Menden. Das Physio Zentrum Menden behandelt Patienten weiterhin. Für Risikogruppen gibt’s Spezialangebote. Hygienemaßnahmen sind das A und O.

Die Zeiten sind nicht einfach: Ein Virus regiert die Welt, in Deutschland herrscht eine Kontaktsperre, der gesamte Vereinssportbetrieb ist erstmal eingestellt. Nein – verboten.

Handballer und Tänzer trainieren zuhause – Onlinekurse und Workouttipps helfen. Eine schwierige Situation für jeden, aber alles kein Riesenproblem für diejenigen, die Sport als ihr Hobby betrachten.

Wie läuft’s im PZM?

Auch an der Rezeption wird der Mundschutz getragen. 
Auch an der Rezeption wird der Mundschutz getragen.  © Privat | Privat

Doch wie sieht es eigentlich mit denjenigen aus, die Sport machen müssen? Also den Reha-Sportlern? Die den Sport medizinisch verordnet bekommen haben? Dürfen Physio-Patienten jetzt auch kein Sportstudio mehr betreten? Und was ist mit Risikogruppen?

Annabell Eckstein, Geschäftsführerin des Physio Zentrum Mendens, erklärt, wie der Betrieb bei ihr und ihrem Team trotz der Coronakrise – so gut es geht – weiterläuft.

Eigenverantwortung beeindruckt

„Alles medizinisch verordnete läuft bei uns weiter“, erklärt Eckstein. Damit meint sie den rehabilitativen Betrieb, den Betrieb nach Rezept. Wichtig sei ihr, dass zwischen den zwei Unternehmen unterschieden wird. „Der Sportbereich ist komplett auf Eis gelegt, die Physio läuft weiter“, schildert sie.

Eigene App und Onlinekurse für Risikogruppen

Für seine Patienten zieht das Physio Zentrum Menden alle Register. „Wir versuchen, alles möglichst gut weiterlaufen zu lassen“, erklärt Eckstein. Dazu gehören auch Videos für die Risikopatienten des PZMs. Die gefährdeten Leute sollen nämlich – natürlich – zuhause bleiben.

Und an einer Lösung für diese Gruppen arbeitet das Zentrum „mit Hochdruck“. Im Laufe der nächsten Woche soll ein erstes Video für Rehapatienten online kommen. „Den Leuten fehlt sonst die ganze Bewegung! Daran sind unsere Patienten ja gewöhnt“, erklärt Eckstein.

Kontakt zu Patienten gesucht

Schon am Mittwoch ging es auf der Webseite des PZMs mit ersten Sportvideos los – und für die neuen gibt es schon erste Pläne: „Für die verschiedenen Gruppen – also zum Beispiel Lungensport und Hockergymnasitk – versuchen wir ein leichtes Training aufzunehmen“, erklärt Eckstein. Das Risiko, etwas falsch zu machen, muss schließlich gering bleiben.

Momentan versuche das PZM alle Patienten über ihre E-Mails zu erreichen. Denn die Therapeuten haben das dringende Appell an ihre Patienten, sich für einen Zugang für die Online-Kurse bei ihnen zu melden. „Auf unserer Internetseite können sich die Patienten immer darüber informieren, welches Thema als nächstes verfilmt wird“, erklärt Eckstein.

„Wir versuchen wirklich, unsere Patienten über alle möglichen Kanäle zu erreichen!“ In Verbindung sollen sich die Patienten mit Claus Karst setzen – clauskarst.pzm@web.de ist die Mail-Adresse. „Er meldet sich bestimmt zurück“, verspricht Eckstein.

Noch mehr in Planung

Auf seiner Website veröffentlicht das PZM auch Onlinekurse für Sportler. „Wir wollen gucken, dass wir helfen können.“ Und dort stellt dann Personaltrainerin Alina Albert – gemeinsam mit zwei Kolleginnen aus Neheim – verschiedene Übungen vor. Los geht’s auch hier immer mit dem Aufwärmen.

Und das PZM plant noch mehr: Ebenfalls ab nächster Woche soll es eine App für das Zentrum geben. „Wir arbeiten stark daran, das auf die Beine zu stellen.“ Hier gebe es dann für die motivierten Sportler das sogenannte E-Gym.

