Kreis Olpe. Mitten in der Pandemie zieht der FLVW den Vereinen im Kreis das Geld aus der Tasche. Das sorgt für Ärger und Unverständnis.

Die Verbandsabgaben erhitzen die Gemüter: Nachdem der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen in einer Mitteilung an die Fußballvereine im Verbandsgebiet den Einzug der kompletten Gebühren angekündigt hat, ist der Ärger groß. Der Olper Kreisvorsitzende Joachim Schlüter kann den Frust der Vereine nachvollziehen.

Nein, das Timing war alles andere als optimal. Während der Spielbetrieb seit Ende Oktober ruht und die Vereine keine Einnahmen mehr generieren hält der Verband die Hand auf und möchte die Verbandsabgaben kassieren. Beträge im häufig vierstelligen Bereich. „Dass der Verband zum jetzigen Zeitpunkt mit diesem Schritt um die Ecke kommt, halte ich für höchst unglücklich“, sagt Joachim Schlüter, der ebenfalls der Vorsitzende des Fußball-Bezirksligisten VfR Rüblinghausen ist.

Forderung ist richtig

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Grundsätzlich kann der Olper schon verstehen, dass der Verband darauf besteht, dass die Abgaben sein müssen. „Der Verband muss die Beiträge weiterhin kassieren, die haben ja auch laufende Kosten, die sie zahlen müssen. Das ist ja ähnlich wie bei den Vereinen selbst, die ja auch nicht auf ihre Beiträge verzichten können. Dafür sollten die Vereine Verständnis aufbringen“, erklärt der Kreisvorsitzende.

Von den Beiträgen, deren Höhe sich nach der Spielklasse der jeweiligen Mannschaft richtet, hat der Fußballkreis wenig. „Davon fließt nichts in die Kreise ab, die Beiträge verbleiben beim Verband. Wir kassieren nur Ordnungsgelder und auch da achten wir darauf, dass wir sie nur einziehen, wenn wir wissen, dass die Vereine gerade im Spielbetrieb sind und Einnahmen generieren“, erklärt Schlüter.

Verband von Reaktion überrascht

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Die heftige Kritik der Vereinsvertreter aus allen Mitgliedskreisen hat den Verband offensichtlich überrascht, sodass er sich nun ein wenig flexibler zeigen will. „Sie sind ja inzwischen schon ein bisschen zurückgerudert und haben angekündigt, die Beiträge nicht sofort einzuziehen, sondern bis April zu warten. Das ist in meinen Augen aber auch nicht zielführend, weil die Vereine bis dahin ja immer noch keine Einnahmen generiert haben“, gibt Schlüter zu Bedenken.

Der Kreisvorsitzende hätte eine andere Vorgehensweise präferiert. „Die Frage ist ja letztlich, ob die Beiträge ausgerechnet jetzt im Frühjahr erhoben werden müssen. Ich würde mich dafür aussprechen, dass die Beiträge später eingezogen werden. Im Sommer oder im Herbst, wenn wieder gespielt wird und entsprechende Einnahmen vorhanden sind. Gerade für die Vereine in den höheren Ligen wäre das wichtig, weil die ja nunmal auch höhere Ausgaben haben“, betont Joachim Schlüter.

Dass ein Verein seine Beiträge nicht zahlen kann, ist in seiner Zeit als Kreisvorsitzender noch nicht vorgekommen. „Zumindest in unserem Kreis nicht. Von anderen Kreisen hat man da schon ein paar Geschichten gehört. Aber dass ein Verein aus dem Kreis einmal säumig gewesen wäre, ist mir nicht bekannt“, gesteht Schlüter.

Verband bietet Ratenzahlung an

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Für diesen besonderen Fall kann der entsprechende Verein auch noch das Gespräch mit dem Verband suchen. „Dann wird man gemeinsam eine Lösung finden“, ist Schlüter sicher, der die Vereine in einem solchen Fall auch unterstützen würde. Der Verband selbst bietet den Vereinen auch eine Ratenzahlung an, falls der Beitrag nicht komplett zum angegebenen Zeitpunkt bezahlt werden kann. „Genau das müssen wir vom Verband verlangen können, dass er in diesen Zeiten flexibler handelt“, wünscht sich der Olper Kreisvorsitzende Joachim Schlüter. .