Menden. Coronavirus: Simone Schulte, Besitzerin eines Sportstudios in Menden, will ihre Mitglieder mit Online-Kursen versorgen – ein komisches Gefühl.

Sport schüttet Endorphine aus und Endorphine machen glücklich. Und ein bisschen Glücklichsein kann in dieser Coronakrise, von der wir weltweit betroffen sind, nicht schaden – gegen Pessimismus und das Gefühl der Einengung.

Eine Ausgangssperre gibt es in Deutschland zwar bisher noch nicht – aber viele Möglichkeiten, seine Zeit außerhalb der eigenen vier Wände zu verbringen, gibt es nicht mehr.

Wichtigkeit der Bewegung

„Und drinnen kann man sich ja auch bewegen – auch wenn’s nur im Wohnzimmer ist.“ So lautet der Gedanke von Simone Schulte. Sie ist Inhaberin des Ballett- und Sportstudios Simone Rothe; und das muss nun ebenfalls seine Türen geschlossen halten.

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Doch für Schulte ist das kein Grund zum Faulenzen: „Wir müssen erstmal sehen, dass wir uns in Bewegung halten und nicht zu viel Pessimismus verbreiten.“ Und dabei unterstützt sie ihre Kunden. Mit Online-Videos und sogar per Skype-Livestreams.

Etwas Neues

Auf ihrer Facebook-Seite und anderen Kanälen hat Simone Schulte angekündigt, dass Anmeldungen übers Telefon oder per Mail möglich sind. Zunächst gebe es eine Testphase, erklärt die Sportlerin.

„Ich bin wirklich gespannt. Für mich ist das mal was Neues“, schildert die Optimistin. Ihre ersten Video-Trainings-Versuche hat sie schon hinter sich.

Auch Kurse für Ballettkids

Ein richtiges Problem habe sie mit der neuen Situation nicht, merkwürdig fühle sie sich aber durchaus: „Es ist wirklich komisch, vor leeren Räumen und einem Bildschirm Übungen vorzumachen“, erklärt Schulte.

Das ist jetzt nicht mehr Simone Schultes Ausblick beim Training. Vorerst muss ein Bildschirm herhalten.
Das ist jetzt nicht mehr Simone Schultes Ausblick beim Training. Vorerst muss ein Bildschirm herhalten. © Ramona Richter | Ramona Richter

Denn da, wo sie jetzt nur eine Kamera beobachtet, stehen normalerweise ja Ballettkids oder Sportlerinnen, die ihre Bewegungen neugierig verfolgen. Aber auch für die Tänzerinnen dreht Schulte Videos. „Die können sich das dann auch zuhause angucken, wenn’s ihre Eltern erlauben.“

So merkwürdig es auch sei, per Internet zu unterrichten, Schulte ist dankbar für die Möglichkeit: „Es hat ein bisschen was von Science-Fiction. Aber es ist toll, dass wir das haben.“

So habe sie nämlich die Möglichkeit, auch in dieser Zeit ihren Kunden etwas zu bieten. Und die scheinen genauso froh über ihr Online-Angebot zu sein. „Es gibt jetzt schon viele, die mitmachen wollen“, freut sich Schulte.

Plattform-Videos, YouTube und Skype

Die Möglichkeiten fürs Online-Training sind sogar recht vielfältig, wie Schulte erklärt. Da gebe es zum Beispiel eine Plattform, auf der Videos zu verschiedenen Übungen abgerufen werden können. „Noch besser finde ich es aber, wenn ich selber da stehen kann“, erklärt die Sportlerin.

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So könne sie zum Beispiel ihre Ballettmädels weiterhin betreuen – so gut es eben in diesen Zeiten gehe. Für dieses Vorhaben hat die Sportlerin zwei Optionen parat. Auf der einen Seite lade sie feststehende Videos auf Youtube hoch, anhand derer dann das Training möglich sei. „Es ist nur leider natürlich nicht möglich, das gleiche Pensum zu erreichen“, erklärt Schulte.

Und so ungefähr sehen die Online-Kurse dann aus.  
Und so ungefähr sehen die Online-Kurse dann aus.   © Privat | Privat

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Zum Glück hat sie noch eine andere Idee in der Hinterhand. Auf Skype wird sie in Livestreams zu bestimmten Zeiten zu sehen sein; Kursmitglieder können sich dann mithilfe eines Codes einschalten.

„Es ist allein schon was wert, wenn ich mit den Leuten sprechen kann und die mich sehen“, findet Schulte. Aber wie genau das Ganze funktionieren wird, kann sich die Sportlerin bisher noch nicht so wirklich vorstellen. „Sowas hat es in 30 Jahren noch nicht gegeben!“

Geldfrage ist noch ungeklärt

Ob und wenn ja wie viel sie für die Onlinekurse verlangen will, weiß Schulte noch gar nicht. „Mit der Frage bin ich momentan überfordert“, erklärt sie.

Allein die Videos auf Youtube werden schließlich öffentlich zugänglich sein. Und Schulte möchte sogar Leute zum Onlinekurs einladen, die keine Mitglieder bei ihr sind. „Die können sich natürlich ebenfalls gern mit den Videos fit halten“, erklärt sie.

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Der Preis der Sache steht für sie erst einmal im Hintergrund. „Ich hoffe natürlich, dass mir alle treu bleiben.“ Woran sie auch fest glaubt. Allein jetzt berichtet sie schon von vielen aufmunternden Nachrichten ihrer Kunden. Und denen möchte sie mit ihren Online-Kursen und Youtube-Videos etwas zurückgeben.

„Durch Sport kann man so viel Aufmunterung bewirken“, so Schulte. Und das sei ja gerade jetzt wichtig. „Man kommt einfach mal auf andere Gedanken, als wenn man immer nur die Social-Media-Nachrichten sieht!“

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