Menden. Mit einer eigenen Soccerhalle hat sich Mecit Kücük aus Menden einen Traum erfüllt. Vor allem Jugendmannschaften sind ihm dankbar.

Mit beiden Händen zieht der Junge mit den kurzen, braunen Haaren in der Mendener Soccer-Arena seine Knie-Stützen hoch. Dann geht er aufs Tor zu, stellt sich breitbeinig hinein. Links, rechts, links – wippt er von einem Fuß auf den anderen, den Blick nach vorn gerichtet.

Sein Gegenüber wartet schon darauf, dass er endlich schießen kann. Dann Schuss und: Tooor! „Gut gemacht!“, ruft Trainer Marcel Brünnel seiner Mannschaft lobend zu. Und schon geht der nächste junge Kicker ins Tor.

E-Jugend: Hallenzeiten fehlen

Die jungen Fußballer bilden die E-Jugend des VfL Platte Heide. Einmal die Woche trainiert Brünnel, der gleichzeitig auch Coach beim BSV Menden ist, im Winter mit den Nachwuchskickern in der Soccer-Arena.

Und das hat einen Grund: „Es gibt viele Jugendmannschaften in Menden, aber nur wenige Hallenplätze. Gerade ab der E-Jugend wird es mit den Hallenzeiten schwierig“, so der Trainer. Und für den Bolzplatz draußen an der frischen Luft ist es oftmals noch zu kalt. „Wenn im März draußen wieder die Saison beginnt, werden wir wohl auch wieder draußen trainieren“, sagt Brünnel.

Lounge für den Sommer

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Das Tolle an der Soccer-Arena? „Hier auf den Feldern gibt es Kunstrasen. Den gibt es draußen auch.“ Zudem nimmt die Jugend in den Wintermonaten an Hallenturnieren teil. Da sei eine Soccer-Arena zum trainieren optimal.

Das finden auch andere Vereine, die in der kalten Jahreszeit lieber in Hallen trainieren. Für Inhaber Mecit Kücük ist seine Halle ein Saisongeschäft, denn in den warmen Sommermonaten bleibt sie häufig leer. Aus diesem Grund hatte der 30-jährige gelernte Einzelhandelskaufmann 2016 angebaut.

Wir brauchten einen Plan B, damit wir auch im Sommer genug Einnahmen haben. Da haben wir dann zusätzlich die Lounge geöffnet“, sagt er, während er die dribbelnden Kicker auf dem vorderen Feld beobachtet.

Auch Segway-Turniere

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Drei Fußballfelder gibt es insgesamt in der Soccer-Arena in Menden. Hobbyspieler und Vereine nutzen das Angebot gerne, auch Kindergeburtstage oder – wie erst kürzlich – Segway-Turniere finden dort statt. Die beliebteste Zeit? „Gegen 19 Uhr“, lacht Kücük.

So öffnet die Soccer-Arena Menden

Montags bis freitags hat die Soccer-Arena von 13 bis 23 Uhr geöffnet.

Am Wochenende und an Feiertagen ist sogar schon ab 11 Uhr geöffnet.

Kontakt gibt es unter 02373/1659069. Weitere Infos auf der Homepage www.soccer-arena-menden.de.

Daher sei es wichtig, sich vorab telefonisch zu erkundigen, ob noch Felder frei sind. Auf denen zeigen die Youngstars des Mendener Fußball schließlich liebend gern ihre Tricks. Also am besten früh anmelden!

Anstrengend, aber effektiv

„Lauf dich frei!“, ruft einer der jungen Kicker auf dem vorderen Feld. Passen, Dribbeln, Freilaufen, Tore schießen – und das ohne Pause. „Die Felder sind eingegrenzt“, sagt VfL-Coach Brünnel. „Dadurch ist der Ball immer im Spiel.“

Das mache das Spiel zwar anstrengender, aber effektiver. Und: „Es macht einfach viel mehr Spaß“, sagt Kücük.

Seit 2013 Eigentümer

Dass er eines Tages eine eigene Soccer-Arena besitzt, hätte sich der 30-Jährige vor ein paar Jahren noch nicht träumen lassen. Durch Zufall – wie er sagt – sei der ehemalige Werler auf die Halle gestoßen.

Mecit Kücük hat sich seinen Traum erfüllt.
Mecit Kücük hat sich seinen Traum erfüllt. © Ramona Richter | Ramona Richter

„Meine Freunde haben mich damals mit hierher genommen. Die Halle stand bereits gut anderthalb Jahre leer, dann habe ich sie 2011 übernommen. Es war Neuland für mich und zu Beginn auch etwas schwierig. Aber wenn man etwas wirklich möchte, dann ist alles erreichbar.“

Seit dem 11. November 2011 war er also zunächst Pächter, bevor er dann 2013 die Halle kaufte. Heute steht er überwiegend im Foyer und freut sich über jeden seiner Kunden. „Ich habe hier so viele tolle Menschen kennengelernt. Und natürlich bin ich auch stolz darauf, dass alles aufgebaut zu haben.“

Einzige Soccerhalle in der Umgebung

Unterstützung bekommt Kücük vor allem von seiner Familie, die von Anfang an hinter dem Projekt stand. „Schon vorher war dies eine Soccer-Halle. Für mich war klar, dass es auch eine Fußballhalle bleibt. So etwas gibt es in der Region sonst nicht.“ Denn: Die nächsten Fußballhallen befinden sich in Hagen oder eben in Dortmund.

Wer keine Lust hat soweit zu fahren, sei daher in der Mendener Arena genau richtig. Kücük selbst war in der Vergangenheit öfter in einer Fußballhalle – heute aber kickt er nur noch ab und an mit seinen Freunden. Dennoch ist der Sport seine Leidenschaft – so wie auch bei seinen Kunden.

Bis Ende Februar, Anfang März gehe die Hochsaison noch. Ab da rechne er mit weniger Fußballern. Denn dann beginnt wieder die Outdoor-Saison auf den Bolzplätzen.

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