Bamenohl. Der Stürmer verletzt sich im vergangenen Oktober am Kreuzband. Am Donnerstag feiert er beim Pokalspiel in Heinsberg seine Rückkehr.

Die Leidenszeit endete um 20.30 Uhr. Dann betrat Luca Künchen beim Kreispokalspiel seiner Mannschaft den neuen Kunstrasen in Heinsberg. Für den Spieler des Fußball-Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl ein besonderer Moment. Ein Moment, auf den er fast acht Monate hingearbeitet hatte.

Rückblende: In der vergangenen Saison trug Luca Künchen noch das Trikot des Landesligisten Rot-Weiß Hünsborn. Der Auftakt in die Spielzeit hätte nicht besser laufen können. Acht Tore schoss Künchen in den ersten Wochen und verhalf seiner Mannschaft damit zu einem starken Saisonstart. Doch Mitte Oktober wurde er ausgebremst. Luca Künchen blieb im Kunstrasen hängen und bekam eine ernüchternde Diagnose: Kreuzbandriss. Die Saison war gelaufen.

Der harte Weg zurück

Auch interessant

„Das war schon eine harte Zeit für mich“, erinnert sich der Stürmer zurück. Auch, weil er damals schon in den Fokus der SG Finnentrop/Bamenohl gerückt war. „Ich bin wirklich froh, dass sie weiter zu mir gestanden haben und mich trotzdem noch wollten. Das hat mich bestärkt, dass der Schritt der richtige ist“, lobt der Stürmer das Verhalten seines neuen Vereins, der ihn auch postwendend bei der Rekonvaleszenz unterstützte. „Ich konnte dann direkt die Hilfe der Bamenohler Physios und Athletiktrainer in Anspruch nehmen. Die haben sich dann sehr gut um mich gekümmert und mir Pläne mitgegeben, die ich dann selbst abarbeiten musste. Alle drei Wochen habe ich dann einen neuen Plan bekommen“, verrät Künchen.

Der Ehrgeiz des 24-Jährigen ist groß und so arbeitete er sich in den vergangenen Monaten geduldig, aber nicht übereifrig zurück. „Als wir mit der Vorbereitung angefangen haben, habe ich zunächst noch mit den Athletiktrainern trainiert und bin dann Stück für Stück ins Mannschaftstraining eingestiegen. Zuletzt konnte ich alles mitmachen“, freut sich Künchen über die Fortschritte seiner Genesung.

Pokalspiel als perfekter Moment

Auch interessant

Bereits bei den ersten Testspielen der SG war sein Name im Spieltagskader gelistet. „Aber da war es noch nicht geplant, dass ich mitspiele. Ich habe da draufgestanden, damit ich mit den anderen Auswechselspielern die Übungen mitmachen konnte, die die am Rand absolviert haben“, erklärt der Torjäger. Das Pokalspiel gegen die SG Albaum/Heinsberg war dann der perfekte Moment, um den Schritt auf den Platz zu wagen. „Wir haben das so abgestimmt, weil die Intensität gegen einen B-Kreisligisten nicht ganz so hoch ist“, verrät Künchen. Und, wie war’s? „Es war super, endlich mal wieder auf dem Platz zu stehen. Das habe ich sehr vermisst“, betont der in Schreibershof lebende Künchen.

Aber trotz des Kurzeinsatzes gilt: Nur nicht zu euphorisch werden, der Weg zur alten Leistungsstärke ist weit. „Die Spielpraxis fehlt mir schon brutal, das habe ich gemerkt“, gesteht Künchen. Entsprechend sieht er den Pokalauftritt als weiteren kleinen Mosaikstein auf dem Weg zurück.

Noch nicht bei 100 Prozent

„Wir werden mit Luca nichts voreilig angehen. Heute hat er eine viertel Stunde gespielt, aber nach dieser langen Verletzungspause wird er noch Zeit brauchen“, warnt auch Ralf Behle, Trainer der SG Finnentrop/Bamenohl davor, zu schnell zu viel zu wollen. „Ich werde bestimmt noch zwei Monate benötigen, bis ich wieder bei 100 Prozent bin“, ist Künchen sicher. Denn ganz perfekt ist das Knie noch nicht. „Ich habe beim Beugen noch ein paar Probleme, aber ich bin je weiterhin bei Benedikt Feldmann in Behandlung, damit wir das in den Griff bekommen“, erklärt Künchen. Ob er beim letzten Testspiel am Sonntag beim Kölner Oberligisten FC Pesch spielen wird, entscheidet sich nach Rücksprache mit Ralf Behle nach dem Abschlusstraining am Freitagabend.

Für den jungen Stürmer war es bereits der zweite Kreuzbandriss nach 2019. „Damals hatte ich das Kreuzband im anderen Knie gerissen. Das war vielleicht mein Glück dieses Mal, dass es nicht wieder das Kreuzband war, das damals schon einmal operiert wurde“, ist Luca Künchen sicher.

Super integriert bei der SG

In Bamenohl fühlt er sich sehr wohl. „Ich und auch die anderen Neuzugänge wurden von der Mannschaft sehr gut aufgenommen. Ich fühle mich schon sehr gut integriert. Das sind alles super Jungs mit denen es großen Spaß macht, Fußball zu spielen“, lobt der Stürmer den Umgang seiner neuen Mannschaftskameraden mit ihm und seinen Mitstreitern. Die wollen Luca Künchen auch den Sprung von der Landesliga in die Oberliga erleichtern. „Mein Ziel ist es, wieder richtig fit zu werden und dann Vollgas zu geben. Ich will auch zeigen, dass ich auch in der Oberliga meine Tore schießen kann“, sprüht Luca Künchen vor Ehrgeiz.