Lotte. Fußball-Oberligist Finnentrop/Bamenohl hält zunächst gut mit. Dann die zwei „Knackpunkte“.
n der ersten Halbzeit hielt Fußball-Oberligist Finnentrop/Bamenohl beim Spitzenklub SF Lotte gut mit. Dann kamen vor und nach der Pause zwei „Knackpunkte“. Er nahm das 1:1 nicht mit in die Pause. Stattdessen kassierte er kurz vor der Halbzeit noch das 1:2 und 1:3, was dann nicht mehr aufzuholen war gegen so viel Klasse.
So groß und leuchtend wie auf der riesigen Anzeigentafel der Sportfreunde Lotte sehen die Oberliga-Fußballer der SG Finnentrop/Bamenohl ihr Vereinswappen wohl nicht alle Tage Da wird dem Verein aus dem Kreis OIpe einmal mehr vor Augen geführt, wo er angelangt ist. „Es ist sehr schön für uns, in einem solchen Stadion spielen zu dürfen“, sagte SG-Trainer Ibou Mbaye nachher. Und es wäre noch toller gewesen, hätte da links neben dem Emblem nicht eine fette 4 und eine 1 gestanden. Weil, die Zahlen nicht in umgekehrter Folge da blinkten, war es eine 1:4-Niederlage der Bamenohler direkt an der niedersächsischen Grenze.
SF Lotte - Finn./Bamenohl 4:1
Finnentrop/Bamenohl: Armend Shaqiri, Maximilian Humberg, Christopher Hennes, Julian Scheppe (68. Tim Schrage), Gordon Meyer, Daniel Tews (46. Felix Antonio Schmitt), Moritz Kümhof, Phillip Hennes (58. Daniel Jung), Marvin Schulz, Maurice Daniele Werlen, Luca Künchen (78. Finn Kremer). - Tore: 1:0 Heider (33.), 1:1 Phillip Hennes (36., Handelfmeter), 2:1 Dogan (40.), 3:1 Ritter (44.), 4:1 Ibrahim (75.). – Schiedsrichter: Sven Wensing. – Zuschauer: 684.
Zwar verlor die Mannschaft von Ibou Mbaye gegen einen echten Aufstiegskandidaten, der 2019 noch 3. Liga gespielt hatte und sich zudem am Samstagabend als Tabellenführer hat feiern dürfen. Doch war ein besseres Ergebnis möglich in Lotte. Knackpunkt war, dass die SG es nicht schaffte, das 1:1 in die Pause mitzunehmen. Die Lotter Führung in der 33. Minute durch Marc Heider hatten die Finnentrop/Bamenohler nur drei Minuten drauf durch Phillip Hennes mit einem Handelfmeter schnell ausgeglichen. Bei einem Bamenohler Freistoß hatte ein Spieler in der Lotter Mauer die Hand im Spiel gehabt. Danach waren die Gäste gut im Geschehen, ehe zwei individuelle Fehler den Gastgeber noch vor den Halbzeitpfiff auf ein aus Bamenohler Sicht nun kompliziertes 1:3 durch Halilk Can Dogan (40.) und Max Ritter (44.) davonzogen.
„Das war so ein bisschen der Nackenschlag“, blickte auch Ausgleichs-Torschütze Phillip Hennes zurück, „da kannst du zwar nochmal zurückkommen, aber klar ist das schwer hier auf der Wiese. Unterm Strich war mehr drin, gerade in der ersten Halbzeit – auch wenn sich das etwas hart anhört bei einem 1:4.“ Ibou Mbaye war dann auch trotz des klaren Ergebnisses stolz auf seine Mannschaft, dass sie „gegen einen solchen Gegner das Spiel so lange offenhalten konnte. Man hat schon gesehen, warum Lotte ein Aufstiegskandidat ist.“
Umgekehrt hätte es für die SG auf dem tiefen Naturrasen auch noch bitterer kommen können, wären die Sportfreunde Lotte im vorderen Drittel weniger verspielt gewesen und hätten den Abschluss früher und entschlossen gesucht, statt den Ball „ins Tor tragen“ zu wollen, wie es im Kicker-Jargon heißt. Es musste schon ein schlimmer Patzer von Torwart Armend Shaqiri das vierte Lotter Tor ermöglichen. Tragisch auch, weil Shaqiri zuvor drei große Paraden gezeigt hatte.
Noch schwerer als die Niederlage wiegt die Verletzung von Mittelfeldspieler Julian Scheppe. Böse sah es in der 67. Minute aus, als er, gestützt auf Physiotherapeutin Johanna Vogt und Ersatzkeeper Alex Taach ganz langsam davon humpelte. Zumindest großen Applaus gab es von der Haupttribüne, als Taach den verletzten Kameraden kurzerhand huckepack nahm, um den Transport zu beschleunigen. „Es ist mindestens ein Bänderriss“, antwortete Ibou Mbaye auf der Frage nach dem Spieler, „er ist umgeknickt. Der Fuß ist sofort dick geworden. Es sieht nicht gut aus.“
Es spreche schon für sich, wenn der Trainer des Gegners trotz eines 1:4 stolz auf sein Team sei, ordnete Sportfreunde-Trainer Fabian Lübbers den Erfolg ein, „bei uns war’s heute gut.“ Er hofft, dass das anhält vor zwei bevorstehenden, wichtigen Spielen: Der Reise zur SpVgg Vreden und dann dem Heim-Knaller gegen den ASC Dortmund.