Menden. Regelmäßig holen die Schwimmer vom MSV 03 Bestzeiten. Wie trainieren sie dafür? Melanie Dirksmeier erklärt den Trainingsplan.
Sie stehen auf den Startblöcken, stoßen sich ab, springen ins kalte Wasser und tauchen mit neuen Bestzeiten wieder auf: Die Schwimmer des MSV 03.
Erst am vergangenen Wochenende konnten die Wassersportler ihr Talent wieder beweisen – aus Hörde konnte jeder von ihnen neue Rekorde oder Medaillen mitbringen.
Fünfmal Training
Aber was für ein Aufwand hinter diesen Zeiten steckt, das wissen die wenigsten. Fünfmal die Woche heißt es für die Schwimmer: Training. Und eine der Personen, die hinter diesen Rekorden steht, ist Melanie Dirksmeier.
„Ich stecke schon viel Zeit in die Vorbereitung des Trainings“, erklärt die Schwimmerin. Dreimal in der Woche ist sie selbst als Trainerin bei den Wassereinheiten dabei. Doch wie sieht eigentlich so ein Training aus, das manche Schwimmer vom SV schon zur Quali der Deutschen Meisterschaften gebracht hat?
„Insgesamt sind wir drei bis vier Trainer“, erklärt Dirksmeier. Einer von ihnen trainiert die Gruppe wöchentlich im Kraftraum. Dort geht’s ab dem Jugendalter los. „Da gibt es dann Geräte für die Beine und Arme – und auf Matten wird mit Situps die Rumpfmuskulatur trainiert“, erklärt die Schwimmerin.
Übungen fürs Wassergefühl
Ihr Gebiet sind aber eher die Wasserstunden. „Es ist definitiv viel Aufwand. Wir arbeiten alle unsere Trainingspläne selbstständig aus – und müssen dann auch mit allen Trainern koordinieren, in welche Richtung es gehen soll“, erklärt sie.
Denn in den Stunden heißt es nicht einfach „Bahnen schwimmen“. Zunächst beginnt jede Übung mit dem Einschwimmen. „Dann folgt ein Programm mit vielen verschiedenen Übungen – fürs Wassergefühl“, erklärt Dirksmeier. Diese Programme kombinieren dann oft verschiedene Lagen oder stärken das Schwimmgefühl.
Vor Wettkämpfen wenig Kraftaufwand
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Bei dem Training an sich komme es dann darauf an, wo man im Jahr gerade stehe. „Nach der Winter- und Sommerpause trainieren wir natürlich viel Ausdauer. Und dann kommt es vor Wettkämpfen darauf an, was bei denen geschwommen wird.“ Und dabei handele es sich meist um Kurzstrecken.
So bereiten sich die Schwimmer dann auch gezielt mit Sprinteinheiten auf das Turnier vor. Bis sie dann – unmittelbar vor dem Wettkampf – die Trainingsintensität und den Kraftaufwand zurückschrauben. „So sind die Sportler am Wochenende erholt und können richtig durchstarten“, erklärt Dirksmeier.
Und das führt dann zu Bestzeiten wie am Wochenende. Denn da konnten einige der Mendener überzeugen. So wurde Gina Barth für zwei Leistungen als punktbeste Schwimmerin der Veranstaltung ausgezeichnet – und Coleen Dirksmeier stand in allen Bruststrecken auf dem Siegertreppchen.
Bestzeiten beim MSV 03
Die Bestzeiten des MSV 03 beim internationalen Hörder Schwimmfest
50 Meter Brust
Jakob Standers (‘08): 0:46,86 (Platz drei)
Leander Brambor (‘07): 0:51,25
Maike Romberg (‘01): 0:34,63 (Platz eins)
100 Meter Brust
Jakob Standers: 1:47,09 (Platz zwei)
Linus Sander (‘08): 1:48,83 (Platz drei)
Coleen Dirksmeier (‘05): 1:19,41 (Platz eins)
Gina Barth (‘01): 1:15,91 (Platz eins)
Ellen Dirksmeier (‘03): 1:29,24 (Platz drei)
Moritz Fritz (‘10): 1:56,05
200 Meter Brust
Reena Dirksmeier (‘08): 3:34,19 (Platz drei)
Gina Barth: 2:46,30 (Platz eins)
50 Meter Freistil
Jonas Rinscheidt (‘04): 0:26,91
Jana Ising (‘07): 0:32,77 (Platz eins)
Ellen Dirksmeier: 0:30,60 (Platz eins)
Lukas Schwermann (‘02): 0:27,89 (Platz eins)
Robin Deimel (‘09): 0:40,28
Tomasz Lesniak (‘05): 0:32,32
100 Meter Freistil
Maike Romberg: 1:05,78 (Platz eins)
Liane Lübke (‘04): 1:06,30 (Platz eins)
Lukas Schwermann: 1:01,91(Platz eins)
Sophie Griese (‘04): 1:09,87 (Platz drei)
200 Meter Freistil
Sophie Griese: 2:36,73 (Platz zwei)
Mila Blum (‘09): 3:17,21
100 Meter Lagen
Nele Grondke (‘07): 2:02,91 (Platz drei)
Jonas Rinscheidt: 1:08,03 (Platz eins)
Moritz Fritz: 1:50,77
50 Meter Schmetterling
Maike Romberg: 0:32,60 (Platz eins)
Ellen Dirksmeier: 0:35,02 (Platz zwei)
Liane Lübke: 0:32,87 (Platz eins)
Tomasz Lesniak: 0:36,95
Coronavirus und Kreismeisterschaften
Als nächstes warten jetzt die Kreismeisterschaften in Hemer auf die Schwimmer des MSV 03. Melanie Dirksmeier will an die Leistungen vom Wochenende anknüpfen: „Wenn’s so läuft wie in Dortmund, wird das richtig gut.“
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Aber dafür muss die Veranstaltung ja erst einmal stattfinden – denn momentan sorgt das Virus ja für so einige Absagen von (Sport)Events. „Natürlich ist Corona bei uns auch ein Thema“, erklärt Dirksmeier. Bisher habe es aber noch keine Absage der Hemeraner gegeben. Der Gastgeber habe bei den Vereinen aus dem Kreis nachgehört: Und die Vereine wollen schwimmen.
Desinfektionsmittel im Kraftraum
„Noch liegt es ja im Ermessen der Vereine, ob sie solche Events absagen“, sagt die Sportlerin. Und vor allem am vergangenen Wochenende habe man nicht viel von Corona mitbekommen. „Es war recht entspannt und man hatte nicht den Eindruck, dass Panik ausbricht“, so Dirksmeier.
Generell sei auch gerade im Wasser das Risiko einer Ansteckung gar nicht so hoch. Und die 1000-Leute-Marke wird ja bei den Kreismeisterschaften auch nicht überschritten. Ob sie aber trotzdem stattfinden, wird sich in anderthalb Wochen zeigen.
Vorerst kümmert sich der SV noch um sich selbst. Wirklich spezielle Vorkehrungen hätten die Schwimmer noch nicht getroffen. Doch gerade im Kraftraum habe jetzt schnell jeder ein Desinfektionsspray zur Hand, um Griffe zu reinigen.