Kreis Olpe. Die meisten Fußballvereine im Kreis Olpe werden dem kommenden Montag gelassen entgegen sehen.

Bei einem Klub allerdings sind sie gespannt wie Flitzebögen, was die Einteilung der überkreislichen Spielklassen ergibt. Die will der Verband um 12 Uhr öffentlich machen.

Es ist Rot-Weiß Lennestadt. Der Bezirksliga-Aufsteiger aus Grevenbrück würde gern in der Staffel 5 spielen. Denn dort sind auch seine Kreisrivalen zu Hause: Da ist der SV Ottfingen, mit dem es schon zu Verbandsligazeiten unvergessliche Klassiker gab, der Ex-Kreisliga-Rivale VfR Rüblinghausen, der SC LWL 05, der FC Altenhof, RW Hünsborn II und Mitaufsteiger SV Rothemühle.

Attraktive Kreisduelle

Ob diese Staffel noch die Bezeichnung „5“ trägt, wenn die Zahl der Bezirksligen von 12 auf 14 erhöht wird, ist eine andere Geschichte. Aber es weiß jeder, was gemeint ist. Stephan Vennteicher, Obmann von RW Lennestadt, sagt es: „Wir würden gern dort spielen, wo die Siegerländer und die restlichen Olper sind. Statt nach Bad Wünnenberg oder Züschen würden wir lieber nach Rothemühle fahren“.

Die restlichen Olper außer der SG Serkenrode/Fretter. Die ist seit ihrem Aufstieg vor drei Jahren in der „Hochsauerland-Bezirksliga“ beheimatet und fühlt sich dort wohl, wie SG-Vorsitzender Herbert Schmidt-Holthöfer erst kürzlich noch betonte. Verständlich: Mit Eslohe, Bödefeld/Henne-Rartal, Schmallenberg, Sundern, Langscheid/Enkhausen zum Beispiel haben die Serkenroder/Fretteraner nahe gelegene Gegner, fast echte Derbies. In der Bezirksliga 5 dagegen würden sie zwar mit OE-Mannschaften zusammentreffen, hätten aber auch irrwitzig weite Reisen ins Siegerland.

Einen Antrag auf Eingruppierung in die „Olper/Siegener Liga“ habe RW Lennestadt längst an den Verbandsfußball-Ausschuss (VFA) geschickt, informierte Vennteicher gestern. Ob er Erfolg hat? Alfred Link, Mitglied im VFA, blieb unter unserem Fragen-Bohrer standhaft: „Ich darf nichts sagen“. Sperrfrist.

Rot-Weiß Lennestadt kennt beide Ligen. Sowohl die Bezirksliga 5, als auch die Bezirksliga 4. In welcher der beiden Klassen die Grevenbrücker die Saison 2020/21 bestreiten werden, hängt auch davon ab, wo noch ein Plätzchen für sie frei ist.

Die Chancen, in ihre Wunsch-Liga 5 zu kommen, würden sich erhöhen, wenn die zwei märkischen Mannschaften, Kiersper SC und TuS Plettenberg, diese Liga verlassen und künftig in einer Hagener/Iserlohner Bezirksliga kicken würden.

Gute Nachricht

Während dies noch in den Sternen steht, ist eines Fakt - und es ist nicht die schlechteste Nachricht für RWL: Der TuS Erndtebrück II und die Sportfreunde Birkelbach haben beantragt, in die Bezirksliga 4 eingeteilt zu werden. Falls der VFA dem nachkommt, wären die Aussichten für RW Lennestadt deutlich gestiegen, in der angestrebten Bezirksliga-Staffel 5 zu landen. Aber das wissen wir erst am Montag.

An der Grevenbrücker Habuche hat man selbstverständlich schon einige Szenarien durchgespielt. Lässt man RWL mal gedanklich außen vor, wäre der Ausgangspunkt zwei 16er-Staffeln, „und wir wären dann dazwischen“, ergänzt Stephan Vennteicher und fügt hinzu: „Wenn der Verband sagt, wir machen eine 16er- und eine 17er-Staffel, dann können sie uns doch dorthin setzen, wo wir gerne hin wollen. So haben wir es jedenfalls mal grob gedacht“.

Aber es sind darüber hinaus noch Unbekannte im Spiel. Hat vielleicht Bad Wünnenberg, als Paderborner Verein geografischer Außenseiter, den Wunsch geäußert, aus der Bezirksliga 4 herausgenommen zu werden? Stephan Vennteicher „Das ist es ja. Wir kennen die anderen Anträge nicht“.

Drei Mal werden wir noch wach. Dann sind alle schlauer. Ob auch glücklicher, das ist die Frage. „Wir nehmen die Entscheidung hin, wie man eine Entscheidung hinnimmt. Wir werden nicht nachkarten, dann ist das nun mal so. Aber uns wäre es schon sehr, sehr lieb, wenn es klappen würde mit der alten Fünf“.