Iserlohn. Eine Zäsur zwischen den Pfosten der Iserlohn Roosters. Das sagt Trainer Jason O’Leary über die Neuen – und so geht es Mathias Lange.

Diese zwei Namen, sie klingen wie welche aus einer fast vergessenen Eishockey-Welt: Sébastien Caron und Shawn Hunwick. Vor gut sieben Jahren bildeten diese Herren das Torhüter-Duo der Iserlohn Roosters in der Deutschen Eishockey Liga. Warum das kurz vor dem Start der Roosters mit dem Auswärtsspiel gegen die Kölner Haie am Freitag (19.30 Uhr) in die neue Hauptrunde von Interesse ist? Weil es nach Caron/Hunwick stets eine Konstante zwischen den Pfosten der Sauerländer gab – die Mathias Lange hieß.

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Doch der mit den Jahren zum Publikumsliebling gewordene Österreicher schaut nur noch aus der Distanz auf den Klub vom Seilersee. Die Roosters erleben deshalb im Tor eine echte Zäsur. Und mehr denn je drängt sich die Frage auf, wer als Nummer eins startet. Der vom Ligarivalen Nürnberg ins Sauerland zurückgekehrte 31-jährige Andreas Jenike oder der zum ersten Mal in der DEL spielende drei Jahre jüngere Kanadier Anthony Peters?

Eine Lehre aus dem Torwart-Theater

„Wir haben in diesem Jahr keine klare Nummer eins“, antwortet Trainer Jason O’Leary darauf, um zu präzisieren: „Besser gesagt, wir haben zweimal eine Nummer eins.“ Sowohl Jenike als auch Peters hätten in der Vorbereitung starke Leistungen gezeigt. „Ich glaube, dass wir in diesem Jahr das vielleicht beste Torhüterteam zusammen haben – und das ist wichtig für uns“, sagt O’Leary.

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Er bezieht sich mit dieser Aussage nicht nur auf Jenike und Peters, sondern auch auf die Nummer drei, Jonas Neffin, der bei den Blue Devils Weiden in der Oberliga Spielpraxis sammeln soll, und den neuen Torwarttrainer, Anders Palm. Ihn zu verpflichten war eine Lehre aus dem Torwart-Debakel der vergangenen Spielzeit. Das weiß auch O’Leary.

Zur Erinnerung: Nach einem Saisonstart, der hinter den Erwartungen geblieben war, hatte der Klub Mitte Oktober plötzlich den Finnen Niko Hovinen als weiteren Torwart neben Sebastian Dahm und Mathias Lange geholt – und damit die Stimmung in der Kabine vergiftet.

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    „Es war ein Riesenproblem“, sagt Jason O’Leary, der sich natürlich darüber informierte. „Zwischen den Torhütern und dem Trainerstab wurde damals zu wenig kommuniziert“, urteilt er zurückblickend – und das soll in dieser Saison anders sein. „Wir haben eine klare Linie, die wir kommunizieren. Nicht immer bekommen die Spieler das zu hören, was sie hören möchten, aber wir reden miteinander – und das ist wichtig.“

    Das spricht für Jenike

    Er wird Jenike und Peters vor der Partie am Freitag in Köln mitteilen müssen, wer auf das Eis darf und wer von der Bank zuschauen muss. Die Ligaerfahrung spricht für Jenike als vorläufige Nummer eins. Ob zum ersten Heimspiel am Sonntag gegen Straubing rotiert wird, dürfte sich anschließend entscheiden.

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      Übrigens: Sebastian Dahm spielt als neuer Goalie der Eisbären Berlin in dieser Saison wieder am Seilersee. Und wie geht es Mathias Lange, der Konstante der vergangenen Jahre neben Torhütern wie Erik Ersberg, Daniar Dshunussow oder Chet Pickard? Er musste sich nach der vergangenen Saison einer Operation unterziehen und sieht der Zukunft gelassen entgegen. „Es gab einige Anfragen, mal sehen wie es wird“, sagt der Mann, dessen Namen nicht vergessen ist in Iserlohn, sondern für einen Schatten sorgt, aus dem Jenike oder Peters heraustreten möchten.