Bamenohl. Der Mittelfeldspieler verletzt sich in Lotte und fehlt nun wochenlang. Für die neue Saison hat er überraschende Pläne.
Ein langer Schritt mit weitreichenden Konsequenzen: Die 66. Minute lief im Oberligaspiel zwischen den Sportfreunden Lotte und der SG Finnentrop/Bamenohl als Julian Scheppe einen Lotter Innenverteidiger anlaufen wollte, um den Ball von dessen Fuß zu spitzeln. Doch der Lotter Spieler war als erster am Ball und zog beim Befreiungsschlag voll durch.
„Dabei hat er mich oberhalb vom Knöchel getroffen. Mir war sofort klar, dass da irgendwas kaputtgegangen ist“, erinnert sich Julian Scheppe selbst an die Situation. Unter der Woche gab es dann die Diagnose: Außenbandriss. Sechs bis acht Wochen ist der Ottfinger nun zum Zuschauen verdammt. „Ich hoffe, dass ich Anfang Mai wieder spielen kann“, sagt Scheppe, der in dieser Saison in 23 Saisonspielen 21 Mal dabei war und eine feste Größe im Mittelfeld der Bamenohler ist.
Viele Spiele werden jedoch nicht mehr hinzukommen, denn im Sommer hängt der 31-Jährige seine Schuhe an den berühmten Nagel. „Ich bin im vergangenen Herbst Vater geworden und möchte einfach mehr Zeit für die Familie haben. Der Aufwand für die Oberliga ist doch sehr hoch. In der Landesliga oder Bezirksliga wird auch dreimal die Woche trainiert und die Fahrten sind weit, deshalb habe ich mich dazu entschieden erst einmal ganz aufzuhören, um aus diesem Rhythmus herauszukommen“, erklärt Julian Scheppe seine Beweggründe.
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Die Verletzung am Außenband ist nicht die erste Blessur, mit der Scheppe konfrontiert wird. Eine Schambeinverletzung sorgte zu Ottfinger Zeiten und nach seinem Wechsel ans Bamenohler Schloss für monatelange Ausfallzeiten. In den vergangenen beiden Jahren blieb er weitestgehend verletzungsfrei.
Sportlich gesehen ist er mit dem bisherigen Saisonverlauf durchaus zufrieden. „Wir haben eine sehr gute Hinrunde gespielt. Ärgerlich ist, dass wir in der Rückrunde bislang fünfmal eine Führung verspielt haben, damit haben wir diese gute Hinrunde ein bisschen kaputt gemacht. Aber ich bin mir sicher, dass wir bald auch wieder Spiele gewinnen werden“, betont Scheppe. Die Spielplangestaltung sieht vor, dass die Bamenohler gerade in einer Phase stecken, in der sie sich gegen die Top-Mannschaften der Liga aus Münster, Lotte und Schermbeck beweisen müssen. „Da hatten wir in der Hinrunde auch schon Probleme“, erinnert sich der Mittelfeldspieler.
Am Sonntag geht es gegen den SV Schermbeck, der als Tabellendritter noch Aufstiegsambitionen hat und unter der Woche auch die Lizenz für die Regionalliga beantragte. Die Mannschaft ist gespickt mit zahlreichen erfahrenen Oberliga- und auch Regionalligaspielern. Die SG Finnentrop/Bamenohl hingegen muss improvisieren. Neben den langzeitverletzten Alex Santana, Bernie Lennemann und Lamine Kourouma werden am Sonntag auch Phillip und Christopher Hennes aus privaten Gründen fehlen. „Da wird es personell richtig eng“, weiß Scheppe, der ja auch nur die Rolle des Zuschauers einnehmen wird.
Dass die Mannschaft noch einmal in ernsthafte Abstiegsgefahr geraten könnte, daran glaubt Scheppe nicht. „Da dürfte eigentlich nichts mehr anbrennen, denn das Polster ist noch recht groß. Dennoch sollten wir noch ein paar Spiele gewinnen, um auf Nummer sicher zu gehen“, weiß Julian Scheppe.
Noch Aufstiegshoffnung
Der SV Schermbeck steht auf dem dritten Tabellenplatz und hat aktuell zwei Punkte Rückstand auf die Sportfreunde Lotte.
Die Lotter haben allerdings noch ein Nachholspiel in der Hinterhand, sodass sich der Abstand noch vergrößern kann.
Zuletzt verlor die Mannschaft vom Rande des Münsterlandes zweimal in Serie.
Gegen die SG Finnentrop/Bamenohl hat der SV Schermbeck während der gemeinsamen Oberliga-Zeit noch nie verloren. Im Hinspiel gewann der SVS mit 3:1.