unglaublich, wieviele Kilometer der Blondschopf in einem Spiel absolvierte. In einem Moment war er noch am eigenen Tor zu finden um dann nur Sekunden später, den Angriff der eigenen Mannschaft mit voranzutreiben. „Ein Spieler, der halt beeindruckt“, so Mark Elbracht über seinen einstigen Schützling. Heute wird bei den Bundesliga-Profis von den Statistik-Freunden gerne die Laufleistung der Spieler gemessen. Nils Specht wäre immer unter den Top-Leistungen zu finden.
9. Marco Fiore
Der jüngere Bruder von Hüingsens Trainer Giancarlo Fiore galt einmal als der talentierteste Kicker aus der Familie Fiore. Doch die Anfälligkeit für Verletzungen verhinderte den Sprung nach oben. Inzwischen schnürt der Mittelfeldstratege gemeinsam mit seinem Bruder die Schuhe bei den Sportfreunden Hüingsen.
10. Dominik Beutler
Auch ein Vertreter des TuS Langenholthausen darf in der Auflistung der besten Mittelfeldspieler des vergangenen Jahrzehnts nicht fehlen. Im Rekordjahr der Mannschaft vom Düsterloh knüpfte Dominik Beutler im Mittelfeld der Mayer-Elf die Fäden. Er ist dribbelstark, passgenau und torgefährlich. Besonders gefürchtet sind die Standardsituationen Beutlers, der gemeinsam mit seinem Bruder Sebastian beim Landesligisten spielt.