Grevenbrück/Hünsborn. Für die einen ist es die Rückkehr an die Stätte des größten Triumphs, für die anderen Auftakt zur „Hünsborner Woche“.

Am 5. Mai 2019 war die Habuche in Grevenbrück fest in Hünsborner Hand. Nach dem mühsamen 3:2-Sieg bei RW Lennestadt nach 0:2-Rückstand jubelte die Zweitvertretung vom Löffelberg über den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga und damit den Durchmarsch in fünf Jahren aus der Kreisliga C. „Das ist der Wahnsinn, was in diesem Jahr abgegangen ist. Das ist einfach nicht zu toppen”, lachte damals ein von Bier- und Sektduschen pitschnasser Hünsborner Erfolgstrainer Ansgar Arns. Sein Trainerkollege Wolfram Wienand zählte zu den ersten Gratulanten.

Ein Jahr später folgte RW Lennestadt in der Corona-Saison 2019/20 dank der Quotientenregel in die Bezirksliga nach. Am Sonntag kommt es zum Wiedersehen an der Habuche, mit ganz anderen Vorzeichen und neuen Leuten in der sportlichen Verantwortung. Auf Hünsborner Seite hat der erfahrene Übungsleiter Andreas Schrage die Nachfolge von Erfolgstrainer Ansgar Arns übernommen. Dawid Jaworski hat bei den Gastgebern RWL-Urgestein Wolfram Wienand abgelöst.

Die Ziele sind andere

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„Damals wollten beide Mannschaften hoch. Jetzt haben sie ganz anderen Ziele: den Klassenerhalt“, betont Jaworski. Vor zwei Jahren stand der heute 37-Jährige als Trainer des SC LWL 05 schon auf der Bezirksligabühne, sein Gegenüber Andreas Schrage (56) war damals in Diensten des SV Ottfingen 2. Für beide spielen die Hünsborner Jubelszenen vom 5. Mai 2019 in Grevenbrück vor dem erneuten Aufeinandertreffen keine große Rolle mehr. Das dürfte bei ihren Mannschaften etwas anders aussehen.

Rückblick. Im Bericht unserer Zeitung vom Aufstieg der Löffelberg-Elf hieß es damals: „Einer der schon in der Kreisliga C dabei war, ist Daniel Niklas. „Das ist schon der dritte Aufstieg”, jubelte Hünsborns Nummer 7. Wenige Meter daneben stand sein Bruder und Kapitän Dennis Niklas.

„Unbeschreibliches Gefühl“

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„Das ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl. Was wir in dieser Saison mit so einer jungen Mannschaft erreicht haben: Damit hatte keiner gerechnet”, strahlte der Spielführer. Mindestens genauso freute sich auf der Tribüne Vater Dieter Niklas. „Das ist so etwas von geil. RW Hünsborn II spielt in der Bezirksliga”, freute sich der ehemalige eisenharte Bezirksliga-Abwehrspieler mit seinen beiden Söhnen Dennis und Daniel.“

Dennis und Daniel Niklas gehören wie Philipp Schuchert oder die Wendland-Brüder Christopher und Janek nach wie vor zum Kader der 2. Mannschaft. Bei RW Lennestadt sind Christopher Dietermann, Lukas Heuel, Marcel Hanses, Amer Selimanjin, Alexander Berghoff und Thomas Vormweg noch dabei.

Gemeinsame Vergangenheit

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Dawid Jaworski und Andreas Schrage, die aktuellen Trainer von RW Lennestadt und RW Hünsborn 2, freuen sich aus einem anderen Grund auf das Spiel am Sonntag. Denn es wird für sie ein fußballerisches Wiedersehen. Für einige Monate arbeiteten die beiden in der Saison 2013/14 beim A-Kreisligisten SSV Elspe zusammen. Der Attendorner Jaworski war spielender Co-Trainer, der Möllmicker Schrage Cheftrainer im Wiesengrund. Ende April 2014 trennte sich Elspe von Andreas Schrage, Dawid Jaworski sprang ein und wurde später zum Spielertrainer befördert.

An ihrer gegenseitigen Wertschätzung änderte das nichts. „Dawid war ein engagierter und zielstrebiger Spieler, der immer alles für die Mannschaft gegeben hat. Es hat damals gepasst. Ich habe damit gerechnet, dass er einmal mehr als nur Co-Trainer wird“, sagt der 56-jährige Schrage über seinen fast 20 Jahre jüngeren Ex-Spieler. Der gibt das Kompliment sofort zurück: „Andreas ist positiv fußballverrückt. Er gibt sein letztes Hemd für die Spieler. Auf ihn konnte man sich immer verlassen.“

Auf die gemeinsame Zeit in Elspe kann Dawid Jaworski nach der zweiten Saisonniederlage aber keine Rücksicht nehmen. „Ich will am Sonntag einen Dreier holen, damit wir nicht komplett unten reinrutschen.“