Menden. Corona: Wie wirkt das Virus auf die Fitnessstudios und Co. in Menden? Auch Soccer Arena und Hallenbad sind betroffen.

Die Ereignisse überschlagen sich: Fußballplätze sind verwaist, kein Handball fliegt mehr durch die Luft, Schüler bleiben ab Montag zuhause, zahlreiche Veranstaltungen sind abgesagt. Und auch in den Mendener Fitnessstudios, der Soccerhalle und Co. macht sich das Coronavirus bemerkbar.

So hatte gestern schon das Physio-Zentrum Menden mitgeteilt, dass einige Kurse ausfallen und stark auf die Hygiene geachtet wird. Desinfektion steht in den Studios sowieso ganz oben – aber lohnt es sich überhaupt noch, die Tür morgens aufzuschließen?

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Wir haben uns ein Bild von der Corona-Lage in Mendener Sportunternehmen gemacht.

All Inclusive Fitness

Tobias Stawarz ist Studioleiter des All-Inclusive Fitnessstudios. Und er merkt die Verbreitung des Virus deutlich: „Es ist auf jeden Fall ruhiger. Die Angst der Leute macht sich hier bemerkbar“, erklärt er die Lage.

Genaue Zahlen über die Entwicklung habe er nicht, dafür erklärt er: „Die Check-Ins sind deutlich runtergegangen. Es ist nicht mehr so voll.“ Die geringere Besucherzahl betreffe natürlich auch die Kurse. Stattfinden würden sie trotzdem weiterhin. Bis eben eventuell eine klare Ansage vom Gesundheitsamt kommt.

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Bis dahin achtet das Fitnessstudio auch verstärkt auf die Hygiene. „Generell werden alle Geräte ja immer desinfiziert. Aber die Reinigungskräfte kümmern sich um eine intensivere Sauberkeit“, erklärt Stawarz. Und auch zwischendurch würde natürlich immer wieder desinfiziert.

Trotz niedriger Besucherzahlen lohne es sich aber, das Studio zu öffnen: „Auch wenn nur ein Sportler kommt“, lacht Stawarz. „Aber so schlimm ist es ja noch nicht.“ Realistisch gesehen würde es jedoch wahrscheinlich in den nächsten Wochen eher schlimmer als besser. Trotzdem versucht der Sportler, optimistisch zu bleiben: „Wir hoffen auf das Beste.“

Fitness-Room

Im Fitness-Room an der Holzener Straße ist die vermeintliche Krise noch nicht so stark zu spüren. „Eigentlich läuft der Betrieb so wie immer“, berichtet Kristina Trebukim, eine der Angestellten. Verhältnismäßig seien nicht weniger Sportler im Studio. Und auch hier wird Sauberkeit groß geschrieben: Für Hygienetücher sei nämlich sowieso immer gesorgt.

Trebukims Prognose für die nächsten Tage ist aber der von Stawarz ähnlich: „Ich denke aber schon, dass es in den nächsten Tagen ruhiger wird. Allein weil die Eltern teils nicht kommen können – sie müssen ja auf ihre Kinder aufpassen“, erklärt die Fitnessstudioangestellte. Sie kann sich auch eine vorübergehende Schließung vorstellen – aber nur in Verbindung mit einer klaren Verordnung des Gesundheitsministeriums.

Sportstudio Simone Rothe

Recht entspannt sieht die Situation indes Simone Schulte vom Sport- und Ballettstudio Simone Rothe. Beim Betreten ihres Studios könnten Besucher – angesichts der angespannten Situation – überrascht werden: Die Kurse laufen ganz normal, gerade betreut sie eine Grüppchen von Eltern und ihren Kindern.

„Ich bin immer noch gegen zu große Panik“, erklärt die Simone Schulte. Ihre Devise: „Dreimal öfter die Hände waschen hilft auch schon.“ Sie merke in ihrem privaten Studio kaum Einflüsse der Corona-Situation.

Auch die Eltern der Ballettkinder, die sie trainiert, seien entspannt. „Ich hab nachgefragt, ich darf die Kinder noch berühren“, lacht Schulte. Sie vermutet, dass die Auswirkungen des Virus’ eher in öffentlichen Betrieben und Fitnessstudios zu spüren seien.

Trotzdem sei aber auch in ihrem Studio höhere Vorsicht geboten, als vor der Coronakrise. „Wir sind schon in Alarmbereitschaft. Ich habe überall Desinfektionsmittel für die Kunden“, erklärt sie. Aber die Kurse finden normal statt – und das wird auch so weitergehen, da ist sich Schulte sicher: „Ich kenne ja auch jeden, der hier ein- und ausgeht.“

Soccer Arena

In der Mendener Soccer Arena dagegen ist es so richtig still geworden. Das erklärt Inhaber Mecit Kücük: „Aktuell haben wir fast gar keine Buchungen, es ist ganz ruhig.“ Eine Situation, die zu der Absage des kompletten Fußballspielbetriebs passt. Aber lohnt es sich für den Besitzer überhaupt noch, aufzumachen? „Jein“, antwortet Kücük – man müsse in dieser Situation erst einmal abwarten, was die nächsten Tage bringen.

„Schon seit einer Woche ist es bei uns weniger geworden“, erklärt der Mendener. Das liege aber nur zum Teil am Coronavirus. Denn zeitgleich mit dessen Ausbreitung, endet auch so langsam die Saison für die Soccer-Halle.

Doch momentan läuft sie noch – und der Betreiber achtet auch stark auf die Sauberkeit. „Wir sind aber erstmal noch offen, solang von oben nichts kommt“, erklärt Kücük.

Hallenbad Menden

Dem Hallenbad ergeht es da als städtische Einrichtung anders: Ab Montag hat das Bad geschlossen. Das teilte die Stadt Menden auf ihrer Homepage mit.

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Was das für die Mendener Schwimmvereine bedeutet, ist noch unklar. „Wir werden uns am Sonntag in Ruhe zusammensetzen und dann eine Entscheidung fällen“, erklärt Melanie Dirksmeier vom MSV 03. Das erste Training sei so oder so erst am Donnerstag – da könne man auch vorher noch die aktuellere Lage abwarten.

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