Grevenbrück. Als Rot-Weiß Lennestadt hat der Verein noch nie in der zweiten Kreisliga gespielt. Wie der Abstieg noch vermieden werden soll.
Knapp 30 Jahre ist es inzwischen her, dass Rot-Weiß Lennestadt in die Oberliga aufgestiegen ist. Als erster Verein aus dem Kreis Olpe überhaupt. Es war damals der Höhepunkt einer jahrelangen Entwicklung, die stets nach oben führte. Nun drei Jahrzehnte später, steht der Klub von der Grevenbrücker Habuche vor dem Abstieg in die Kreisliga B.
Die Infrastruktur lässt nicht vermuten, dass hier bald nur noch in der zweitniedrigsten Spielklasse um Punkte gespielt wird. Das Klubhaus wurde vor wenigen Monaten modernisiert, an den Enden der Flutlichtmasten strahlen hochmoderne LED-Leuchten. Der Kunstrasen ist in einem formidablen Zustand. Einzig die sportlichen Leistungen stehen in dieser Saison nicht im Einklang mit dem Rest. Elf Punkte sammelte RWL erst in dieser Saison in der Kreisliga A. Damit sind sie punktgleich mit dem SC LWL II am Tabellenende. Sieben Punkte beträgt der Rückstand ans rettende Ufer. Bei vier noch ausstehenden Spielen ein Brett.
Der Abstieg träfe die Rot-Weißen nicht völlig aus heiterem Himmel, in den vergangenen beiden Jahren lief es nicht mehr. Nach dem Aufstieg in die Bezirksliga während der ersten Corona-Saison 2020, folgte 2022 der Abstieg als Tabellenvierzehnter. „Wir haben seit Oktober kein Spiel mehr gewonnen, da kommt so eine Situation nicht aus heiterem Himmel“, erklärt RWL-Vorstandsmitglied Jens Kurzenacker. Am 29. November gab es beim 1:1 gegen den SV Dahl-Friedrichsthal den letzten Punktgewinn. Es folgten zehn Niederlagen am Stück. „In einigen Spielen haben wir gut ausgesehen und knapp verloren“, weiß Kurzenacker, dass die Grevenbrücker nie völlig chancenlos waren. Die Voraussetzung, um überhaupt noch einmal in Schlagdistanz mit den Nicht-Abstiegsplätzen zu kommen, ist einfach. „Wir müssen auf jeden Fall am Sonntag gewinnen. Wenn wir bei LWL II punkten und die Konkurrenten verlieren, sind wir wieder dran“, sagt Kurzenacker.
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Für RWL wäre es der erste Abstieg in die Kreisliga B. Vorgängerverein TV Grevenbrück spielte dort. „Wann das war, kann ich nicht sagen. Meine frühste Sportplatzerinnerung ist ein Spiel im Jahr 1975 gegen Rahrbach. Da bin ich mit meinem Vater hingegangen“, erinnert sich Jens Kurzenacker.
Die Planungen für die neue Saison liefen von Beginn an zweigleisig. Sowohl das neue Trainerteam bestehend aus Tim Schrage und Fabian Schmidt, als auch die Spieler haben ihre Zusagen sowohl für die Kreisliga A als auch für die Kreisliga B gegeben. „Das wurde mit allen klar kommuniziert. Es deutete sich ja bereits an, dass es schwierig werden würde. Wir werden in der kommenden Saison den Neuanfang einleiten, egal in welcher Spielklasse. Es wird eine Zäsur geben, was Trainer und Spieler angeht, aber wir ziehen das durch“, verspricht Kurzenacker, dass der Verein seine Pläne durchzieht.
Der Schlussspurt wird alles andere als einfach, nach dem Duell mit dem SC LWL gastiert der Tabellenzweite SV Heggen an der Habuche, bevor es zu Eintracht Kleusheim geht, am letzten Spieltag gibt dann noch der SV Dahl-Friedrichsthal sein Stelldichein. Konkurrent FC Finnentrop empfängt am Sonntag den FC Lennestadt II. „Die Ausgangslage ist klar: Wir müssen unsere Spiele gewinnen und unsere Konkurrenten müssen was liegen lassen, am besten schon am Wochenende“, fasst Kurzenacker die Situation zusammen.