Eine andere Möglichkeit gibt es auch kaum: „Die Leute brauchen nach Operationen schließlich ihre Reha.“ Auch in der momentanen Situation könne ja nicht komplett auf OPs verzichtet werden – und damit auch nicht auf die Physiotherapie und Rehabilitation danach. „Es kann ja immer was passieren.“

Annabell Eckstein betont, gerade in dieser Zeit stolz auf ihre Patienten zu sein. „Die Eigenverantwortung der Leute ist wirklich gut. Alles nicht Notwendige bleibt zuhause – und die, die es brauchen, kommen auch!“

Abstand und Handschuhe

Und für genau die hat sich das PZM daher einen Notfallplan ausgedacht. Was genau bedeutet das? „Es ist immer nur ein Patient im Studio, maximal zwei – dann mit einem Riesenabstand“, erklärt Eckstein. Und außerdem würde ungemein auf die Hygienevorschriften geachtet.

So trägt jeder Physiotherapeut Handschuhe. Und auch um Atemschutzmasken bemühen sich die Physiotherapeuten – nur sind die zur Zeit ja bekanntlich schnell vergriffen.

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„Wir versuchen auch immer Masken zu tragen – wenn wir halt gerade welche haben. Und an die ganzen Hygienevorschriften halten wir uns natürlich so oder so!“

Wortlose Behandlung

Kunden müssen den Mindestabstand einhalten.
Kunden müssen den Mindestabstand einhalten. © Privat | Privat

Vor der Behandlung gebe es ein Gespräch zwischen Therapeut und Patient – aber eben mit viel Sicherheitsabstand. „Wir achten darauf, dass es unkritisch bleibt“, erklärt Eckstein. „Während der Behandlung wird gar nicht gesprochen.“

Und auch an der Rezeption des PZMs gibt es Abstandsregelungen. „Es ist eine interessante Erfahrung. Wir kennen sowas ja nicht.“

So erreichen Sie das Physio Zentrum Menden

Kontakt zum PZM gibt es unter der Telefonnummer 02373 9197860 oder unter der E-Mail-Adresse info@physiozentrum-menden.de.

Die Onlinekurse gibt es auf physiozentrum-menden.de.

Für Infos zu Eins-zu-eins-Betreuung dürfen Patienten einfach im PZM anrufen – dort gibt es Auskunft über die Notwendigkeit der Behandlung vor Ort und mögliche Alternativen.

Lob ans Team

Und auch ihr Team vergisst Annabell Eckstein nicht. „Natürlich ist es momentan viel, das wir auffangen müssen. Aber ich mache mir keine Sorge um die Arbeit“, erklärt sie. Sie sei wirklich stolz auf ihr Team von Therapeuten, das trotz der angespannten Situation für seine Patienten da sein will.

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„Bisher gab’s niemanden, der wirklich meinte, er wolle nicht mehr zur Arbeit kommen“, freut sie sich. Momentan sei es Eckstein und ihrem Team einfach wichtig, auch jetzt nach den Operationen für Patienten da zu sein. Und das schaffen sie – momentan sogar mit einer stolzen Anzahl von 14 Mitarbeitern.

Freude auf die Zeit danach

„Das ist eine ernstzunehmende Geschichte – und es war eine wichtige Maßnahme, alles so runterzufahren“, findet Eckstein. Ob sie sich um abspringende Patienten oder Mitglieder sorgt? „Ehrlich gesagt nicht.“ Denn auch in dieser Zeit versuche das Physio Zentrum ja so viel wie möglich, um für seine Kunden da zu sein.

Am liebsten wären Eckstein verkleinerte Gruppen. „Mein Wunsch wäre es, dass zumindest freigegeben wird, dass in Sechsergruppen oder so weiterhin Sport gemacht werden kann“, erklärt die Geschäftsführerin. Schließlich könne ja auch dabei auf den nötigen Sicherheitsabstand geachtet werden.

Und so sieht’s aus, wenn Alina Albert (rechts) und ihre Kolleginnen für ihre Onlinekurse filmen.
Und so sieht’s aus, wenn Alina Albert (rechts) und ihre Kolleginnen für ihre Onlinekurse filmen. © Privat | Privat

„Ich glaube auch, wenn das Thema durch ist, freuen sich die Leute, wiederkommen zu dürfen“, erklärt sie. Schließlich habe das PZM dann ja auch einiges vor, unterstreicht sie – und verbreitet Spannung auf kommende Projekte. „Die Zeit danach wird toll. Es gibt ja auch so viele, die sich dann danach sehnen, wieder an die Geräte zu kommen.“

Und bis dahin gibt es: Onlinekurse.

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