Hünsborn. Am Samstag trägt RW Hünsborn sein Landesliga-Fußballspiel gegen den TuS Langenholthausen auf Schalke aus.
Stürmer Luca Künchen, der den ebenfalls verletzten Marius Uebach sehr gut vertreten hatte, war fest eingeplant, doch ein Kreuzbandriss setzt ihn außer Gefecht. Erfahrungen mit Schalke 04 kann er allerdings vorweisen: Er war im März 2018 aktiv dabei, als sich die A-Junioren von RW Hünsborn im Achtelfinale um den Westfalenpokal beim 1:6 gegen die Junioren von Schalke 04 in der Weberhaus Arena achtbar schlugen.
Frage: Wie ist Ihnen das Spiel gegen Schalke in Erinnerung geblieben?
Luca Künchen: Es war ein schönes Fußballerlebnis vor einer Kulisse von 1400 Zuschauern.
Wie verlief die Woche davor?
Es war noch nicht klar, wann das Spiel stattfinden sollte. Ich musste immer eine Balance zwischen Spannung und Entspannung finden. Das war wichtig, sonst überdreht man. Als der Termin endlich feststand, war ich beruhigter.
Wie war der Tag?
Im Laufe des Tages steigerte sich die Freude auf dieses Spiel. Mir gingen alle Gedanken durch den Kopf. Hast du dich richtig vorbereitet? Was passiert, wenn dir Fehlpässe unterlaufen? Diese mentale Achterbahn habe ich dann wieder verworfen. Eine Stunde vorher war dann eine große Ruhe bei mir eingetreten. Als wir auf den Platz aufliefen, hatte ich nur noch einen Tunnelblick. Die unglaubliche Kulisse, die aufmunternden Worte habe ich nicht wahr genommen. Auch nicht beim Gang in die Pause.
Welche Eindrücke hatten Sie während dieses Spiels?
Gegen Akteure zu spielen, die bereits im Bundesliga-Kader des FC Schalke 04 stehen oder in der zweiten Bundesliga spielen - das war schon eine anspruchsvolle Aufgabe. Alles Nationalspieler, aber keiner war überdreht oder arrogant. Ganz im Gegenteil. Ein nettes Wort während des Spieles war immer da, aber keine Spielweise, um uns als Außenseiter lächerlich zu machen. Nachher war ein ganz normales Miteinander möglich. Ich denke, wir haben uns in diesem Spiel ordentlich präsentiert.
Hünsborn ging nach 15 Minuten mit 1:0 in Führung, durch Michel Schuchert. War da das Träumen von einer Sensation erlaubt?
Trotz dieser frühen Führung war es nicht realistisch. Da muss man ehrlich sein. Gegen Siegen in der Runde vorher war es schon eher möglich. Der 2:0-Sieg, der erst das Schalke-Spiel möglich machte, wurde durch hohe Laufbereitschaft und mit großer taktischer Disziplin geschafft.
Welche Auswirkungen hatte dieses Spiel auf Ihre weitere Laufbahn?
Die hohen läuferischen, spielerischen und taktischen Anforderungen in dem Spiel waren für mich große Momente, aber sie waren auch ein Lernprozess, der mir zeigte, dass einem nichts in den Schoß gelegt wird und dass man immer wieder hart arbeiten muss.
Nun geht es nach Schalke. Sie sind verletzt. Wie ist Ihre Gemütslage?
Wegen meiner Verletzung kann ich nur die Daumen drücken. Gern hätte ich die Mannschaft auf dem tollen Rasen in der Arena unterstützt.
Wie kam es zu Ihrer Verletzung?
Im ganz normalen Trainingsspiel. Wir haben das Pressingspiel geübt. Beim Richtungswechsel hat sich das Knie verdreht. Eine MRT-Untersuchung in Betzdorf hat die schlimme Diagnose bestätigt. Trotzdem habe ich mir noch eine zweite Meinung eingeholt. Am 24. September habe ich einen Termin zum Vorgespräch in der Sportklinik Köln. Anschließend werden OP-Termin und Rehabilitation-Maßnahmen besprochen.
Wann sehen wir Sie wieder auf dem Platz?
Ich denke, in der kommenden Saison. Ich will nichts überstürzen, Vorsicht und Geduld ist angesagt.